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Der Wolf aus den Highlands

Der Wolf aus den Highlands

Titel: Der Wolf aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Küche!«
    Nach diesem Wortschwall verschwand sie, bevor James abermals nicken konnte. Er atmete erleichtert auf. Wenn sie doch etwas Bekanntes an ihm entdeckt hatte, würde sie es für sich behalten.
    Er fuhr über ein großes Stück Eichenholz. Das würde Teil einer der reich verzierten Kamineinfassungen werden, die MacKay unbedingt haben wollte. James hatte nichts gegen diese Arbeit; früher hatte er oft gestöhnt, dass ihm die Zeit für die Schnitzerei fehlte, die er schon immer recht geschickt beherrschte. Während er nach einem Beweis suchte, um Dunncraig von MacKay zu befreien, konnte er ja vielleicht einiges fertigen, von dem er oft geträumt hatte. MacKay sollte ruhig denken, dass alles seiner eigenen Erhöhung diente, aber James würde sehr zufrieden sein mit seinen Werken, wenn er wieder frei und Laird von Dunncraig war.
    »Ich brauche nur ein bisschen Zeit und ein bisschen Glück«, flüsterte er halblaut, während er das Stück Holz begutachtete und darüber nachdachte, welche Verzierung er schnitzen sollte.
    Gerade, als er eines der Werkzeuge zur Hand nehmen wollte, die ausgebreitet vor ihm lagen, stampfte Big Marta wieder herein. Sie knallte ein Brett mit Brot und Käse auf den Tisch, dann betrachtete sie James. Er spürte, wie ihm der Schweiß über den Rücken rann, als die Frau ihm direkt ins Gesicht starrte und in ihren klaren, klugen Augen ein amüsiertes, zufriedenes Glitzern auftauchte.
    »Ich glaube, Ihr braucht Eure Kraft für alles, was vor Euch liegt, Junge«, sagte sie und marschierte hinaus.
    James starrte auf das Essen und den Humpen Ale. Sie wusste Bescheid, daran hatte er jetzt keinen Zweifel mehr. Die Frage war nur, wie war sie darauf gekommen? Er war sicher, dass seine Tarnung gut war. Big Marta kannte ihn sehr lange, aber auch Edmund und Ida kannten ihn schon eine Weile, und sie hatten seine Tarnung für sehr gut befunden.
    »Am besten haltet Ihr den Blick ein wenig mehr gesenkt. Eure grünen Augen, die vergisst eine Frau nicht so schnell.«
    Er drehte sich um, entdeckte jedoch nur noch einen wehenden Rockzipfel, während Big Marta in ihre Küche zurückeilte. Er fluchte leise. Offenbar reichte die Augenklappe nicht aus. Nun musste er sich wohl oder übel zurückhalten und den Schüchternen bei jedem Mädchen spielen, das versuchte, mit ihm zu reden, zumindest bei denen, die auf Dunncraig gewesen waren, als er hier der Laird war. Wenn all das vorbei war, würde sich seine Familie köstlich darüber amüsieren.
    Er musste so tun, als sei er schüchtern, sogar voller Scheu vor Frauen, der Landessprache nicht ganz mächtig, und er durfte nichts von der Liebe zeigen, die er für sein Kind empfand. Auch musste er den Dienstboten spielen und den Mann, der sich vorgenommen hatte, ein enthaltsames Leben zu führen. Darüber hinaus konnte er MacKay nicht einfach umbringen, wie er es am liebsten getan hätte, sondern musste Beweise für die Verbrechen dieses Mannes finden. James beschlich das Gefühl, eine Last geschultert zu haben, die er nicht weit würde tragen können. Er hoffte nur, dass er seine Unschuld rasch beweisen konnte, denn all diese Spielchen würden ihn so verrückt machen, dass ihm bald alles egal sein würde.

3
    Was macht Ihr da?«
    James war froh, dass er gerade nichts schnitzte. Die süße, hohe Stimme des Kindes war ihm so vertraut, und er hatte sich so lang nach ihrem Klang gesehnt, dass ihm dabei vielleicht das Messer ausgerutscht wäre und er das große Stück der Kamineinfassung, an dem er gerade arbeitete, womöglich böse verunstaltet hätte. Langsam drehte er sich um und sah auf die kleine Meggie. Er musste die Fäuste ballen, um dem heftigen Drang zu widerstehen, dem Kind die dicken wirren Locken aus dem Gesicht zu streichen. Er war jetzt schon eine gute Woche auf Dunncraig, doch es war das erste Mal, dass Meggie zu ihm kam und er mit ihr reden konnte.
    »Ich mache die Einfassung für einen Kamin«, erwiderte er.
    Meggie kam vorsichtig in die Werkstatt und beobachtete James wachsam. James tat dieser Blick in der Seele weh. Meggie war immer ein fröhliches, vertrauensseliges Kind gewesen. Das Kind hatte auf Dunncraig unter Donnell MacKay offenkundig gelernt, wachsam und ängstlich zu sein. Wachsam zu sein schadete keinem Kind, aber Angst, vor allem innerhalb des eigenen Zuhauses, sollte ein Kind nicht haben. James hegte nicht den geringsten Zweifel, dass MacKays Jähzorn diese Angst bei Meggie wie auch bei vielen anderen auf Dunncraig ausgelöst hatte.
    Er setzte

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