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Der Zauberer der Smaragdenstadt

Der Zauberer der Smaragdenstadt

Titel: Der Zauberer der Smaragdenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow , Leonid Wladimirski
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dreimal benutzt werden, und Bastinda hatte die Hilfe der Fliegenden Affen schon zweimal in Anspruch genommen: das erste Mal, um Herrscherin über das Land der Zwinkerer zu werden, das zweite Mal, um die Truppen Goodwins des Schrecklichen abzuwehren, der das Violette Land befreien wollte.
    Deswegen fürchtete auch Goodwin die böse Bastinda so sehr, und deswegen hatte er Elli gegen sie kämpfen geschickt, weil er der Macht ihrer silbernen Schuhe vertraute. Bastinda zauderte, den Hut zum dritten Mal zu benutzen, wußte sie doch, daß dann ihre Zauberkraft zu Ende sein würde. Da sie aber nun keine Wölfe, Krähen oder schwarze Bienen mehr besaß und die Zwinkerer sich als unverläßliche Kämpfer erwiesen hatten, holte sie den Hut aus dem Spind, setzte ihn auf und begann zu zaubern. Sie stampfte mit dem Fuß auf und stieß laut die Zauberformel hervor:
    ,,Bambara, tschufara, loriki, joriki, pikapu, trikapu, skoriki, moriki! Eilt herbei, ihr Fliegenden Affen!"
    Der Himmel wurde schwarz von dem Rudel Affen, die, von ihren mächtigen Schwingen getragen, zum Schloß Bastindas rasten. Der Anführer flog auf Bastinda zu und sagte: „Du hast uns zum dritten und letzten Mal gerufen. Was befiehlst du jetzt?"
    „Stürzt euch auf die Fremdem, die in mein Reich eingedrungen sind, und vernichtet sie alle, außer dem Löwen, den ich vor meinen Wagen spannen will!"
    „Es soll geschehen!" erwiderte der Anführer, und das Rudel flog geräuschvoll nach Westen.

    DER SIEG

    Mit Entsetzen sahen die Wanderer die riesigen Affen nahen. Gegen diese Ungeheuer waren sie wehrlos.
    Heulend stürzten sich die zottigen Tiere auf die verwirrte Schar. Keiner konnte dem anderen zu Hilfe kommen, denn es waren der Feinde zu viele.
    Vergeblich hieb der Eiserne Holzfäller mit der Axt um sich. Von allen Seiten fielen die Affen über ihn her, entrissen ihm die Axt, hoben ihn in die Luft und warfen ihn in einen Abgrund auf spitze Felsen, wo er zerschunden liegenblieb und sich nicht rühren konnte. Die Axt flog ihm nach.
    Ein anderer Teil des Rudels überrumpelte den Scheuch, riß ihm den Bauch auf, streute das Stroh in alle Winde, rollte seinen Rock mit dem Kopf, den Schuhen und dem Hut zu einem Bündel zusammen und warf es auf den Gipfel eines hohen Berges.
    Der Löwe drehte sich im Kreise und brüllte vor Angst so drohend, daß die Affen sich ihm nicht zu nähern wagten. Das dauerte jedoch nicht lange. Die Affen warfen ihm einen Strick um den Hals, mit dem sie ihn zu Boden zerrten. Dann fesselten und knebelten sie ihn, hoben ihn in die Luft und trugen ihn frohlockend zu Bastindas Schloß, wo sie ihn in einen eisernen Käfig sperrten. Der Löwe tobte, wälzte sich auf dem Boden und versuchte, seine Fesseln zu durchbeißen.
    Grauen packte Elli. Der Anführer der Fliegenden Affen stürzte sich auf sie und streckte die langen Arme mit den scharfen Krallen nach ihrem Hals aus. Da erblickte er ihre silbernen Schuhe, sprang entsetzt zurück und stellte sich schützend vor das Mädchen. „Ihr darf nichts geschehen!" rief er. „Das ist eine Fee!"
    Da wurden die Affen freundlich und sogar ehrerbietig. Behutsam faßten sie Elli, die Totoschka in den Armen hielt, an und sausten mit ihr durch die Lüfte zum Violetten Schloß Bastindas, wo sie niedergingen. Der Anführer setzte Elli auf den Boden. Als die Zauberin dies sah, schnaubte sie vor Wut und begann ihn heftig zu schelten. Er aber sagte: „Wir haben deinen Befehl ausgeführt. Der eiserne Mann ist zerschlagen, der Scheuch zerrissen, der Löwe gefangen und in einen Käfig gesperrt. Dem Mädchen konnten wir aber kein Haar krümmen, denn du weißt ja, wieviel Unglück einem jeden droht, der die Besitzerin der silbernen Schuhe zu kränken wagt. Wir haben dir das Mädchengebracht, tu mit ihm was du willst. Und damit verabschieden wir uns von dir für immer!" Mit lautem Geschrei erhoben sich die Affen und flogen davon.
    Bastinda schaute auf Ellis Füße, und als sie die silbernen Schuhe Gingemas erkannte, begann sie an allen Gliedern zu zittern.
    Woher hat sie die Schuhe? fragte sich Bastinda stürzt. Ist es möglich, daß dieses schwächliche Mädelchen die mächtige Gingema, die Herrscherin der Käuer, überwältigt hat? Wie konnte sie aber sonst in den Besitz der Schuhe kommen? Wehe mir! Jetzt darf ich dieses freche Ding nicht anrühren, solange sie die Zauberschuhe anhat. Barsch sagte sie zu Elli:
    „Heda, komm mal her! Wie heißt du?"
    Das Mädchen blickte, die Augen voller Tränen, zur Zauberin auf „Ich

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