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Der Weg des Feuers

Der Weg des Feuers

Titel: Der Weg des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Pfählen standen. Katzen und Hunde, Ochsen, Kühe und eine Giraffe liefen dort frei herum.
    »Das ist ja merkwürdig, man sieht keinen einzigen Menschen! Sind sie vielleicht geflohen, als wir uns näherten, oder wurden sie alle getötet?«
    »Falls der Prophet bis hierher gekommen sein sollte, müssen wir mit dem Schlimmsten rechnen«, sagte Iker.
    »Sehen wir uns das Dorf aus der Nähe an«, schlug Isis vor.
    »Ich gehe vor.«
    Sekari hielt zwar nichts davon, weil ihm das viel zu gefährlich erschien, aber die junge Frau ließ ihm keine Zeit für Einwände.
    Als sie das Dorf durch den Eingang, der von zwei großen Palmen umrahmt war, betraten, kamen einige Dutzend Männer, Frauen und Kinder aus ihren Hütten, kletterten die Leitern herunter und umringten die Besucher. Die einen hatten lange, die anderen kurze Haare, manche trugen gestreifte, einige auch gepunktete Schurze – aber alle Dorfbewohner machten einen edlen Eindruck. Sie schienen gut genährt und bei bester Gesundheit zu sein. Etwas fiel Isis besonders auf: Die Männer trugen einen Bart, der dem von Osiris ähnelte. Und keiner schwang eine Waffe.
    Ein etwa vierzigjähriger Mann trat auf die Priesterin zu.
    »Wer seid ihr, und woher kommt ihr?«
    »Ich bin eine Ritualistin aus Abydos, dies hier ist der Königliche Sohn Iker, und begleitet werden wir von Sekari. Wir kommen aus Ägypten.«
    »Herrscht dort noch immer der Pharao?«
    »Wir sind Abgesandte von Sesostris.«
    Der Anführer der Dorfbewohner umrundete die junge Frau und betrachtete sie voller Bewunderung und Misstrauen. Iker und Sekari waren bereit, jeden Augenblick einzugreifen.
    »Wenn sich der Pharao zeigt, ist seine Nase aus Myrrhe, seine Lippen sind aus Weihrauch, sein Mund verströmt den angenehmen Geruch einer kostbaren Salbe, und sein Atem duftet nach dem Sommerlotus«, erklärte der Mann. »Denn unser Land, das Reich Gottes, bietet ihm seine Schätze dar. Doch nun sind wir mit Krankheit geschlagen, unser Land droht zu verdorren. Wird die Landschaft nicht wieder grün, verschwindet Punt. Der Phönix kreist nicht länger über unserem Reich. Nur eine Frau, die im Besitz des ehrwürdigen Steins ist und die Sistren zu spielen weiß, kann uns retten.«
    »Ich besitze diesen Stein und bin gekommen, ihn euch zu geben und die Sistren zu spielen, damit der böse Fluch verschwindet.«
    Während der Anführer der Bewohner von Punt jeden einzelnen seiner Landsleute mit dem heilenden Stein berührte, brachte Isis die Instrumente der Göttin Hathor zum Klingen. Man konnte zusehen, wie die Bäume ausschlugen und die ganze Landschaft erblühte.
    Alle blickten zum Himmel: Ein blauer Reiher mit einem prächtig glänzenden Gefieder drehte seine Runden über dem Dorf.
    »Res Geist ist zurückgekehrt«, sagte der Dorfherr mit einem Lächeln. »Die Düfte kommen zurück, der Baum des Lebens steht wieder auf dem Gipfel des Urhügels. Osiris herrscht erneut über alles Leben, am Tag wie in der Nacht.«
    »Du hast gerade den Baum des Lebens erwähnt!«, sagte Iker erstaunt.
    »Der Phönix wird in den Zweigen der Weide in Heliopolis geboren. Sein Geheimnis offenbart sich in der Akazie von Abydos.«
    Der Königliche Sohn war verblüfft. Woher nur nahm dieser Inselbewohner seine Gelehrsamkeit?
    Der Mann verneigte sich vor Isis. »Die herrlichen Düfte des Landes Punt wurden wiedergeboren dank der weiblichen Sonne, die die Göttin des Goldes geschickt und mit Tänzen und Gesang genährt hat. Sie sollen ein Geschenk an dein ka sein, in diesem wunderbaren Augenblick, in dem Gottes Land wieder ergrünt.«
    Wenn es darum ging, Feste zu feiern, waren alle Bewohner von Punt mit ihrem ausgeprägten Sinn für Humor wahre Meister. Schließlich konnten sich auch die Ägypter ein wenig entspannen und beteiligten sich an der wilden Runde, die immer wieder Willkommenslieder für sie anstimmte. Obwohl Sekari von zwei schönen jungen Frauen hingerissen war, deren Benehmen angenehme Stunden erwarten ließ, beobachtete er trotzdem aus den Augenwinkeln seinen Gastgeber. Der Dorfherr schien aber wirklich nur friedliche Absichten zu haben.
    Und Iker konnte sich nicht an Isis satt sehen, die so schön war, dass sie die Herzen aller Dorfbewohner im Sturm eroberte.
    Die Frau des Dorfoberhaupts schmückte Isis mit einer Halskette aus Amethysten, Malachiten und Karneolen und legte ihr einen Gürtel mit Muscheln aus grünem Gold um, der besonders kunstvoll gearbeitet war.
    Da war es, das grüne Gold von Punt, das für die Heilung der Akazie

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