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Der weiße Bikini

Der weiße Bikini

Titel: Der weiße Bikini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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den
Unterrock vorn und schaffte denn den Kunsttrick, den alle Frauen automatisch
irgendwo lernen. Sie drehte den Kopf und renkte gleichzeitig geschickt den Hals
so, daß sie sich auch am Rücken betrachten konnte.
    »Warum ziehst du dich an ?«
    »Um auszugehen .« Sie drehte mit einem scharfen Ruck den Kopf, und einen
Augenblick lang war das Zimmer von fliegenden weizenblonden Haaren ausgefüllt.
»Soll das eine Art Intelligenztest sein, Rick ?«
    »Ich war davon überzeugt, daß
du dich ausgezogen hattest — um ins Bett zu gehen«, erklärte ich mürrisch.
    »In meiner ersten Nacht in Las
Vegas?« Sie lachte vergnügt. »Bist du verrückt ?«
    »Nur in gewisser Beziehung!«
    »Na schön —!« Ihre Stimme wurde
plötzlich schwächer, als sie ein enges goldenes Kleid über den Kopf zog. »Warum
läßt du dir dann nicht eines dieser assortierten Mädchen heraufschicken,
während ich in die Stadt gehe ?«
    »Ich würde wirklich nicht
versuchen, dich in deiner ersten Nacht in Las Vegas davon abzuhalten, in die
Stadt zu gehen, Süße«, sagte ich, während ich versuchte, mein aufrichtiges
Lächeln aufrechtzuerhalten. »Aber es ist so spät !«
    »Halb acht?«
    »Aber du darfst nicht
vergessen, daß Ortszeit von Las Vegas ist !«
    »Ich werde daran denken«,
versprach sie und setzte sich auf das Bett, um ihre Schuhe anzuziehen.
    Es war an der Zeit, einen
festen Standpunkt einzunehmen, soviel war mir klar. »Okay.« Ich gähnte
lauthals. »Wir werden uns einigen. Du gehst aus und ich bleibe hier und gehe zu
Bett .«
    »Topp !« sagte sie, ohne auch nur zu überlegen.
    »Du glaubst wohl, ich mache
Spaß !« Ich lachte meisterhaft und zog meine Jacke aus.
»Ich möchte dich nicht irgendwie beeinflussen, Kathie, aber für ein Mädchen
allein kann das eine verdammt unangenehme Stadt sein .«
    Ich band die Krawatte ab und
begann mit kalter Bedächtigkeit, das Hemd aufzuknöpfen. »Gelegentlich gibt es
hier recht finstere Charaktere. Aber ich glaube, du brauchst dir keine Sorgen zu
machen — wenn du laut genug schreien kannst und wenn jemand bereit ist, davon
Notiz zu nehmen .«
    Sie tauchte plötzlich wieder
aus dem Badezimmer auf, wo sie ihr neues Gesicht aufgelegt hatte. »Hast du mit
mir geredet, Rick ?« fragte sie ohne allzu großes Interesse.
    »Nein«, sagte ich verbittert.
»Mit meiner Mutter. Sie reist immer mit mir. Sie ist eine Zwergin, also paß
auf, daß du nicht auf sie trittst, solange du hier bist .«
    »Wie nett !« sagte sie und warf alle möglichen Gegenstände in ihre Handtasche, als ob sie
eine siebenmonatige Safari vor sich hätte.
    Ich setzte mich auf den
Bettrand und begann, meine Schuhe auszuziehen. »Noch etwas über Vegas«, brummte
ich. »Seit Dienstag hat es keinen bewaffneten Überfall mehr gegeben. — Hast du
darüber in den Zeitungen gelesen, Süße? Der, bei dem siebenunddreißig
unschuldige Umstehende mit Maschinengewehren niedergemäht wurden? Wo das Blut
durch die Rinnsteine floß ?«
    »Das klingt schrecklich
aufregend !« Sie knabberte versuchsweise an ihrem
Lippenstift und blickte dann wieder besorgt in den Spiegel. »Vielleicht ist es
das, was ich kürzlich in Life gesehen habe. Jedenfalls sind diese südamerikanischen Revolutionen immer
dieselben. Immer stehen Leute rum und tun nichts. Von diesen Life -Fotografen
ganz zu schweigen — tut sie denn Positives? Ganz bestimmt nicht !« Das letzte Wort
erstickte ihr in der Kehle, während sie erneut ihre Lippen nachzog.
    »Wie bitte ?« sagte ich fasziniert.
    »Genau so«, sagte sie munter.
Sie drehte sich erwartungsvoll zu mir um. »Wie sehe ich aus ?«
    »Prächtig. Aber du bist so
angezogen .«
    »Hab’ ich dir’s nicht erzählt ?« sagte sie aufgeregt. »Kurz nachdem du weg warst, ging ich
in die Halle hinunter, um
Zigaretten zu holen — und da war
dieser phantastische Mann !«
    »Nachdem ich weg war, hast du
gesagt ?«
    »Rick, du hast keine Ahnung !« Sie schloß eine Sekunde lang die Augen, und meine eigenen
Augen weiteten sich, als ida den entzückten Schauder,
von dem sie allmählich über und über ergriffen wurde, bemerkte. »Er war groß,
gebaut wie ein Athlet, der nur ein paar Pfund Übergewicht hat — als ob das eine
Rolle spielte! Aber sein Gesicht! Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll.
Stell dir ein Mittelding zwischen einem Konzertpianisten und einem
Grand-Prix-Rennfahrer vor! Seine Augen«, sie seufzte herzhaft, »das
Verwerflichste, was ich je gesehen habe!«
    »Ja?« Ich gähnte laut.
    »Er blinzelte mir

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