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Der will doch nur spielen: Roman (German Edition)

Der will doch nur spielen: Roman (German Edition)

Titel: Der will doch nur spielen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Ich bin Mitch Hertzog.
KM:
Sie sind Mitchell Hertzog?
MH:
So steht es zumindest in meinem Ausweis. Warum?
KM:
Ich habe … jemanden erwartet, der … Ach, nichts. Ich bin nur … Sie sind nicht …
MH:
Ich denke, man kann getrost zugeben, dass keiner von uns beiden dem Bild entspricht, das sich der andere von ihm gemacht hat.
KM:
Es ist nur so, dass … Nun, Sie sehen Ihrem Bruder überhaupt nicht ähnlich.
MH:
Ein Glück. Tut mir leid. Es ist die Krawatte, nicht?
KM:
Wie bitte? Ach so, die Krawatte. Sind das nicht … Rocky and Bullwinkle?
MH:
Ich fürchte, ja. Ein Geschenk von meinen beiden Nichten.
KM:
Sie ist … schön bunt.
MH:
Ich weiß, die meisten Menschen reagieren verblüfft, wenn wir Sinn für Humor beweisen.
KM:
Wir?
MH:
Wir Anwälte. Oh, ich sehe, Anne hat das Aufnahmegerät schon eingeschaltet. Wo ist sie?
KM:
Sie holt Kaffee.
MH:
Prima. Und hier ist ja auch die Stenografin. Dann können wir also anfangen.
KM:
Sollte Mrs. Lopez nicht bei dem Gespräch dabei sein? Zusammen mit ihrem Anwalt?
MH:
Es handelt sich hier nur um eine außergerichtliche Stellungnahme und keine Vernehmung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es gut ist, alle Fakten zu kennen, bevor die offiziellen Termine anstehen. So muss man mit weniger Überraschungen rechnen. Ist das für Sie okay?
KM:
Ja, ich glaube schon.
MH:
Gut. Wie gesagt, ich bin Mitchell Hertzog, und ich vertrete das New York Journal gegen Ida Lopez, die, wenn ich das richtig verstanden habe …
    (Papierrascheln)
MH:
(Forts.) … in Ihren Zuständigkeitsbereich gehörte?
KM:
Das ist richtig. Allerdings noch nicht lange. Ich meine, ich bin noch nicht so lange beim Journal .
MH:
Ach nein? Seit wann arbeiten Sie dort?
KM:
Seit letzten Herbst. Davor war ich für die städtische Jugendhilfe tätig.
MH:
Wirklich? Verzeihen Sie, dass ich Sie darauf anspreche, aber Sie sind offensichtlich nicht von hier …
KM:
Ach, Sie meinen meinen Akzent? Nein, ich stamme aus Kentucky. Ich bin hierhergezogen, wissen Sie, nach meinem Studium … Sozialpädagogik.
MH:
Verstehe. Und New York ist für Sozialpädagogen ein gutes Pflaster?
KM:
Ja, schon. Einerseits das, und dann mein Freund … Exfreund – nun, er ist Musiker.
MH:
Sie brauchen nicht weiterzureden. Hatte er mehr Erfolg als Sie?
KM:
Wie bitte?
MH:
Ich meine, weil Sie Ihren Beruf als Sozialarbeiterin nicht mehr ausüben.
KM:
Ach so. Nein, ich habe die Stelle beim Journal angenommen, weil, wissen Sie, im städtischen Jugendamt … Das war irgendwie deprimierend.
MH:
Bestimmt.
KM:
Die Leute dort bewirken nicht wirklich was und haben auch keine Ideen, damit sich nachhaltig etwas bessert. Es gibt zwar einzelne Projekte, aber – ich weiß nicht – irgendwie funktioniert das alles nicht so, wie ich dachte. Ich meine, viele Projekte wurden eingestampft, weil die Stadt kein Geld mehr dafür hat, oder manchmal wurden meine Schützlinge nicht aufgenommen aus was für Gründen auch immer … Es kam mir vor, als würde sich nie etwas ändern, egal, wie sehr ich mich bemühte. Dabei habe ich die Stelle angenommen, weil ich dachte, ich könnte anderen Menschen helfen. Aber jeden Abend kam ich nach Hause und saß heulend vor meinem Hühnchen in Knoblauchsauce, und irgendwann schien es einfach gesünder, den Job an den Nagel zu hängen.
MH:
Hühnchen. In Knoblauchsauce.
KM:
Das klang albern, nicht?
MH:  
Überhaupt nicht.
KM:
Doch. Das sagen Sie nur aus Höflichkeit.
MH:
Falsch. Ich schwöre, das war keine Höflichkeit.
    ( Geräusch einer Tür, die geöffnet wird )
    Oh, da kommt Anne mit dem Kaffee.
AK:
So, bitte sehr.
MH:
Milch oder Zucker, Ms. …
KM:
Kate. Beides, danke. Ich … ups.
MH:
Tut mir leid.
KM:
Nein, das war meine Schuld …
MH:
So, bitte sehr, Ihr Kaffee. Okay … äh … Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, Sie haben also Ihren Job an den Nagel gehängt …
KM:
Ja, genau. Nun, meine Freundin Jen hat gleich nach dem College beim Journal angefangen, und als in ihrer Abteilung eine Stelle frei wurde, hat sie mich empfohlen. Und seitdem arbeite ich dort. Ich meine, das ist nicht mein Traumberuf oder so. Schließlich helfen wir nicht wirklich den Menschen. Okay, vielleicht hin und wieder schon. Aber wissen Sie, wenigstens komme ich abends nicht mehr nach Hause und …
MH:
… heulen in Ihr Hühnchen in Knoblauchsauce.
KM:
Genau.
MH:
Gut. Ich nehme an, Sie haben Ida von Ihrem Vorgänger übernommen.
KM:
Ja. Von Amy Jenkins, sie ist unsere Abteilungsleiterin. Idas Personalakte ist mittlerweile zehn Zentimeter dick.
MH:
Dann kann

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