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Der Wolf aus den Highlands

Der Wolf aus den Highlands

Titel: Der Wolf aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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es auf die lange Liste der Verbrechen, für die Donnell MacKay bezahlen sollte.
    »Ich schnitze die Kamineinfassung für das Schlafzimmer des Herrn, oui?«, wiederholte er, als sie vor ihm stand und ihn mit gerunzelter Stirn betrachtete.
    »Ach, ich habe Euch schon verstanden, Sir, auch wenn Ihr ein bisschen komisch redet. Aber ich habe mich gefragt, warum Sir MacKay Euch das tun lässt. Er hat doch schon eine Kamineinfassung, oder? Er braucht keine neue.« Meggie trat näher an das Holz, an dem James gerade gearbeitet hatte. »Das ist sehr hübsch.«
    »Du bist sehr freundlich.« Er lächelte, als sie kicherte, und verschränkte die Hände hinter dem Rücken, um Meggie nicht doch spontan zu umarmen. »Warum sagst du Sir MacKay? Ist er denn nicht dein Papa?«
    »Das sagt er zwar jedem, doch es stimmt nicht.« Meggie wirkte plötzlich unruhig. »Aber Ihr dürft niemandem verraten, dass ich das gesagt habe.«
    »Nein, natürlich nicht. Es ist unser Geheimnis, oui? «
    »Aye, unser Geheimnis. Ich weiß, dass er meine Mutter geküsst hat, aber das macht ihn noch lange nicht zu meinem Vater. Er hat viele Frauen geküsst. Mein Da war schön und freundlich und hat gelacht und gelächelt. Sir MacKay schreit die Leute nur an und schlägt sie. Er ist überhaupt nicht nett.«
    James war verdutzt über die Worte »Ich weiß, dass er meine Mutter geküsst hat« . Er musste sich erst einmal fassen, bevor er auf Meggies Vertraulichkeiten reagieren konnte. » Non, Küssen macht einen Mann nicht zu einem Papa. Wo ist dein Kindermädchen?«
    »Annora? Sie arbeitet im Garten. Siehst du?« Meggie hielt ihre schmutzigen Hände hoch. »Ich habe ihr geholfen, aber ich habe Durst bekommen. Big Marta hat mir etwas zu trinken gegeben. Warum glaubt Ihr, heißt sie Große Marta? Sie ist überhaupt nicht groß, eher ziemlich klein.«
    »Ich glaube, der Name ist so etwas wie ein Scherz, oui? Etwas, bei dem die Leute lächeln.«
    »Ach so. Machen sie sich über sie lustig? Glaubt Ihr, das macht sie traurig?«
    » Non. Ich denke, sie trägt den Namen zu Recht, eh? Sie hat ein großes Herz, oui? «
    Meggie nickte lächelnd, wobei ihre dicken Locken einen wilden Tanz um ihren Kopf aufführten. »Sie ist wirklich sehr stark, und jeder macht, was sie anordnet.« Sie sah wieder auf das Holz, an dem James arbeitete. »Das ist sehr, sehr schön. Darf ich es anfassen, wenn ich saubere Hände habe?«
    » Oui. Ich bin die meiste Zeit hier und arbeite. Du kannst mich besuchen, wann immer du willst.«
    »Meggie!«, rief jemand laut.
    »Das ist Annora. Ich gehe jetzt lieber zu ihr zurück, sie macht sich Sorgen um mich, müsst Ihr wissen.«
    Bevor James etwas sagen konnte, war Meggie schon verschwunden. Er starrte auf die Türschwelle, über die sie gerade geeilt war, doch er sah nichts. Seine Gedanken nahmen ihn so in Anspruch, dass er blind und taub war gegenüber allem anderen.
    Die unschuldig geäußerten Worte seines Kindes hämmerten in seinem Kopf.
    Ich weiß, dass er meine Mutter geküsst hat.
    James versuchte, sich einzureden, dass sich Meggie das bestimmt nur eingebildet hatte; schließlich war sie erst zwei gewesen, als Mary starb. Ein Kind in diesem Alter konnte unmöglich wissen, was es gesehen hatte, und sich drei Jahre später daran erinnern. Dennoch konnte er nicht aufhören, über diese Worte nachzugrübeln.
    War Mary ihm untreu gewesen? Das konnte er sich kaum vorstellen. Mary war enorm schüchtern gewesen, sie war schon bei der zurückhaltendsten Form des Liebemachens errötet und erstarrt. Er hatte nicht glauben wollen, dass ihr seine Berührungen unangenehm waren, und hatte gehofft, dass sie nach ein paar Jahren anfangen würde, die intime Seite ihrer Vereinigung mehr zu genießen. Jetzt musste er überlegen, ob das, was er immer für übergroße Schüchternheit gehalten hatte, in Wahrheit Abneigung gewesen war – Abneigung, weil Mary einen anderen Mann geliebt hatte.
    James packte die Ahle in seiner Hand so fest, bis er fast einen Krampf bekam. Er hatte nie verstanden, warum Mary Donnell MacKay offenbar mochte, aber vielleicht hätte er genauer hinsehen sollen. Es fiel ihm schwer, sich vorzustellen, dass er zum Narren gehalten worden war, aber es war an der Zeit, seine kurze Ehe kritischer zu betrachten. Obwohl es ihn hart ankam, dass die Mary, die er gekannt hatte, eine Rolle bei seiner Zerstörung gespielt haben könnte, wusste James, dass er diese Möglichkeit nicht außer Acht lassen durfte.
    Sobald er sich damit abgefunden hatte,

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