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Der zweite Tag

Der zweite Tag

Titel: Der zweite Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eden Bell
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meiner Familie. Nein, das durfte nicht passieren. Ich klammerte mich an die Hoffnung, dass ich nicht zu spät kommen würde. Und überhaupt, hatte ich jetzt Kräfte, die ich als Mensch nicht hatte. Ich musste endlich lernen, dass mein neues Dasein auch bedeutete, stärker zu sein. Den Mut, den ich nun brauchte, konnte man zwar nicht einfach so aus dem übernatürlichen Vampirhut zaubern, aber ich spürte eine neue Kraft in mir, die mich durch diese große Herausforderung führen würde.
      Ich hörte die Hunde schon aus großer Entfernung. Ich sah ihre furchterregenden, blutig-schwarzen Körper am Ufer wachen. Von den Vampiren fehlte jede Spur. Die Höllenhunde tobten. Ich nahm all meinen Mut zusammen, flüsterte Worte des Dankes in Moiras weiche Drachenohren und schwamm die letzten paar Meter. Ich wollte das stolze Tier in Sicherheit wissen. Als das Wasser seicht genug zum Stehen war, forderte ich die Ungetüme heraus. „Worauf wartet ihr, ihr Teufel? Kommt und holt mich!“ Die beiden Höllenhunde schienen das Wasser überhaupt nicht zu mögen, was nur ein Vorteil für mich sein konnte.
      Ich näherte mich ihnen und packte einen davon am Lederhalsband, das er trug. Ich zerrte ihn so geschickt ins kühle Nass, dass der andere nur hilflos daneben stehen konnte. Der Dämon wehrte sich, schnappte nach mir, trat mit seinen Füßen in alle Richtungen. Er war ein tollwütiges, tödl iches Stück Hölle. Ich besiegte alle ängstlichen Gefühle in mir. Ich wollte dieses Monstrum töten, beide sollten bluten.
      Der andere Hund sprang ins Wasser, was ich zunächst einmal ignorierte. Ich hatte so viel Wut in mir, dass ich die Kreatur, die ich festhielt, mit aller Gewalt in den Fluss tauchte. Das Biest war stark, daran bestand kein Zweifel. Ich drückte seine Kehle zusammen, mein fester Griff verhi nderte, dass er mich beißen konnte. Er schnappte ins Leere und als er unter der Wasseroberfläche war, schaufelte er höchstens Flüssigkeit in seine Höllenlungen.
      Ich war rasend. Sah schwarze Sterne und Kreuze herum schwirren. Alle Sehnen und Muskeln waren so auf Hochspannung getrimmt, dass ich glaubte, ich müsste explodieren. Es blitzte in meinem Kopf, ich wollte töten und ich wollte ihr Blut trinken, lecken, mich darin baden. Ich hasste es, dass mir diese zwei Teufel so viel Angst gemacht hatten. Das war nun zu Ende. Bald zumindest.
      Die Kräfte des einen Hundes schwanden. Ja, ich wurde mit jeder Sekunde stärker. Sein schwarzer, struppiger Körper füllte sich mit Wasser und ich hatte kein Erbarmen. Ich nahm meine andere Hand zur Hilfe und konzentrierte mich auf die nun folgende Bewegung. Ich brach ihm das Genick. Ich musste mich deshalb beeilen, weil der andere Köter bereits in meiner Nähe war. Er konnte zwar schwimmen, aber er hatte ebenso Respekt vor diesem Element.
      „Komm schon, komm zu Daddy! Genieß deine letzten Atemzüge!“ Ich packte seinen Schädel und grub meine spitzen und scharfen Fingernägel in seinen Hals. Er biss mich zwar in meinen rechten Arm, aber er jaulte anschließend sofort auf. Der Schmerz machte mir nichts aus. Er en tfachte ein Feuer in mir, das so lichterloh brannte, dass ich meinen Gegnern nur mehr raten konnte, auf Abstand zu gehen. Gedanklich schickte ich bereits meine ersten Drohungen zu den Vampiren.
      Der Höllenhund kämpfte um sein Leben. Ich tauchte auch ihn unter, riss ihm aber auch gleic hzeitig die Kehle auf. Es befriedigte mich und hätte ich mehr Zeit gehabt, ich hätte mich an ihrem dreckigen Dämonenblut gelabt. Doch mein Vorhaben war noch nicht zu Ende. Ich wartete darauf, dass sich der Hund nicht mehr rührte und übergab seinen Kadaver der Finsternis.
      Ich erinnerte mich an eines meiner Lieblingslieder und fletschte meine Zähne.
      Breaking your record and breaking your bones,
      born a warrior with a code,
      a champion feeding your face with a fist,
      you will feel all his power!
      Volbeat war eine starke Rockband und ich fühlte diese Textzeilen mit jeder Faser meines Kö rpers.
      Maybe you‘re strong , but you don't stand a chance
      feel the power of a warrior! FIGHT FIGHT FIGHT FIGHT
      Alle schönen Momente meines kurzen Vampirlebens, besonders die mit Eskar, fütterten meine Rachegelüste. Stärkten mich. Ich wollte nie mehr, nicht ein einziges Mal, wieder flüchten oder Furcht vor meinen Artgenossen empfinden. Ich wollte Adrians Untergang. Ob ich Julian und Robert verschonen würde, das müsste sich noch zeigen. Sie hatten auf jeden

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