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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Armee.«
       »Wir haben keine gesehen«,
warf Hauptmann Anteus ein.
       »Es könnte erklären, was mit
ihnen passiert ist«, erwiderte Eidolon. Anteus war einer aus Eidolons auserwähltem
Kreis und erfreute sich einer weitaus herzlicheren Beziehung zu seinem
Kommandanten als Tarvitz.
       »Haben Sie einen Beweis?«,
fragte Anteus Tarvitz.
       »Ich habe die Bäume
vernichtet, wie Sie wissen«, sagte Tarvitz.
       »Also haben Sie keinen Beweis?«
       »Mein Wort ist der Beweis«,
sagte Tarvitz.
       »Und gut genug für mich«,
nickte Anteus höflich. »Ich wollte Sie nicht beleidigen, Bruder.«
       »Das habe ich auch nicht so
aufgefasst.«
       »Sie haben alle
Sprengladungen verbraucht?«, fragte Eidolon.
       »Ja, Milord.«
       »Eine Verschwendung.«
       Tarvitz setzte zu einer
Antwort an, verschluckte die Worte aber, bevor er sie aussprechen konnte. Hätte
er den Sprengstoff nicht eingesetzt, wären sie jetzt nicht vereint. Hätte er
den Sprengstoff nicht eingesetzt, würden die zerfledderten Leichen der Emperors
Children immer noch in schmachvollem Zustand an den steinernen Galgen hängen.
       »Ich habe es ihm gesagt,
Milord«, stellte Lucius fest.
       »Was gesagt?«
       »Dass es Verschwendung wäre,
alle unsere Sprengladungen einzusetzen.«
       »Was ist das in Ihrer Hand,
Hauptmann?«, fragte Eidolon.
       Lucius hielt das
Klingen-Glied in die Höhe.
       »Sie beflecken uns«, sagte
Anteus. »Schande über Sie. Eine feindliche Klaue wie ein Schwert zu
benutzen...«
       »Werfen Sie das weg,
Hauptmann«, sagte Eidolon. »Sie überraschen mich.«
       »Ja, Milord.«
       »Tarvitz?«
       »Ja, Milord?«
       »Die Blood Angels werden
einen Beweis brauchen, was ihre Gefallenen angeht. Irgendein Relikt, dem sie
Ehre erweisen können. Sie sagen, Rüstungsfetzen hätten an diesen Bäumen
gehangen. Gehen Sie und holen Sie welche. Lucius kann Ihnen helfen.«
       »Milord, sollten wir nicht
die Umgebung sichern...«
       »Ich habe Ihnen einen Befehl
gegeben, Hauptmann. Führen Sie ihn bitte aus, oder bedeutet Ihnen die Ehre
unserer Bruderlegion nichts?«
       »Ich dachte nur...«
       »Habe ich um Ihren Rat
gebeten? Sind Sie ein Lordkommandant und Teil der höheren Befehlsstruktur?«
       »Nein, Milord.«
       »Dann machen Sie sich an die
Arbeit, Hauptmann. Sie auch, Lucius. Und ihr Männer, helft ihnen.«
       Das örtliche Schildgewitter
hatte sich gelegt. Der Himmel über der weiten Lichtung war überraschend klar
und blass, als bräche endlich die Nacht herein. Tarvitz hatte keine Vorstellung
von Mords Tag-und-Nacht-Zyklus. Seit ihrer Landung mussten sich Nacht und Tag
abgewechselt haben, aber im Graswald und unter den Blitzgewittern waren
derartige Veränderungen nicht wahrnehmbar.
       Jetzt schien es kühler zu
sein, stiller. Der Himmel hatte eine ausgewaschene beige Farbe und war mit
Fasern aus Dunkelheit durchzogen. Es gab keinen Wind, und das Flackern der
Blitze war Kilometer entfernt. Tarvitz glaubte, sogar Sterne am Himmel
ausmachen zu können, in den dunkleren Flecken dort oben.
       Er führte seine Gruppe zu
den Ruinen der Bäume. Lucius nörgelte herum, als sei alles Tarvitz' Schuld.
       »Ach, halt die Klappe«,
sagte Tarvitz auf einer privaten Frequenz zu ihm. »Betrachte es als angemessene
Belohnung für deine Arschkriecherei beim Lordkommandanten.«
       »Wovon redest du?«, fragte Lucius.
       »Ich habe ihm gesagt, dass
es Verschwendung wäre, Milord«, antwortete Tarvitz, indem er Lucius' Worte in
wenig schmeichelhaftem Tonfall nachäffte.
       »Ich habe es dir gesagt!«
       »Ja, das hast du, aber es
gibt so etwas wie Solidarität. Ich dachte, wir wären Freunde.«
       »Wir sind Freunde«, sagte
Lucius gekränkt.
       »Und das war die Tat eines
Freundes?«
       »Wir sind die Emperors
Children«, sagte Lucius ernst. »Wir suchen Vollkommenheit, wir verbergen unsere
Fehler nicht. Du hast einen Fehler gemacht. Unsere Fehler einzugestehen, ist
der nächste Schritt auf dem Weg zur Vollkommenheit. Lehrt das nicht unser
Primarch?«
       Tarvitz runzelte die Stirn.
Lucius hatte recht. Fulgrim lehrte, dass sie den Imperator nur durch
Unvollkommenheit verraten und sie Fehler nur durch deren Eingeständnis
auslöschen konnten. Tarvitz wünschte, jemand würde Eidolon an diesen Grundsatz
der Philosophie ihrer Legion erinnern.
       »Ich habe einen Fehler
gemacht«, gab Lucius zu. »Ich habe dieses Klingending benutzt. Ich habe

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