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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Weisman
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in Position waren. Der erste stand hinter dem Empfangstisch ‐ zehn Zentimeter massiver Carballoy-Panzerung, wenn er sich recht erinnerte. Der andere war langsam zu einem der Tische im Wartebereich geschlendert, anscheinend nur an den dort herumliegenden Magazinen interessiert. Dadurch boten sie ihm zwei Ziele, konnten ihn aber ins Kreuzfeuer nehmen.
    »Willkommen bei Knight‐Errant. Kann ich Ihnen helfen, Sir?« Seine Uniform war tadellos, ohne jeden Flecken und perfekt geschnitten. Ein einzelner silberner Stern prangte unter seinem Namensschild. Das ganze rief unangenehme Erinnerungen wach. Ganz vorsichtig, und erst nachdem er beiden zugenickt hatte, zog er seine Karte aus der oberen Manteltasche. »Danke, aber ich kenne mich aus«, sagte er und warf die Karte auf den Schreibtisch, in Richtung des Scanners.
    Der Wächter nickte, als der Computer ihm die Identität des Mannes ins Ohr flüsterte. Dann weiteten sich seine Augen, und er nickte seinem Partner zu. Er kam mit einem Retinascanner hinter dem Tisch hervor. »Es tut mir leid, aber unsere neuen Bestimmungen verlangen, daß wir Ihr Netzhautmuster überprüfen. Wenn Sie bitte in den Scanner blicken würden.«
    Der Mann grinste und nahm das Gerät in die Hand. »Sicher, und mich dabei gleich noch durchleuchten. Kein Problem.« Er nahm die Sonnenbrille ab und schaute in den Sensor. »He, schmutzige Photos.«
    Der Wächter nickte erleichtert, als der Computer sein Gegenüber überprüfte und bestätigte. Er nahm den Scanner zurück. »Sie können passieren, Mr. Cross. Einen schönen Abend noch.«
    »Danke. Ach ja, wer sitzt heute eigentlich auf dem heißen Stuhl?«
    »Rachel Morelle, Sir.«
    Cross zuckte zusammen, nickte dann und war kurz darauf in den Tiefen des Gebäudes verschwunden. Der eine Wächter starrte ihm nach, während der Scanner sich für den nächsten Einsatz bereit machte. »Teufel noch mal«, sagte er.
    »Was?« Die andere Wache war hinter ihn getreten.
    »Das war Brandon Cross.«
    »Dachte ich’s mir doch«, antwortete sein Partner, den Blick auf die Monitorbatterie gerichtet. »Hätte nicht gedacht, daß sein ID noch gültig ist.«
    »Ich schon. Er hatte gute Gründe, und die Firma hat sie respektiert.«
    »Jeder hat gute Gründe«, sagte sein Partner, »aber deshalb hätten sie ihn nicht einfach so gehen lassen sollen.«
    Ihre Haarfarbe, ein tiefes Kupferrot, war immer noch so, wie er es in Erinnerung hatte, obwohl ihr Gesicht etwas härter, ausgeprägter wirkte. Nur ihre Augen waren vollkommen fremdartig. Die freundliche Belustigung in ihnen war verschwunden, und an ihre Stelle war etwas völlig anderes getreten. Irgend etwas hatte sich verändert.
    Ihr Lächeln gefror. »Du willst was?« fragte sie und beugte sich vor.
    Cross seufzte; genau diese Reaktion hatte er erwartet. »Ich habe gesagt, daß ich Arbeit suche.« Zumindest war sie nicht sofort in Gelächter ausgebrochen.
    »Du willst also zurück in die Firma?« Ihre Hände lagen flach auf dem Tisch. »Einfach so?«
    Cross schüttelte den Kopf. »Nein, das habe ich nicht gesagt.
    Ich suche Arbeit, aber nicht für die Firma. Freiberuflich.«
    Morelle schloß die Augen und ließ sich in die Polster sinken.
    Sie hatte kaum das Leder berührt, als sie die Augen aufriß.
    »Okay, ich gebe auf. Wo bleibt die Pointe?«
    »Keine Pointe. Kein Witz. Ich brauche nur eine Tarnung. Dir ist doch klar, daß Detroit mich nicht mehr auf der Lohnliste haben will.«
    »Nein, das habe ich wirklich nicht gewußt, aber du hast wahrscheinlich recht«, sagte sie, während sie völlig abwesend mit dem Lichtgriffel in ihrer Hand spielte. »Du hast dort unter Garantie nicht mehr sehr viele Freunde.«
    »Genau.« Cross stand auf und schlenderte zum Fenster hinüber. Der Weg war frei. Außer dem Schreibtisch und zwei Stühlen war das Büro völlig kahl. »Darum komme ich als Freund zu dir, Rachel.«
    »Brauchst du Geld?«
    »Nein.« Die Straße war frei. Einzig der Regen zeichnete chaotische Muster in die Pfützen.
    »Also, warum dann?«
    Er schaute sich um. »Wo ist der ganze Kram hin, den du in deinem alten Büro gehabt hast? Du weißt schon, die Bücher, die Figuren und deine Photos von der Vorbereitungsschule?
    Ich hätte schwören können, daß du alles mitschleppst.«
    Sie hob die Schultern. »Ich habe sie immer noch. Aber warum soll ich mein neues Büro gleich so vollstopfen?«
    »Oh.«
    »Was willst du, Brandon?«
    »Ich brauche einen Job.«
    »Du hast in den Schatten gearbeitet. Alle wissen davon.« Sie

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