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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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von Zahlungs- und Kaufmitteln, als Geldvorrat existiert, so ist er darauf berechnet, daß er bei gleichbleibenden Umständen ganz in den Kreislauf eintritt, hierfür aber auch genügt. Der Reservefonds aber ist ein Teil der 78 Pfd. St. Mehrwert; er kann nur in den Kreislaufsprozeß des Kapitals von 422 Pfd. St. Wert eintreten, soweit dieser Kreislauf unter nicht sich gleichbleibenden Umständen vollzogen wird; denn er ist ein Teil des Akkumulationsfonds und figuriert hier ohne Erweitrung der Stufenleiter der Reproduktion.
    Der Geldakkumulationsfonds ist schon Dasein von latentem Geldkapital; also Verwandlung von Geld in Geldkapital.
    Die allgemeine Formel des Kreislaufs des produktiven Kapitals, welche einfache und Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter zusammenfaßt, ist:

    Ist P = P, so G in 2) = G' – g; ist P – P', so ist G in 2) größer als G' – g; d.h. g ist ganz oder teilweise in Geldkapital verwandelt worden.
    Der Kreislauf des produktiven Kapitals ist die Form, worin die klassische Ökonomie den Kreislaufsprozeß des industriellen Kapitals betrachtet.
3. Der Kreislauf des Warenkapitals
    Die allgemeine Formel für den Kreislauf des Warenkapitals ist:
    W' erscheint nicht nur als Produkt, sondern auch als Voraussetzung der beiden früheren Kreisläufe, da, was G – W für das eine Kapital, schon W' – G' für das andre einschließt, sofern wenigstens ein Teil der Produktionsmittel selbst das Warenprodukt andrer in ihrem Kreislauf befindlichen individuellen Kapitale ist. In unserm Fall z.B. sind Kohle, Maschinen etc. das Warenkapital des Grubenexploiteurs, des kapitalistischen Maschinenbauers usw. Ferner ist schon in Kap. I, 4 gezeigt, daß schon bei der ersten Wiederholung von G... G', schon ehe dieser zweite Kreislauf des Geldkapitals vollendet, nicht nur der Kreislauf P... P, sondern auch der Kreislauf W'... W' vorausgesetzt ist.
    Findet Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter statt, so ist das Schluß-W' größer als das Ausgangs-W' und soll deshalb hier mit W'' bezeichnet werden.
    Der Unterschied der dritten Form von den zwei ersten zeigt sich darin, erstens, daß hier die Gesamtzirkulation mit ihren zwei entgegengesetzten Phasen den Kreislauf eröffnet, während in Form I die Zirkulation durch den Produktionsprozeß unterbrochen wird, in Form II die Gesamtzirkulation mit ihren zwei sich ergänzenden Phasen nur als Vermittlung des Reproduktionsprozesses erscheint und daher die vermittelnde Bewegung zwischen P... P bildet. Bei G... G' ist die Zirkulationsform G – W... W' – G' = G – W – G. Bei P... P ist sie die umgekehrte W' – G'. G – W = W – G – W. In W'... W' hat sie ebenfalls diese letztre Form.
    Zweitens: In der Wiederholung der Kreisläufe I und II, auch wenn die Schlußpunkte G' und P' die Anfangspunkte des erneuerten Kreislaufs bilden, verschwindet die Form, in der sie erzeugt waren. G' = G + g, P' = P + p beginnt den neuen Prozeß wieder als G und P. In Form III aber muß der Ausgangspunkt W als W' bezeichnet werden, auch bei Erneuerung des Kreislaufs auf derselben Stufenleiter, und zwar aus folgendem Grund. In Form I, sobald G' als solches einen neuen Kreislauf eröffnet, fungiert es als Geldkapital G, Vorschuß des zu verwertenden Kapitalwerts in Geldform. Die Größe des vorgeschoßnen Geldkapitals, angewachsen durch die im ersten Kreislauf vollzogne Akkumulation, hat zugenommen. Aber ob 422 Pfd. St. oder 500 Pfd. St. die Größe des vorgeschoßnen Geldkapitals, ändert nichts daran, daß es als bloßer Kapitalwert erscheint. G' existiert nicht mehr als verwertetes oder mit Mehrwert geschwängertes Kapital, als Kapitalverhältnis. Es soll sich ja erst im Prozeß verwerten. Dasselbe gilt für P... P'; P' muß stets als P, als Kapitalwert, der Mehrwert produzieren soll, weiter fungieren und den Kreislauf erneuern. – Dagegen der Kreislauf des Warenkapitals eröffnet sich nicht mit Kapitalwert, sondern mit in Warenform vermehrtem Kapitalwert, schließt also von vornherein den Kreislauf nicht nur des in Warenform vorhandnen Kapitalwerts, sondern auch des Mehrwerts ein. Findet daher in dieser Form einfache Reproduktion statt, so tritt ein W' von gleicher Größe am Schlußpunkt wie am Ausgangspunkt ein. Geht ein Teil des Mehrwerts in den Kapitalkreislauf ein, so erscheint zwar am Schluß statt W', W'', ein größres W', aber der nun folgende Kreislauf wird wieder eröffnet mit W', was nur ein größres W' ist als im vorigen Kreislauf und mit größrem akkumuliertem

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