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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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hinreichen für die Schwankungen des Geldumlaufs, die teils entspringen aus Fluktuationen in der Geschwindigkeit der Zirkulation, teils aus dem Preiswechsel der Waren, teils aus den verschiednen und wechselnden Proportionen, worin das Geld als Zahlungsmittel oder als eigentliches Zirkulationsmittel fungiert. Das Verhältnis, worin die vorhandne Geldmasse sich in Schatz und umlaufendes Geld spaltet, wechselt beständig, aber die Masse des Geldes ist stets gleich der Summe des als Schatz und als umlaufendes Geld vorhandnen Gelds. Diese Geldmasse (Masse edlen Metalls) ist ein nach und nach akkumulierter Schatz der Gesellschaft. Soweit ein Teil dieses Schatzes sich durch Verschleiß verzehrt, muß er jährlich, wie jedes andre Produkt, neu ersetzt werden. Dies geschieht in der Wirklichkeit durch direkten oder indirekten Austausch eines Teils des jährlichen Landesprodukts mit dem Produkt der Gold und Silber produzierenden Länder. Dieser internationale Charakter der Transaktion verhüllt indes ihren einfachen Verlauf. Um das Problem daher auf seinen einfachsten und durchsichtigsten Ausdruck zu reduzieren, muß vorausgesetzt werden, daß Gold- und Silberproduktion im Lande selbst stattfindet, also Gold- und Silberproduktion einen Teil der gesellschaftlichen Gesamtproduktion innerhalb jedes Landes bildet.
    Abgesehn von dem für Luxusartikel produzierten Gold oder Silber muß das Minimum ihrer jährlichen Produktion gleich sein dem durch die jährliche Geldzirkulation bewirkten Verschleiß der Geldmetalle. Ferner: Wächst die Wertsumme der jährlich produzierten und zirkulierten Warenmasse, so muß auch die jährliche Gold- und Silberproduktion wachsen, soweit die gewachsne Wertsumme der zirkulierenden Waren und die für ihre Zirkulation (und entsprechende Schatzbildung) erforderliche Geldmasse nicht kompensiert wird durch größre Geschwindigkeit des Geldumlaufs und durch umfangreichre Funktion des Gelds als Zahlungsmittel, d.h. durch größre gegenseitige Saldierung der Käufe und Verkäufe ohne Dazwischenkunft von wirklichem Geld.
    Ein Teil der gesellschaftlichen Arbeitskraft und ein Teil der gesellschaftlichen Produktionsmittel muß also in der Produktion von Gold und Silber jährlich verausgabt werden.
    Die Kapitalisten, welche die Gold- und Silberproduktion betreiben – und wie hier bei Voraussetzung einfacher Reproduktion angenommen –, nur betreiben innerhalb der Schranken des jährlichen Durchschnittsverschleißes und des dadurch verursachten jährlichen Durchschnittskonsums von Gold und Silber, werfen ihren Mehrwert, den sie nach der Unterstellung jährlich konsumieren, ohne etwas davon zu kapitalisieren, direkt in die Zirkulation in der Geldform, die für sie die Naturalform, nicht wie in den andern Produktionszweigen die verwandelte Form des Produkts ist.
    Ferner: Was den Arbeitslohn betrifft – die Geldform, worin das variable Kapital vorgeschossen wird –, so wird er hier ebenfalls ersetzt nicht durch Verkauf des Produkts, seine Verwandlung in Geld, sondern durch ein Produkt, dessen Naturalform von vornherein die Geldform ist.
    Endlich findet dies auch mit dem Teil des Edelmetallprodukts statt, der gleich dem Wert des periodisch aufgezehrten konstanten Kapitals ist, sowohl des konstanten zirkulierenden, wie des während des Jahrs verzehrten konstanten fixen Kapitals.
    Betrachten wir den Kreislauf, resp. Umschlag des in der Edelmetallproduktion angelegten Kapitals zunächst unter der Form G – W...P...G'. Soweit in G – W das W nicht nur aus Arbeitskraft und Produktionsmitteln besteht, sondern auch aus fixem Kapital, wovon nur ein Wertteil in P aufgebraucht wird, ist klar, daß G' – das Produkt – eine Geldsumme ist gleich dem in Arbeitslohn ausgelegten variablen Kapital plus dem in Produktionsmitteln ausgelegten zirkulierenden konstanten Kapital plus dem Wertteil des verschlißnen fixen Kapitals plus dem Mehrwert. Wäre die Summe geringer, bei unverändertem allgemeinen Wert des Goldes, so wäre die Minenanlage unproduktiv, oder – wenn dies allgemein der Fall – würde in Zukunft der Wert des Goldes, verglichen mit den Waren, deren Wert nicht verändert, steigen; d.h., die Preise der Waren würden fallen, es würde also in Zukunft die in G – W ausgelegte Geldsumme kleiner sein.
    Betrachten wir zunächst nur den zirkulierenden Teil des in G, dem Ausgangspunkt von G – W...P...G', vorgeschoßnen Kapitals, so wird eine bestimmte Geldsumme vorgeschossen, in Zirkulation geworfen zur Zahlung von

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