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2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges

Titel: 2558 - Perry Rhodan - Die Stadt am Ende des Weges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Du strengst dich an, du mühst dich ab. Du hast Angst, dass du langsam den

Blick für die Realität verlierst in dieser Welt, die dir so seltsam vertraut erscheint, als ob

sie ein Teil deiner Kindheit wäre.
    Die Unruhe ist wieder treuer Begleiter von dir. Wie in den Monaten vor deiner

Zeit in der LEUCHTKRAFT. Sie treibt dich an, lässt dich vorwärts marschieren, nimmt dabei keine

Rücksicht auf deinen Geist, der Schwierigkeiten hat, das Tempo der Unruhe mitzuhalten.
    Du gibst dir Mühe, den in dir tobenden Konflikt so weit wie möglich in den

Hintergrund zu drängen.
    Du weißt: Was du suchst, ist nicht für dich bestimmt. Und doch gibst du nicht

auf.
    Weil du ihn zurückhaben musst.
    Ihn, der dich beschützen wird.
    Ihn, nach dem du dich gesehnt hast, seit du ihn ablegen musstest.
    Ihn, den Anzug der Vernichtung.
     
    1.
    Also stieg er hinein
     
    Alaska Saedelaeres Finger glitten von der Kante. Zwei Herzschläge lang hing der Maskenträger

nur am rechten Arm, die Zehen krümmten sich innerhalb der schweren SERUN-Stiefel in der

irrationalen Bemühung, auf dem zwei Finger breiten Sims besseren Halt zu finden.
    Normalerweise hätten die Gelenkverstärkungen und diversen Zusatzfunktionen des modernen Kampf-

und Schutzanzuges eine solche Kletterpartie zu einer vergnüglichen Nachmittagsbeschäftigung

gemacht. Und falls er des Kletterns müde geworden wäre, hätte er den Gravo-Pak einschalten und

bequem nach oben schweben können.
    Wenn er sich nicht an Bord des Raumschiffs LEUCHTKRAFT aufgehalten hätte.
    Die Technik des Anzuges spielte ein wenig verrückt. Sensoren ermittelten märchenhaft absurde

Werte, nicht einmal der Uhrzeitangabe konnte er mehr vertrauen.
    Er hatte keine Ahnung, wo er sich gerade befand.
    Das traf aber nicht nur auf das etwas verwirrende Innenleben der LEUCHTKRAFT zu, sondern vor

allem auf seine generelle Situation.
    Saedelaere hatte keine Ahnung, welchen Teil des Universums die Kosmokratenwalze mit ihrer

Besatzung und ihm - dem zwischenzeitlichen formellen Kommandanten - gerade durchpflügte.
    Er wusste nur, dass sie einer von Samburi Yuras Fibel vorgegebenen Spur folgten. In der

goldenen Spirale hatte der Bordrechner DAN einen Koordinatensatz entdeckt, der ihnen nun den Weg

wies.
    Zu Saedelaeres Überraschung hatte der Rechner die Koordinaten zwar als existent bewertet, in

seinen Datenbanken aber keine Informationen darüber gefunden, was sich an diesem
    Ort verbarg. Für das Gehirn eines Kosmokratenwerkzeuges ein außerordentlicher Tatbestand.
    Saedelaere biss die Zähne aufeinander, atmete ruhig. Dann drückte er seinen Körper so nahe an

die Felswand, wie es ihm möglich war. Er streckte den Arm, tastete nach dem Vorsprung. Einen

Moment lang erwachten die Sensoren der SERUN- Handschuhe zum Leben. Er fühlte den kühlen

Sandstein.
    Wieder rutschte er ab, blieb aber an zwei Fingern hängen. Ohne die reibungssteigernde

Beschichtung der Handschuhe wäre die Kletterpartie spätestens zu diesem Zeitpunkt abrupt beendet

worden.
    Mühsam suchte Saedelaere das Gleichgewicht. Der Schweiß rann ihm über das Gesicht und zwischen

den Schulterblättern den Rücken hinunter.
    Die schwarze, stilisierte Plastikmaske klebte wie eine heiße Folie an seinem Gesicht.
    Er ließ mit der linken Hand die Kante vorsichtig los. Zwei tiefe Atemzüge lang achtete er nur

auf sein Gleichgewicht. Die Stiefel standen auf dem schmalen Sims, den Körper hatte er dicht an

den Felsen gedrückt, die rechte Hand hielt ihn in Stellung.
    Behutsam winkelte Saedelaere den linken Arm an. Er griff nach dem Öffnungsmechanismus seines

Helms und ließ diesen zurückschnappen.
    Tief atmete er trockene, nach heißen Felsen riechende Luft ein. Der Terraner griff nach seiner

Maske und zog sie mit einem Ruck vom Kopf.
    Er widerstand dem ersten Impuls, das schwarze Plastikteil die knapp fünfzig Meter in die Tiefe

fallen zu lassen. Was hätte ihm diese Tat genutzt? Wäre es nicht nur der Beweis gewesen, dass er

in der abstrakten Innenwelt der LEUCHTKRAFT langsam den Verstand verlor?
    Die LEUCHTKRAFT sprach jeglicher Logik Hohn. Nun war er angetreten, um sich zu beweisen, dass

er recht hatte.
    Bei seinem ersten Besuch in der Kosmokratenwalze war sie bevölkert gewesen. Figuren -

Pseudolebewesen -, die ihn teilweise an Lewis Carrolls Geschichte »Alice im Wunderland« erinnert

hatten.
    Daneben hatte es Katzenartige gegeben oder den Hütchenspieler, der mit Monkey um dessen

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