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Der zweite Tag

Der zweite Tag

Titel: Der zweite Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eden Bell
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Adrian verschwand hinter mir und presste mir kraftvoll den Mund zu. Ich spürte seinen Arm quer über meinem Rücken. Er war so stark. Für ein paar kurze Momente war ich sehr erregt.
      „Du bist immer schon gerne das Opfer gewesen, habe ich Recht?“ Adrian drückte mich kopfüber auf den Boden. „Du gehst auf in dieser Rolle, streckst dich danach aus, willst diese Hilflosigkeit festhalten. Dir hat bisher nur der Gegenpart gefehlt. Doch das Warten hat ein Ende. Ich bin hier.“
      Ich ertrug die Demütigung und war voller Sorge um meinen besten Freund. Ein Sturm von unzähligen Emotionen tobte in mir. Ich versuchte mich zu beherrschen, fühlte Adrians kalten Körper, wie er auf mir lag und wie sich seine Finger um meine Kehle legten.
      „Ist das nicht pathetisch? Du zitterst.“ Adrian lächelte.
      Obwohl ich das nicht sehen konnte, spürte ich es.
      „Ich werde dir etwas gegen die Angst geben“, säuselte er. Er schob meine Hose ein Stück runter und kreiste mit seiner rechten Hand um meinen Po. Ich schloss die Augen.
      Adrian übte mit zwei Fingern enormen Druck auf meinen After aus. Er ignorierte meine A nspannung und stieß sie in meinen Darm hinein. Meine Beine und mein Oberkörper zuckten vor Schmerz. Er wartete nicht lange und ließ zwei weitere Finger nachfolgen. Er drehte sie in mir. Bis er auch den Daumen hineinbohrte und ich lautlos schrie. Scham und Pein quälten mich in diesen Momenten. Ich dachte an die glücklichen Zeiten zurück, die ich als Mensch erlebt hatte.
      Plötzlich hörte ich einen dumpfen Schlag und den damit verbundenen Druck auf meinen Kö rper. Ich riss die Augen auf. Über uns gebeugt stand Elias mit einem großen Stein in seinen Händen.
      „Schnell, Jakob!“ Mein bester Freund strahlte wie ein neu aufgegangener Stern.
      Adrian erschlaffte auf mir.
      Ich musste schmunzeln.
      „Wir müssen uns beeilen, solange die Hunde noch fressen!“ Elias übernahm die Führerrolle.
      Ich war unendlich dankbar dafür. „Du rettest mir gerade meinen Hintern.“
      „Wenn ich nicht so froh wäre, dich lebendig zu sehen, würd ich dir jetzt am liebsten eine scheuern. Richtig fest.“ Elias war so direkt und ehrlich, das mochte ich an ihm.
      „Ich hab’s verdient. Komm schon.“ Ich schubste Adrian von mir runter und rappelte mich langsam auf. Und hielt meinem Lebensretter meine linke Wange hin. „Schlag zu!“
      Elias ergriff meine Hand. „Die Sado-Maso-Session verschieben wir auf später. Wir müssen hier raus!“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Gut, dass deine Blutsaugerfreunde absolut keine Ahnung von Bondage haben. Jemand sollte ihnen sagen, dass sie die Knoten fester ziehen müssen.“ Wir lachten beide.
      „In welche Richtung?“ Ich schämte mich so sehr vor meinem besten Freund, aber ich verdrän gte diese Gedanken nun.
      „Na immer da lang wo der fesche Zentaur hin ist. Wie gut kennst du ihn?“ Elias kraxelte hinu nter in den Sumpf. Ich tat es ihm gleich.
      „Lexxer wollte mir helfen, aber wir sind nicht weit gekommen.“ Ich rang nach Atem.
      Wir gingen am Rand des Moores. Wir durften nicht trödeln. So beschleunigten wir das Tempo und achteten darauf, nicht zu tief in den Morast zu treten.
      „Sag mal, wo hast du diese Typen denn aufgerissen? Auf dem letzten Mittelalterfest in Sukdull?“ Elias schnaufte leicht.
      „Das ist eine derartig lange Geschichte, dass dagegen selbst Stephen King’s Turmchronik wie ein Vorschulgedicht wirkt“, antwortete ich.
      „Gut. Wenn wir zuhause sind, kannst du schon mal mit dem Erzählen anfangen.“ Elias wich geschickt allen Erdbrocken und Wurzelstöcken aus.
      Ohne seine Klarheit und seinen Mut wäre uns niemals die Flucht gelungen.
      „Wir können nicht nachhause zurück. Das ist dir aber schon klar, oder?“ Ich versuchte mich zu orientieren. Wir erreichten schon bald den Platz, wo ich meine Unterhaltung mit Neuss hatte.
      Mein Gefährte schürzte die Lippen. „Dann würd ich aber gern wenigstens ins Kino. Jetzt, wo ich Zeit dafür hab.“
      Ich schickte ein Stoßgebet in Richtung Himmel, weil Elias seinen Humor nicht verloren hatte. „Du könntest ja Lexxer fragen, ob er mitkommt. Wär bestimmt mal eine nette Abwechslung für ihn.“
      „Du weißt aber nicht, ob er schwul ist, oder?“
      „Äh, nein. Ich wollt ihn gerade fragen, als die Vampire dazwischenfunkten.“
      Wir hörten die Höllenhunde bellen. Elias begann zu laufen. „Also ist das nicht nur so

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