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Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1

Titel: Der Weg der Könige - Sanderson, B: Weg der Könige - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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vergleichsweise wenig Sturmlicht. Alles, was sich ihm in dieser Phase näherte – vor allem leichtere Gegenstände –, wurde von dem Gegenstand, den er berührte, sofort angezogen.

    Die Speere drehten sich in der Luft, schossen an ihm vorbei und bohrten sich in den Holzrahmen. Als Szeth ihren Aufprall spürte, sprang er in die Luft und peitschte sich auf die rechte Wand zu. Seine Füße trafen mit einem dumpfen Laut auf sie.
    Sofort richtete er seine Perspektive neu aus. Aus seinem Blickwinkel standen nicht er, sondern die Soldaten auf der Wand, und der blutrote Teppich floss wie ein langer Gobelin zwischen ihnen hindurch. Szeth schoss den Korridor entlang, schlug mit seiner Splitterklinge zu und durchtrennte die Hälse von zwei Männern, die ihre Speere auf ihn geworfen hatten. Ihre Augen brannten noch, dann brachen sie zusammen.
    Die anderen Wächter im Gang wurden von Panik gepackt. Einige versuchten ihn anzugreifen, andere riefen um Hilfe, wieder andere wichen vor ihm zurück. Die Angreifer hatten Schwierigkeiten; sie waren verwirrt, weil sie gegen jemanden kämpfen mussten, der an der Wand hing. Szeth schlug einige nieder, sprang in die Luft, machte eine Rolle und peitschte sich auf den Boden zurück.
    Er kam mitten unter den Soldaten auf. Zwar war er völlig umzingelt, aber er hielt eine Splitterklinge in der Hand.
    Der Legende zufolge waren die Splitterklingen vor unzähligen Jahrhunderten zuerst von den Strahlenden Rittern getragen worden. Sie waren die Gabe ihres Gottes gewesen und hatten ihnen helfen sollen, Schreckenswesen aus Stein und Flammen zu bekämpfen, die Dutzende Fuß groß gewesen waren und deren Augen vor Hass gebrannt hatten. Dies waren die Bringer der Leere gewesen. Wenn der Gegner eine Haut hatte, die so hart war wie Stein, dann blieb Stahl dagegen machtlos. Etwas Übernatürliches war nötig gewesen.
    Szeth richtete sich auf, seine lockere weiße Kleidung kräuselte sich, und er biss die Zähne zusammen, als er an seine Sünden dachte. Er schlug zu – in seiner Waffe spiegelte sich
das Fackellicht. Er vollführte drei elegante, weite Schwünge. Szeth konnte weder die Ohren vor ihren Schreien verschließen noch verhindern, dass er die Männer fallen sah. Sie sanken zu Boden wie Spielzeug, das von einem Kind achtlos umgestoßen wurde. Wenn die Klinge das Rückgrat eines Mannes traf, starb er mit brennenden Augen. Wenn sie mitten durch ein Glied schnitt, tötete sie dieses Glied. Einer der Soldaten stolperte weg von Szeth; sein Arm baumelte nutzlos von der Schulter herab. Er würde nie wieder in der Lage sein, ihn zu spüren oder zu benutzen.
    Szeth senkte seine Splitterklinge und stand inmitten der Leichname mit den glühenden Augen. Hier in Alethkar sprachen die Menschen oft von den Legenden und dem hart errungenen Sieg über die Bringer der Leere. Aber wenn Waffen, die zum Kampf gegen die Nachtmahre erschaffen worden waren, gegen einfache Soldaten eingesetzt wurden, dann war ihr Leben wahrlich nichts mehr wert.
    Szeth drehte sich um und schritt weiter. Seine Sandalen huschten über den weichen roten Teppich. Wie immer glitzerte die Splitterklinge silbern und sauber. Wenn man mit einer solchen Klinge tötete, gab es kein Blut. Das schien wie ein Zeichen zu sein. Die Splitterklinge war nur ein Werkzeug: Sie konnte ja nicht für die Morde verantwortlich gemacht werden, die mit ihr begangen wurden.
    Die Tür am Ende des Ganges flog auf. Szeth erstarrte, als eine kleine Gruppe Soldaten herausströmte. In ihrer Mitte befand sich ein Mann in königlichen Gewändern, der den Kopf so gesenkt hielt, als wolle er Pfeilen ausweichen. Die Soldaten trugen ein tiefes Blau, die Farbe der königlichen Garde, und sie hielten bei den Leichen keineswegs staunend an. Sie waren auf das vorbereitet, was ein Splitterträger anrichten konnte. Sie öffneten eine Seitentür und schoben ihren Schützling hinein, während sich einige von der Gruppe lösten und ihre Speere auf Szeth richteten.

    Eine weitere Gestalt trat aus den Gemächern des Königs. Dieser Mann trug eine glitzernde blaue Rüstung, die aus ineinandergreifenden Platten gefertigt war. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Rüstungen besaß diese kein sichtbares Leder an den Gelenken, sondern nur kleinere Platten, die mit ungeheurer Präzision zusammengefügt waren. Diese Rüstung war ganz wundervoll: in das Blau waren als Umrandung einer jeden Platte goldene Bänder eingelegt, und den Helm schmückten drei Wellen kleiner, hornähnlicher Schwingen.
    Ein

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