DGB 01 - Aufstieg
menschlichen Charakteristika wie
Sprache ein Hindernis für erwachsene Beziehungen zu anderen Rassen ist.«
»Wie fortgeschritten die
Mittel auch sein mögen, Abbrocarius«, sagte Abaddon, »manchmal reicht
Kommunikation einfach nicht aus. Unserer Erfahrung nach sind die meisten Xenos
vorsätzlich und bewusst feindselig. Kommunikation und Verhandlungen sind
schlicht unmöglich.« Wie viele Anwesende fühlte sich auch der Erste Hauptmann
unwohl. Der gesamten Vertretung des Interex war der Zutritt zum Audienzsaal
gestattet worden, und die Kinebrach hielten sich am entfernten Ende auf.
Abaddon starrte sie immer wieder an. Sie waren massige, affenartige Wesen mit
Augen, die so tief unter wulstigen Brauenkämmen lagen, dass sie nur Funken in
Schatten waren. Ihre Haut war blau-schwarz mit tiefen Runzeln, und der Ansatz
ihres schweren, kantigen Schädels wies eine rötliche Behaarung auf, die beinahe
so fein wie Daunen war.
Mund und Nase waren ein
Organ, ein dreigeteilter Schlitz am Ende ihrer stumpfen Schnauzen, der feucht
und rosa umgestülpt werden konnte, um zu schnüffeln, oder der Länge nach
geöffnet, um eine Reihe kleiner spitzer Zähne wie im Schnabel eines Delphins zu
zeigen. Ihnen haftete ein Geruch an, ein unverkennbar erdiger Duft, der
eigentlich nicht unangenehm war, aber eben absolut nicht menschlich.
»Das haben wir auch
festgestellt«, gab Shehn ihm recht, »obwohl allem Anschein nach weniger oft als
Sie. Manchmal begegnen wir einer Spezies, die nicht den Wunsch hat, sich mit
uns auszutauschen, und die sich uns mit räuberischen oder invasorischen Absichten
nähert. Manchmal ist der Konflikt die einzige Lösung. Das war auch der Fall bei
den... Was sagten Sie, wie Sie sie genannt haben?«
»Megarachniden«, lächelte
Horus.
Shehn nickte und lächelte
ebenfalls. »Ich kann an den alten Stämmen erkennen, wie das Wort zustande
kommt. Die Megarachniden waren hoch entwickelt, aber nicht auf eine Weise
bewusst denkend, die wir verstehen konnten. Sie existierten nur, um sich zu
reproduzieren und ihr Territorium zu vergrößern. Bei unserer ersten Begegnung
hielten sie acht Systeme am Shartielrand unserer Provinzen besetzt und drohten
uns anzugreifen und zwei unserer bevölkerten Welten zu übernehmen. Wir zogen in
den Krieg, um unsere Interessen zu schützen. Am Ende waren wir siegreich, aber
es gab dennoch keine Gelegenheit zu einer Annäherung oder zu Verhandlungen für
einen Friedensschluss. Wir nahmen alle noch lebenden Megarachniden gefangen und
siedelten sie nach Urisarach um. Außerdem beraubten wir sie ihrer
interstellaren Technologie und der Mittel zu ihrer Herstellung. Urisarach wurde
als ein Reservat für sie geschaffen, wo sie existieren konnten, ohne eine
Gefahr für uns und andere darzustellen. Die Warnbojen wurden eingerichtet, um
andere abzuschrecken.«
»Sie haben nicht erwogen,
sie auszulöschen?«, fragte Maloghurst.
Shehn schüttelte den Kopf.
»Welches Recht hätten wir, eine andere Rasse auszurotten? In den meisten Fällen
kann eine Übereinkunft erzielt werden. Die Megarachniden waren ein extremes
Beispiel, wo das Exil die einzig humane Lösung darstellte.«
»Die von Ihnen beschriebene
Herangehensweise ist faszinierend«, sagte Horus schnell, als er sah, dass
Abaddon wieder das Wort ergreifen wollte. »Ich glaube, es ist an der Zeit für
eine Entschuldigung, Abbrocarius. Wir haben Ihre Methoden und Absichten auf Urisarach
missverstanden. Wir haben Ihr Reservat verletzt. Das Imperium entschuldigt sich
für diesen Verstoß.«
Zwei
Gesandte
und Delegationen
Xenobia
Halle
der Gerätschaften
Abaddon war erzürnt. Als die
Gesandten des Interex wieder zu ihren Schiffen zurückgekehrt waren, zog er sich
mit den anderen Mitgliedern des Mournival zurück und machte seinen Gefühlen
Luft. »Sechs Monate! Sechs Monate Krieg auf Mord! Wie viele große Taten, wie
viele gefallene Brüder? Und jetzt entschuldigt er sich? Als sei alles ein
Irrtum gewesen? Ein Fehler? Diese xenosliebenden Hunde geben sogar selbst zu,
dass die Spinnen so gefährlich waren, dass sie sie wegsperren mussten!«
»Es ist eine schwierige
Situation«, sagte Loken.
»Es ist eine Beleidigung der
Ehre unserer Legion! Und auch der Blood Angels!«
»Nur der weise und kluge
Mann weiß, wann er sich zu entschuldigen hat«, warf Aximand ein.
»Und nur ein Dummkopf gibt
Xenos nach!«, fauchte Abaddon.
»Was hat dieser Kreuzzug
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