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Der Zauberer von Stonehenge

Der Zauberer von Stonehenge

Titel: Der Zauberer von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Baracken, in Lagern.«
    »Hast du da einen Platz?«
    »Ja, nicht weit von hier. Im Home of Men. Da bekomme ich einmal eine warme Mahlzeit und auch meine Decke für die Nacht. Die Leute dort sind sehr gütig.«
    »Wer ist der Leiter?«
    »Ein Mensch, der es gut mit uns meinst, Gallico. Wir alle sind ihm sehr dankbar.«
    Den Namen hatte ich noch nie gehört. Ich prägte ihm mir ein und gab Phil Grover die Spiegelscherbe zurück. »Nimm sie wieder an dich, mein Freund, und werde glücklich damit. Falls ich dich noch einmal sprechen möchte, kann ich dich im Heim besuchen?«
    »Ja, natürlich.«
    »Wann?«
    »Jederzeit, eigentlich.«
    »Dann bist du nicht mehr unterwegs?«
    Er winkte ab. »Es ist so. Ich habe meine Scherbe gefunden. Aber du müßtest noch weitersuchen.«
    »Richtig, nur ist diese Stelle nicht mehr frei. Vielleicht an einer anderen. Jedenfalls danke ich dir für die guten Ratschläge und Tips. Bis später vielleicht.«
    »Ja, mach's gut.« Er lächelte und hatte die Scherbe wieder gegen seinen Mantel gepreßt.
    Phil Grover war glücklich. Ich hoffte für ihn, daß es auch in Zukunft so bleiben würde.
    Bevor ich in den Wagen stieg, schaute ich noch einmal zurück. Der abgestellte Müllwagen verdeckte die Sicht auf Phil Grover. Es gab schon Menschen mit ungewöhnlichen Hobbys. Da war mir ein Mensch begegnet, der Spiegelscherben vom Körper eines angeblichen Zauberers sammelte.
    Mehr als ungewöhnlich und irgendwie auch amüsant. So hätte es eigentlich sein müssen.
    Seltsamerweise fand ich es irgendwie beunruhigend. Mir wollte es einfach nicht in den Kopf, daß ich mich in der Scherbe nicht hatte spiegeln können.
    Steckte vielleicht doch mehr dahinter…?
    ***
    Ich war wieder unterwegs und hatte Phil Grover und seine ungewöhnliche Sammelleidenschaft schon fast wieder vergessen, denn mich berührte eine andere Aufgabe.
    Daß ich Phil Grover getroffen hatte, konnte ich als Zufall betrachten. Kein Zufall war mein Job, dessentwegen ich durch London fuhr zu einem bestimmten Ziel hin.
    Sir James hatte mich dazu vergattert, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Selbst Suko und Glenda wußten nichts davon. Offiziell hatte ich mir an diesem Tag freigenommen, tatsächlich aber war ich zu einer Dienststelle unterwegs, die zum Secret Service zählte, also zum Geheimdienst. Welche Abteilung sich da genau eingemischt hatte, wußte ich auch nicht, ich hatte meine Instruktionen bekommen und näherte mich dem südlichen Vorort Beckenham, wo das Haus lag, in dem man mich so sehnlichst erwartete. Pünktlich würde ich nicht mehr sein, was wiederum Sir James ärgern würde, aber ich hatte eine Entschuldigung für die Verspätung.
    Auf der breiten Beckenham Road ging es zügig voran. Bis kurz vor Bromley mußte ich fahren. An der Westseite des Bromley Park bog ich links ab, rollte durch eine wunderschöne ländliche Vorortgegend mit netten Neubauhäusern, erreichte einen Platz, von dem sternförmig vier Straßen ausgingen, und nahm die erste rechts.
    Zwischen zwei älteren Mehrfamilienhäusern befand sich eine schmale Einfahrt. Der Rover schob seine Schnauze hinein. Ich erreichte einen Hof und stoppte vor einem Eisentor.
    Die beiden kleinen Kameras in der Betonmauer waren nicht zu übersehen. Ich befand mich bereits auf dem Schirm.
    Eine Seitenpforte wurde aufgedrückt. Ein Mann in Uniform kam auf mich zu. Er gehörte der Militärpolizei an.
    »Darf ich Ihren Ausweis sehen, Sir?« fragte er nach dem strammen Grüßen.
    »Ich werde erwartet. Mein Name ist John Sinclair.«
    »Ich muß Sie trotzdem kontrollieren.«
    Er bekam den Ausweis überreicht, verglich das Foto mit meinem Gesicht und war zufrieden. Ich durfte passieren, nachdem das Tor zur Seite geglitten war.
    Meine Augen weiteten sich. Hinter der Mauer lag ein flaches Gelände mit einem Bürogebäude. Hinter den großen Fenstern wurde gearbeitet. Auf einem Parkplatz standen zahlreiche Wagen. Ich sah auch Männer und Frauen in Uniform.
    Nach einer Kasernenanlage sah es mir nicht aus. Eher nach einer Filiale des militärischen Geheimdienstes, in die Sir James Powell mich gelockt hatte.
    Ein Mann in Uniform und mit einem weißen Helm auf dem Kopf wies mich winkend ein. Man schien Zivilisten hier für Idioten zu halten. Eine freie Parktasche hätte ich auch ohne die Winkerei gefunden. Ich mußte nach links einbiegen, stoppte, stieg aus und sah den helmbewehrten Knaben neben dem Wagen stehen.
    »Sir, ich darf Sie begleiten?«
    »Sie dürfen, Meister«, sagte ich. Ein

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