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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Weisman
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Oyabun näherte, traten mir seine Leute in den Weg, um mir die Waffen abzunehmen. Ich blieb stehen und packte die Maschinenpistole fester. »Ich bin wegen euch einmal in die Hölle und zurück gereist! Aus dem Weg, oder ihr dürft auf dem Zeppelin jede Menge Kabinen neu belegen!«
    Yamamoto brauchte nur einmal kurz in die Hände zu klatschen, um seine Leute so wirkungsvoll auseinanderzutreiben, wie Nadias Zauberspruch es mit den Halloweenern gemacht hatte. Für mich hörten die Kobun auf zu existieren. Ich marschierte direkt auf Yamamoto zu, der hinter einem niedrigen Tisch kniete, und erwiderte seinen Ebenholzblick mit den silbrigen Wolfsaugen des Alten.
    Ich verneigte mich stilgerecht. »Es ist mir eine Ehre, Ihnen Nadia Mirin vorzustellen.« Ich trat nach links zur Seite, Sam Cortez und Wakako Martinas gegenüber, und machte Nadia so den Weg frei.
    Mit ihren blitzenden grünen Augen erinnerte sie mich an einen schwarzen Panther, der sich an seine Beute heranschleicht. Lattie und Raven folgten ihr auf den Fersen, aber mit ihrer aufrechten Haltung reduzierte sie die beiden zu einer Ehrengarde, unterhalb des Niveaus einer Leibwache. Sie bewegte sich mit Bedacht und Stärke, was ihre Sinnlichkeit nur noch betonte.
    Ich warf einen Blick auf Cortez’ bleiches Gesicht und las aus seinem entsetzten Ausdruck sofort heraus, warum er sie zu töten versucht hatte. Ich betrachtete Yamamoto und sah in seinen Augen ganz kurz den Wunsch aufblitzen, Cortez hätte Erfolg gehabt. Nadia blieb stehen und verneigte sich vor dem Oyabun, der die Geste erwiderte und Nadia sogar mit der Tiefe seiner Verbeugung ehrte.
    Er forderte sie auf, sich zu ihm an den niedrigen Tisch zu knien, aber sie lehnte mit einem kurzen Kopfschütteln ab.
    Yamamoto ließ sich allerdings nicht erschüttern oder ablenken. »Ms. Mirin, es freut mich außerordentlich, daß die Berichte von Ihrem Tod voreilig waren.« Er betrachtete Cortez unter schweren Lidern hervor. »Offensichtlich hat sich Mr.
    Cortez wieder einmal geirrt.«
    Nadia bedachte den Manager mit einem tödlichen Blick. »Ich werde das mit Sicherheit in jede Empfehlung aufnehmen, die zukünftige Arbeitgeber von ihm zu sehen wünschen.«
    Yamamoto legte die rechte Hand auf den Vertrag. Das Papier lag mit der Unterschriftsspalte zu Cortez gewandt auf dem Tisch, aber eine flinke Drehung des Handgelenks präsentierte ihn Nadia. »Wie Dr. Raven Ihnen sicher schon erklärt hat, benötige ich Ihre Unterschrift unter diesem Vertrag als Beweis für Ihre Identität.«
    »Nein.«
    »Nein?« Yamamoto schaffte es, gleich ein Dutzend Stufen des Bedauerns in dieses eine Wort zu legen.
    Nadia hielt die Stellung. »Nein. Ich möchte Sie nicht kränken, aber ich werde Natural Vat nicht einer Yakuza-Organisation in die Hand spielen, egal, ob nun Zwang gegen mich oder meine Untergebenen ausgeübt wird. Falls North American Trucking den Speditionsvertrag über normale Kanäle abzuschließen wünscht, ist das eine ganz andere Sache.«
    Yamamoto schloß die Augen, um nachzudenken, aber Cortez gab ihm nicht die geringste Chance dazu. »Ha! Sie wird es nie tun! Ich unterschreibe! Ich gewinne!«
    Was er gewann, war lediglich Yamamotos abgrundtiefe Verachtung. »Sie haben nicht gewonnen. Sie sind schwach, deshalb haben wir Sie benutzt. Deshalb haben wir Sie zu diesem Arrangement verleitet.« Der Oyabun schnippte mit den Fingern. »Wakako, kommen Sie her! Ich unterstelle Sie nicht länger diesem  Chimpira . Sie haben mir gut gedient. Unser Werkzeug tat es nicht. Sie, Mr. Cortez, sind nichts.«
    Cortez klappte den Mund auf, als hätte er in einem Quiz gewonnen. Dann schloß er die Kiefer wieder mit einem wütenden Klicken. »Nein! Mir bleibt noch Zeit!« Er sah auf die Uhr. »Sie haben mir bis 5 Uhr früh Zeit gegeben, Ihnen Nadia Mirins Tod nachzuweisen. Und ich  werde  ihn nachweisen!«
    Er lachte laut und senkte eine Hand auf das Gerät, das an der Schärpe seines Kimonos befestigt war. Als er den roten Knopf daran drückte, fürchtete ich, er würde eine Sprengung auslösen. Ich zog Nadia von ihm weg und postierte sie zwischen Lattie und mir. Erst als die Schießerei losging, wurde mir langsam klar, was er tatsächlich bewerkstelligt hatte.
    Mit flammenden Bordkanonen schwenkte George Van Housens Helikopter über die Grundstücksmauer. Die Doppelreihe von Kugeleinschlägen zog blutige Furchen über die Krocketfelder. Erdbeerhaufen zerplatzten, und Schokolade

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