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Der zweite Tag

Der zweite Tag

Titel: Der zweite Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eden Bell
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schwiegen für ein paar Minuten.
      Moira hielt an. Neben uns befand sich ein schmaler Steg aus Holz.
      „Wo sind wir ungefähr?“, fragte ich leise.
      „Oben befindet sich die Grenze zu euren slowenischen Nachbarn“, antwortete Eskar. „Du musst durstig sein. Es gibt genug Ratten hier.“
      Eine Welle voller Ekel durchflutete meinen Körper, aber ich sah auch ein, dass ich etwas zu mir nehmen musste. Ich weckte meinen besten Freund und wir stiegen aus dem Boot.
      Eskar zeigte mir eine dunkle Nische, in die ich mich verkroch, um mein Bedürfnis nach einer Nahrungsquelle zu stillen.
      Der Nachtelf fütterte Moira mit Brotresten, während Elias sich einen Schlafplatz suchte.
      Ich tötete drei Ratten, es war einfacher als gedacht. Ich staunte über meine Schnelligkeit und die geschickten Handbewegungen. Ich fühlte mich nach dem Trinken des Blutes etwas besser. „Sind wir hier wirklich in Sicherheit?“
      Eskar nickte. Er zog sich sein Hemd aus und deckte damit meinen besten Freund zu.
      Ich erinnerte mich daran, wie schön das Gefühl war, Eskar tief in mir zu spüren. Auch jetzt, in diesen Augenblicken, bewunderte ich seine Schönheit. Die magische Anziehungskraft, die sein Körper auf mich ausübte. Die Feenflügel, die ihn so viel nobler erscheinen ließen als ein gewöhnlicher Mann es sein konnte.
      „Komm mit!“, forderte der Nachtelf mich auf. Er nahm mich mit an einen Platz, wo der Lich tschein des Feuers nicht hinkam. Er setzte sich auf den feuchten Erdboden und zog mich zu sich. Ich ließ es gerne geschehen, hatte ich mich doch die letzten Stunden nach nichts anderem gesehnt. Es war eine willkommene Alternative zu dem brutalen Irrsinn, der mich – und nun auch Elias – heimsuchte. Ich lehnte mich an Eskar und spürte seinen muskulösen Oberkörper hinter mir. Das Schlagen seiner Flügel wurde langsamer. Es verlor sich in einem Wispern. Eskar ließ seine beiden Hände in meinen Schoß wandern. Seine Arme umschlossen mich wie ein schützendes Kleidungsstück, das jede Bedrohung abwehren konnte.
      „Darauf habe ich lange gewartet, Jakob.“ Seine Stimme löste in mir ein Gefühl von Beruhigung und Zuhause aus. „Ich will dich seit unserer ersten Begegnung.“
      Ich schloss die Augen. „Warum hast du es zugelassen, dass Adrian mich verfolgt hat?“
      Eskar schwieg ein paar Minuten lang. „Ich wusste, dass dir nichts geschieht. Aber das kannst du nicht verstehen.“ Er begann mein Hemd aufzuknöpfen.
      Die Antwort befriedigte mich zwar nicht vollständig, aber ich wollte nicht mehr gegen das Verlangen ankämpfen, mich wieder mit ihm zu vereinigen.
      Ich drehte mich um, meine Lippen suchten die seinen und bevor sie sich berührten, schenkte er mir ein Lächeln, das mich so glücklich machte, dass ich glaubte dem Paradies nahe zu sein. Es war kein gewöhnliches Lächeln. Es sagte, dass man einander mehr begehrte als man mit Worten beschreiben konnte. Es sagte, dass man sich umeinander kümmern, füreinander sorgen wollte. Es sagte, dass Eskar seine Ehre, sein Dasein als Elf riskierte, nur um mit mir zusammen zu sein.
      Meine Zunge schob sich langsam in seinen Mund, wo sie mal oben, mal unten, mal heftig, dann wieder sanft mit seiner Zunge spielte.
      Ich konnte meine Lungen nicht mehr mit Luft füllen, weil ich vor lauter Erregung und den Momenten des Genießens auf alles andere vergaß. Eskar entließ meine Lippen und ich drehte jetzt meinen ganzen Körper so, dass ich meine Schenkel um seine Hüften legen konnte. Ich füh lte seinen Schwanz in seiner Hose härter werden, pochen, um Befreiung ringen. Ich umarmte den Nachtelf und ließ alles los, was mich traurig und schwer machte.
      „Eskar?“
      „Ja?“
      „Ich wollte nicht, dass so viel Schlechtes passiert.“ Ich überlegte kurz. „Da unten, wo ich in der Nacht war, habe ich ein Fabelwesen getroffen. Es hat mir geholfen. Und dann musste es wegen Adrian und seiner Gefolgschaft sterben. Sein Name war Lexxer. Ich habe seinen Tod verschu ldet.“
      Eskar drückte mich so fest an sich, dass man das Gefühl hatte, er würde mit mir verschmelzen wollen. „Du wirst den Lauf der Welt nicht ändern, nur weil du jetzt ein Vampir mit Gewissen bist. Menschen, Tiere und Fabelwesen werden auch weiterhin sterben. Du bist nicht verantwor tlich für Adrians Handeln. Lass es los, lass dich fallen.“
      Wie um diese Aussage zu besiegeln, küssten wir uns wieder. Als ich dann wieder meine Augen aufmachte, ergründete ich

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