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Der Weg der Helden

Der Weg der Helden

Titel: Der Weg der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Gemmell
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Liedgebet für ihn machen. Es wird alle Geister der Anajo erreichen. Sie werden ihn willkommen heißen.«
    » Ich bin froh, dass du überlebt hast«, meinte Ro. » Das hätte ihn gefreut.«
    » Ich dachte, ich müsste sterben. Aber als die zweite Sonne aufging, sind die Almecs geflüchtet. Was wirst du jetzt tun, Questor Ro? Wirst du versuchen, in dein Heim aus Stein zurückzukehren?«
    » Nein. Ich werde hierbleiben, wenn du mich aufnimmst. Ich werde lehren, und ich werde lernen. Und ich werde versuchen, aus all diesen Ereignissen eine Geschichte zu machen.«
    Mondstein legte eine Hand auf Talabans Stirn. » Er wird immer in meinem Herzen weiterleben. Meine Söhne werden von ihm erfahren. Und ihre Söhne. Er ist jetzt Teil des Ersten Volkes. Wir vergessen nicht.« Sofarita trat zu ihnen, und Ro nahm ihre Hand. Sie blickte auf den gefallenen Avatar, doch Ro verspürte keine Eifersucht, als er die tiefe Trauer in ihren Augen bemerkte.

Epilog

    An dem Tag, den die Menschen Reshgaroth nennen, gingen die Götter fort, um ihren Krieg im Himmel weiterzuführen. Sie verließen die Felder und die Wälder, die Berge und die Täler. Sie reisten weit, jenseits der hellen Sterne, erhoben sich auf die Rücken ihrer silbernen Adler. Alle verschwanden … alle, bis auf einen. Virkokka wusste, dass die Frostriesen zurückkehren würden. Er allein blieb beim Ersten Volk, um sie vor der Kälte des Todes zu beschützen.
    Aus dem Abendlied der Anajo
    An den Ufern des Luan arbeiteten die Leute daran, die Leichen zu bergen. Seuchen waren eine stets gegenwärtige Gefahr nach einer Schlacht. Die Leichen von Vagaren und Avatar wurden weggebracht, um sie zu bestatten, während die gefallenen Almecs, nachdem man sie entkleidet hatte, auf gewaltigen Scheiterhaufen verbrannt wurden.
    Drei Arbeiter der Vagaren machten gerade eine kurze Mittagspause. Sie schlenderten zum Luan hinab und spritzten sich kaltes Wasser in die Gesichter. Einer, ein junger Zimmermann namens Leshan, hockte sich hin und blickte nach Norden. » Da ist noch einer«, meinte er und deutete auf einen rußgeschwärzten Leichnam, der halb aus dem Wasser ragte.
    » Lass ihn. Ich bin erschöpft«, sagte ein anderer.
    » Ich bringe gern zu Ende, wofür ich bezahlt werde«, gab Leshan zurück, stand auf und ging zu der Leiche. Sie lag mit dem Gesicht nach unten da am Ufer, die Kleidung war versengt, das Hemd zerfetzt. Die Haut darunter war geschwärzt und wies rote Brandblasen auf. Leshan konnte nicht einmal erkennen, ob es sich um einen Vagaren oder einen Almec handelte. Mühsam rollte er die Leiche auf den Rücken. Die Brust des Mannes war übel zugerichtet und das Haar fast gänzlich verbrannt, sein Gesicht jedoch war unversehrt. Leshan kannte ihn. Wer tat das nicht? Er war der tödlichste und meistgehasste aller Avatar.
    Viruks Lider hoben sich flatternd. Seine Augen waren blass, grau und kalt. Dann stöhnte er.
    » Er lebt!«, schrie Leshan.
    » Natürlich lebe ich«, knurrte der Verletzte. » Ich bin ein Gott, du Schwachkopf!« Viruk schloss die Augen und mahlte vor Schmerzen mit den Zähnen. Leshans Hand glitt zu dem Griff seines Messers in seinem Gürtel. Mit einem Stoß könnte er diesen Mann vernichten, könnte die Klinge tief in die verbrannte Haut des Halses rammen.
    Er sah, dass Viruk die Augen erneut geöffnet hatte und ihn jetzt beobachtete. » Du verdienst den Tod«, erklärte Leshan.
    Viruk grinste und stützte sich auf einen Ellenbogen. » Ich werde nie begreifen, warum ihr Untermenschen selbst einfachste Wahrheit nicht kapiert«, erwiderte er. » Wir bekommen nicht, was wir verdienen, du Idiot. Wir kriegen, was wir kriegen. Also, wenn du mich erdolchen willst, stoß zu. Wenn nicht, ruf einen Heiler. Ich mag ein Gott sein, aber ich bin ein Gott mit einem verdammten gebrochenen Bein.«
    Leshan schüttelte den Kopf und lächelte unwillkürlich. Viruk hatte grauenvolle Schmerzen, und er war dem Vagaren auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Und doch vermochte der Avatar, nebenbei noch Beleidigungen auszustoßen und dabei dem Tod ins Gesicht zu lachen.
    Wer will schon einen solchen Mann ermorden?, dachte Leshan.
    Als der letzte der Frostriesen abgeschlachtet war, begann Virkokka sich zu langweilen. Da reiste Storro, der Künder der Legenden, über den sternenerfüllten Ozean des nächtlichen Himmels zur Steinernen Stadt und erzählte Virkokka von einem gewaltigen Krieg, der im Werden war, von Zauberern und Häuptlingen und Armeen, die nach Blut gierten. Virkokka lachte

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