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Der Wohlfahrtskonzern

Der Wohlfahrtskonzern

Titel: Der Wohlfahrtskonzern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl - Lester del Rey
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das ich niemals kennengelernt habe, und mindestens einer, dessen Namen ich nicht einmal kenne {2} . Mit Preferred Risk war das etwas anderes. Bei fast jeder Seite hatten wir entgegengesetzte Ansichten.
    Das ist bitte nicht so zu verstehen, daß nun alles schlecht gewesen sei. Tatsächlich freuten meine Frau und ich uns sehr über das Zusammensein mit Lester und Evelyn del Rey. Die McCarthy-Hearings wurden damals vom Fernsehen übertragen, und die Tagesarbeit hörte auf, wenn wir uns alle um den alten Fernseher mit dem Sieben-Zoll-Bildschirm versammelten, der schon so kaputt war, daß er sich nach zehn Minuten überhitzte und die Rasterlinien anfingen zu schwimmen. Die einzige Möglichkeit, ihn weiter zu benutzen, bestand darin, einen Topf mit Eiswürfeln hinaufzustellen und einen Lüfter zur Kühlung auf die Röhren zu richten. Wir verbrachten täglich sechs bis sieben Stunden damit, das Ungeheuer von Wisconsin im Kampf gegen den Rechtsanwalt Joe Welch aus New England röhren und toben zu sehen. Endlose Canastapartien zu dritt kosteten uns weitere vier bis fünf Stunden. Den Rest des Tages verbrachten wir dann mit Essen, Schlafen und Ausruhen von unseren Anstrengungen.
    Nichtsdestotrotz … langsam, mühsam, Wort für Wort, fand Preferred Risk Platz auf dem Papier. Als wir genug Seiten beisammen hatten, fuhr ich damit nach New York zu Horace Gold und legte es ihm vor. Er war damals der Herausgeber von Galaxy, das gerade eine Art Romanwettbewerb veranstaltete. Nachdem er unsere Arbeit gelesen hatte, rief er an und sagte uns, daß der Roman ihm gefiel. »Wie war’s denn dann damit, ihn in Fortsetzungen zu bringen?« schlug ich vor.
    »Mehr noch«, entschied er. »Ihr habt gerade den Wettbewerb gewonnen. Aber ihr müßt den Roman unter einem neuen Pseudonym veröffentlichen.«
    »Nein, das machen wir nicht«, widersprach ich. »Ich habe die Regeln gelesen. Darin steht nichts davon, daß man ein neuer Autor oder so etwas sein muß. Warum sollen wir vorgeben, jemand anderer zu sein, wenn die Regeln es nicht verlangen?«
    »Weil ich es verlange«, erklärte er.
    Und so berichtete ich Lester die ganze Geschichte. Der zuckte mit den Schultern und bemerkte nur, daß es vielleicht in einer besseren Welt gelingen könne, alle Herausgeber verschwinden zu lassen. Wir suchten fair und demokratisch einen Namen aus – ich den Vornamen, Lester den Nachnamen, und so wurde »Edson McCann« geboren. Armer Kerl, er hatte ein sehr kurzes Leben – ein Buch, und vorbei. Ich wünschte, ich könnte sagen, daß es ein glückliches Leben gewesen ist.
    Und eigentlich war es das auch irgendwie, wenn man es genau betrachtet. Sicher, Lester und ich kämpften um jedes Kapitel, manchmal um jedes Wort. Sicher, es gab Augenblicke, in denen in mir Mordgedanken aufkeimten. (Ich habe keinen Grund anzunehmen, daß Lester auch so dachte, denn schließlich hatte er bei weitem nicht soviel Grund dazu wie ich.) Aber Lester ist ein fähiger und ernsthafter Handwerker, und bei der Arbeit mit ihm lernte ich mehr, als dies bei Kooperationen mit den meisten anderen Partnern der Fall war.
    Und dann … man weiß nie, wie stark eine Freundschaft ist, solange sie nicht auf die Probe gestellt wird. Glauben Sie mir, Freunde, wir stellten sie auf eine höllische Probe. Für jeden von uns beiden bedeutet die Sache nahezu ein Jahr seines Lebens (nur schien es ein Jahrhundert zu dauern) … und ich hoffe, das Resultat wird Ihnen gefallen!

 
Lester del Rey
     
    Preferred Risk war zu keiner Zeit als Roman geplant. Rückblickend möchte ich gern glauben, daß ich niemals so dumm war, mich darauf einzulassen, über 60.000 Wörter mit einem anderen Autoren gemeinsam zu verfassen. Aber als Frederik Pohl mich im Frühjahr 1954 anrief, schlug er mir lediglich vor, daß wir uns wegen einer Novelle für H. L. Golds Magazin Galaxy zusammensetzen sollten. Mit der Seligkeit des Unwissenden sagte ich zu.
    Warum auch nicht? Fred hatte eine vage Idee für ungefähr 20.000 Wörter, die nicht schlecht klang, und wir hatten bereits bei einer Geschichte ähnlicher Länge für Golds Magazin Beyond zusammengearbeitet. Bei diesem Umfang sollte es eigentlich möglich sein, daß Fred und ich trotz sehr unterschiedlicher Arbeitsmethoden miteinander auskommen würden. Außerdem machte mir und meiner Frau das Zusammensein mit Fred und seiner Frau in ihrem großen, alten Haus mit dem Blick über die Bäume und den Fluß hinweg Spaß.
    Die Arbeit an der Novelle ließ sich nicht schlecht an. Nachdem

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