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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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die zu einem stummen Wäldchen
angeordnet waren. Kadaverreste, Fleischrückstände und Rüstungsfetzen schmückten
die Dornen. Blood Angels und Imperiale Armee. Von den geflügelten Megarachniden
war nichts zu sehen, obwohl sie fünfzig Kilometer entfernt über den Halmwäldern
schwarze Gestalten ausmachen konnten, die wie verrückt unter dem von Blitzen durchzuckten
Himmel kreisten.
       »Legt sie flach«, befahl
Torgaddon. Moy nickte und sammelte Munition ein. »Suchen Sie Hauptmann
Tarvitz«, rief Torgaddon.
       »Er wird Ihnen zeigen, wie.«
     
       In den ersten drei Stunden
nach der Landung blieb Loken im Strategium, lange genug, um Torgaddons Signal
von der Oberfläche zu feiern. Die Speerspitze hatte die Landestelle gesichert
und sich mit den Resten von Lord Eidolons Kompanie vereint. Danach war die
Atmosphäre seltsamerweise angespannter geworden. Sie warteten darauf,
Torgaddons Entscheidung im Feld zu hören. Abaddon, der sich vorsichtig und
verschlossen gab, hatte bereits Stormbirds für Evakuierungsflüge bereitmachen
lassen.
       Aximand marschierte stumm
auf und ab. Der Kriegsmeister hatte sich mit Maloghurst in sein Allerheiligstes
zurückgezogen.
       Loken blieb eine Weile ans
Geländer des Strategiums gelehnt, wo er sich das geschäftige Treiben auf der
riesigen Brücke unter sich ansah und mit Tybalt Marr über Taktik diskutierte.
Marr und Moy waren beide Horussöhne und ihm so sehr aus dem Gesicht
geschnitten, dass sie wie eineiige Zwillinge aussahen. Irgendwann in der
Geschichte der Legion hatten sie sich die Spitznamen »der Entweder« und »der
Oder« verdient, was sich auf die Tatsache bezog, dass sie beinahe austauschbar
waren. Oft war es schwer, zwischen ihnen zu unterscheiden, so ähnlich waren sie
sich. Einer hätte sich sehr wohl für den anderen ausgeben können.
       Beide waren kompetente
Offiziere im Feld mit einer Anzahl von Siegen, die jeden Hauptmann stolz gemacht
hätte, obwohl beide nicht an die Bilanz eines Sedirae oder Abaddon
heranreichten. Sie waren präzise, tüchtig und fachmännisch in ihrer Art der
Führung, aber sie waren Luna Wolves, und was für diese Bruderschaft
fachmännisch war, ging in anderen Regimentern als beispielhaft durch.
       Im Laufe von Marrs
Ausführungen wurde Loken klar, dass er neidisch über die Wahl seines Zwillings
für dieses Unternehmen war. Normalerweise hatte Horus die Angewohnheit,
entweder beide zu schicken oder keinen. Sie arbeiteten gut zusammen und
ergänzten einander, als könne einer die Entscheidungen des anderen erahnen,
aber die Wahl für die Speerspitze war gerecht und demokratisch erfolgt. Moy
hatte einen Platz gewonnen, Marr nicht.
       Marr erzählte eifrig weiter
und sublimierte augenscheinlich so seine Sorgen hinsichtlich des Schicksals
seines Bruders. Nach einer Weile gesellte sich Qruze zu ihnen ans Geländer.
       Iacton Qruze war ein
Anachronismus. Alt und ziemlich ermüdend, war er Hauptmann in der Legion schon
seit ihrer Gründung, doch immer mehr in den Hintergrund getreten, nachdem Horus
vom Imperator das Kommando übernommen hatte. Er war das Produkt einer anderen
Ära, ein Überbleibsel aus den Vereinigungskriegen und den schlechten alten
Zeiten, stur und zänkisch, eine Erinnerung daran, wie die Legion Dinge früher
gehandhabt hatte.
       »Brüder«, grüßte er sie, als
er zu ihnen kam. Qruze hatte immer noch die Angewohnheit, vielleicht unbewusst,
den Salut mit einer geballten Faust vor der Brust zu machen - das alte
Pro-Einheit-Symbol -, anstatt den doppelhändigen Adler. Er hatte ein
längliches, sonnengebräuntes Gesicht mit vielen tiefen Runzeln und Falten, und
seine Haare waren weiß. Er sprach leise, da er von anderen die Mühe des
Zuhörens erwartete, und glaubte, es sei sein leiser Tonfall, der ihm im Laufe
der Jahre den Spitznamen »der Halbgehörte« eingebracht hatte.
       Loken wusste jedoch, dass
das nicht stimmte. Qruze geistige Fähigkeiten waren nicht mehr das, was sie
früher einmal gewesen waren, und er wirkte oft müde oder unangemessen in seinen
Bemerkungen oder Ratschlägen. Er trug den Spitznamen »der Halbgehörte«, weil
man seinen Äußerungen besser nicht allzu eingehend zuhörte.
       Qruze glaubte, die Rolle
einer weisen Vaterfigur in der Legion auszufüllen, und niemand war so gehässig,
ihn eines Besseren zu belehren. Es hatte mehrere verstohlene Versuche gegeben,
ihn seines Kompaniekommandos zu entheben, wie Qruze mehrere Versuche
unternommen hatte, zum Ersten

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