Der will doch nur spielen: Roman (German Edition)
rückt.
MH:
Schauen Sie nicht so ängstlich, Kate. Ihr Arbeitgeber erfährt nichts von dem, was hier besprochen wird.
KM:
Ja, aber, ich meine, die SBT – Ich meine, Amy. Sie ist mit Ihrem Bruder verlobt.
MH:
Sie ist nicht hier.
KM:
Aber … Ach, egal.
MH:
Was Sie sagen wollten, ist, dass Ihrer Meinung nach die Kündigung von Mrs. Lopez nicht rechtens war.
KM:
Das habe ich so nicht gesagt. Das habe ich ganz und gar nicht gesagt. Habe ich das wirklich gesagt?
MH:
Sie haben gesagt, es sei falsch, jemanden zu feuern, nur weil er einen schlechten Tag hatte.
KM:
Ja, das ist auch falsch. Okay, Mrs. Lopez hatte öfter einen schlechten Tag. Aber nur, weil schlechte Menschen …
MH:
… wie mein Bruder …
KM:
Meine Güte, ist es schon so spät? Stimmt die Uhr? Dann muss ich jetzt los.
MH:
Los?
KM:
Ja. Ich habe einen Termin mit meiner Maklerin.
MH:
Ihrer Maklerin?
KM:
Ja. Sehen Sie, ich bin auf der Suche nach einer Wohnung, und wissen Sie, es ist ziemlich dringend, dass ich bald eine finde, weil ich im Moment bei meiner Freundin Jen – ich habe sie vorher schon erwähnt –, nun, ich schlafe auf ihrer Wohnzimmercouch, aber Jen und ihr Mann versuchen, ein Baby zu bekommen, also muss ich da raus, und eigentlich war der Besichtigungstermin schon gestern Abend, aber meine Maklerin hat mich versetzt. Dann hat sie mich allerdings angerufen und mir vorgeschlagen, den Termin auf heute Vormittag um elf zu verschieben, und darum muss ich jetzt dringend los, oder ich muss sie wenigstens anrufen und fragen, ob wir den Termin noch einmal verschieben können.
MH:
Ah. Gut, okay … Ich denke, wir sind hier fertig. Vielleicht könnten Sie Anne Ihre Kontaktdaten geben, sollten sich weitere Fragen ergeben …
KM:
Ja, klar. Danke. War nett, Sie kennen zu lernen. Ich hoffe, ich habe nichts gesagt … Ich meine, es war nicht meine Absicht, mich negativ über das Journal zu äußern. Oder über Ihren Bruder. Bestimmt ist er, Sie wissen schon, ein sehr netter Mensch.
MH:
Machen Sie sich keine Sorgen. Ich bringe Sie zur Tür.
Hallo, hier ist der Anschluss von Jen Sadler. Bitte hinterlassen Sie nach dem Ton Ihren Namen und Ihre Rufnummer. Ich melde mich so bald wie möglich zurück. Tschüss!
(Ton)
Jen! Hier ist Kate! O mein Gott, du wirst es nicht glauben … Nein, tut mir leid, ich habe kein Kleingeld … Also, ich war heute Morgen bei dem Termin, du weißt schon, in der Kanzlei von Hertzog, Webber & Doyle, und ich … Nein, ich hab wirklich kein Kleingeld mehr, tut mir echt leid … Wo war ich stehen geblieben? Ach ja. Ich habe seinen Bruder kennen gelernt, du weißt schon, von dem Verlobten der SBT , also den Bruder, und o mein Gott, er ist so süß … Ich kann nicht glauben, dass ich so etwas über einen Anwalt sage, geschweige denn über einen Verwandten ersten Grades von Stuart Hertzog … Hier, nimm, das ist alles, was ich habe. Nimm es. Na, los. Nimm schon. O mein Gott, ich weiß nicht, ob das hier die beste Gegend ist, und ich weiß auch nicht, wo die Maklerin bleibt, und … Nein, tut mir leid, ich habe mein ganzes Kleingeld schon dem Mann dort drüben gegeben. Sorry. Ich … Oh, da ist ja Paula, Gott sei Dank! Ich melde mich später wieder. Sag der SBT , dass ich um Mittag da bin. Falls ich nicht vorher von einem Junkie abgestochen werde.
(Klick)
Tagebuch von Kate Mackenzie
O mein Gott, die Wohnung war ein Albtraum. Lieber schlafe ich für den Rest meines Lebens auf Jens Couch, als dass ich jemals wieder einen Fuß in so eine Absteige setze. Was STIMMT NICHT mit dieser Stadt? Es ist, als würde man bestraft, wenn man Single ist und keine zwei Riesen im Monat für die Miete lockermachen kann. Als wäre man als Single nicht schon genug gestraft. Aber nein, stattdessen wird es einem zusätzlich schwer gemacht, da jedes Einzimmerapartment in dieser Stadt über einem Wettbüro zu liegen scheint mit Ausblick auf den Luftschacht.
Und − o Gott, was habe ich alles zu Mitchell Hertzog gesagt? Als hätte ich Munddurchfall gehabt oder so. Ich habe geredet wie ein Wasserfall. WAS STIMMT NICHT MIT MIR? Ich meine, als hätte ich nicht schon genug Sorgen. Da muss ich nicht noch meinen Job gefährden, indem ich überall herumerzähle, dass die Zeitung zu Unrecht Leute rausschmeißt.
Aber er war einfach so … süß! Warum muss er so süß sein??? Und so nett … Er trägt Krawatten, die ihm seine Nichten geschenkt haben!
Oh, warum ist er bloß kein Widerling wie sein Bruder?
Augenblick mal … Er ist einer. Er ist ein Widerling wie sein
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