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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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sich in eine Wertsumme zu teilen, die sie ebenso allseitig in Warenform, als respektiven Überschuß des Warenwerts über den Wert seiner Produktionselemente, in die Zirkulation werfen.
    Aber das Warenkapital, vor seiner Rückverwandlung in produktives Kapital und vor der Verausgabung des in ihm steckenden Mehrwerts, muß versilbert werden. Wo kommt das Geld dazu her? Diese Frage erscheint auf den ersten Blick schwierig, und weder Tooke noch ein andrer hat sie bisher beantwortet.
    Das in der Form von Geldkapital vorgeschoßne zirkulierende Kapital von 500 Pfd. St., welches immer seine Umschlagsperiode, sei das zirkulierende Gesamtkapital der Gesellschaft, d.h. der Kapitalistenklasse. Der Mehrwert sei 100 Pfd. St. Wie kann nun die ganze Kapitalistenklasse beständig 600 Pfd. St. aus der Zirkulation herausziehn, wenn sie beständig nur 500 Pfd. St. hineinwirft?
    Nachdem das Geldkapital von 500 Pfd. St. in produktives Kapital verwandelt, verwandelt dieses sich innerhalb des Produktionsprozesses in Warenwert von 600 Pfd. St., und es befindet sich in Zirkulation nicht nur ein Warenwert von 500 Pfd. St., gleich dem ursprünglich vorgeschoßnen Geldkapital, sondern ein neuproduzierter Mehrwert von 100 Pfd. St.
    Dieser zuschüssige Mehrwert von 100 Pfd. St. ist in Warenform in die Zirkulation geworfen. Darüber besteht kein Zweifel. Aber durch dieselbe Operation ist nicht das zuschüssige Geld für die Zirkulation dieses zuschüssigen Warenwerts gegeben.
    Man muß nun die Schwierigkeit nicht durch plausible Ausflüchte zu umgehn suchen.
    Zum Beispiel: Was das konstante zirkulierende Kapital betrifft, so ist klar, daß nicht alle es gleichzeitig auslegen. Während Kapitalist A seine Ware verkauft, also für ihn vorgeschoßnes Kapital Geldform annimmt, nimmt für den Käufer B umgekehrt sein in Geldform vorhandnes Kapital die Form seiner Produktionsmittel an, die gerade A produziert. Durch denselben Akt, wodurch A seinem produzierten Warenkapital die Geldform wiedergibt, gibt B dem seinigen die produktive Form wieder, verwandelt es aus Geldform in Produktionsmittel und Arbeitskraft; dieselbe Geldsumme fungiert in dem doppelseitigen Prozeß wie in jedem einfachen Kauf W – G, Andrerseits, wenn A das Geld wieder in Produktionsmittel verwandelt, kauft er von C, und dieser zahlt damit B etc. So wäre dann der Hergang erklärt. Aber:
    Alle in bezug auf das Quantum des zirkulierenden Geldes bei der Warenzirkulation (Buch I, Kap. III) aufgestellten Gesetze werden in keiner Art durch den kapitalistischen Charakter des Produktionsprozesses geändert.
    Wenn also gesagt wird, das in Geldform vorzuschießende zirkulierende Kapital der Gesellschaft beträgt 500 Pfd. St., so ist dabei schon in Berechnung gebracht, daß dies einerseits die Summe ist, die gleichzeitig vorgeschossen war, daß aber andrerseits diese Summe mehr produktives Kapital in Bewegung setzt als 500 Pfd. St., weil sie abwechselnd als Geldfonds verschiedner produktiven Kapitale dient. Diese Erklärungsweise setzt also schon das Geld als vorhanden voraus, dessen Dasein sie erklären soll. –
    Es könnte ferner gesagt werden: Kapitalist A produziert Artikel, die Kapitalist B individuell, unproduktiv konsumiert. Das Geld von B versilbert also das Warenkapital von A, und so dient dieselbe Geldsumme zur Versilbrung des Mehrwerts von B und des zirkulierenden konstanten Kapitals von A. Hier ist aber die Lösung der Frage, die beantwortet werden soll, noch direkter unterstellt. Nämlich, wo kriegt B dies Geld zur Bestreitung seiner Revenue her? Wie hat er selbst diesen Mehrwertteil seines Produkts versilbert? –
    Ferner könnte gesagt werden, der Teil des zirkulierenden variablen Kapitals, den A seinen Arbeitern beständig vorschießt, strömt ihm beständig aus der Zirkulation zurück; und nur ein abwechselnder Teil davon liegt beständig bei ihm selbst für Zahlung des Arbeitslohns fest. Zwischen der Ausgabe und dem Rückstrom verfließt jedoch eine gewisse Zeit, während deren das in Arbeitslohn ausgezahlte Geld unter andrem auch zur Versilberung von Mehrwert dienen kann. – Aber wir wissen erstens, daß je größer diese Zeit, um so größer auch die Masse des Geldvorrats sein muß, die der Kapitalist A beständig in petto halten muß. Zweitens gibt der Arbeiter das Geld aus, kauft Waren damit, versilbert daher den in diesen Waren steckenden Mehrwert pro tanto. Also dient dasselbe Geld, das in der Form des variablen Kapitals vorgeschossen wird, pro tanto auch dazu,

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