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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Signallämpchen am Gerät und am Kragen von Vipus' Rüstung
blinkten ein paarmal und leuchteten dann stetig.
       »Wenn sich die Situation
ändert und wir ins Gefecht ziehen, gib mir umgehend Bescheid. Ich
vernachlässige meine Pflichten nicht. Aber ich muss etwas erledigen.«
       »Nämlich?«
       »Das kann ich nicht sagen«,
sagte Loken.
       Nero Vipus stutzte und
nickte. »Wie du meinst, Bruder. Ich übernehme und informiere dich über alle
Veränderungen.« Er blieb stehen und beobachtete seinen Hauptmann dabei, wie
dieser unter seiner Kapuze in einen Zugangstunnel eilte und von den Schatten
verschluckt wurde.
     
       Das Spiel lief so extrem
gegen ihn, dass Ignace Karkasy entschied, es sei höchste Zeit, seine Mitspieler
betrunken zu machen. Sechs von ihnen besetzten von einer reichlich desinteressierten
Zuschauermenge umringt eine Nische am vorderen Ende der Zuflucht unter den
vergoldeten Bögen. Tiefer in der Zuflucht waren Memoratoren, dienstfreie
Soldaten und Besatzungsmitglieder sowie ein paar Iteratoren (man konnte nie
sagen, ob ein Iterator Dienst hatte oder nicht) mit Essen, Trinken, Spielen und
Reden beschäftigt. Reges Gemurmel war zu hören, Gelächter, das Klirren von
Gläsern. Jemand spielte auf einer Violine. Die Zuflucht hatte sich zum
gesellschaftlichen Brennpunkt des Flaggschiffs entwickelt.
       Erst vor ein oder zwei
Wochen hatte ein betrunkener zweiter Maschinenmaat Karkasy erklärt, dass es an
Bord der Rächender Geist zuvor nie gesellschaftliches Leben gegeben
habe, und seines Wissens auch auf keinem anderen Kriegsschiff. Nur ruhiges
Trinken nach Schichtende und verdrossenes Glücksspiel. Die Memoratoren hatten
ihre unkonventionellen Gewohnheiten mitgebracht, und die Besatzungsmitglieder
und Soldaten wurden von diesem Licht unweigerlich angelockt.
       Die Iteratoren und einige
hohe Schiffsoffiziere hatten sich über die wachsende zwanglose allgemeine
Fröhlichkeit missbilligend geäußert, aber die Vermischung war erlaubt. Als
Comnenus seine Einwände gegen das unerlaubte Zechen auf der Rächender Geist formulierte,
hatte ihn jemand - und Karkasy hatte den Verdacht, dass es der Kommandant
persönlich war - daran erinnert, dass der Sinn der Memoratoren darin bestand,
sich zu treffen und zu fraternisieren. Soldaten und Matrosen strömten in
Scharen in die Zuflucht, in der Hoffnung, einen armen Poeten oder Chronisten zu
finden, der ihre Gedanken und Erlebnisse für die Nachwelt aufzeichnen würde.
Obwohl sie in der Hauptsache kamen, um sich zu betrinken, Karten zu spielen und
sich mit Mädchen zu treffen.
       Karkasys Ansicht nach war
dies die bisher größte Leistung des Memorator-Programms: die Krieger der
Expedition daran zu erinnern, dass sie Menschen waren, und ihnen ein wenig
Vergnügen zu bieten.
       Und sie hemmungslos beim
Kartenspielen auszunehmen.
       Das Spiel hieß Targe
Main, und sie spielten es mit einem alten Spiel, das Karkasy einmal
Mersadie Oliton geliehen hatte. Am Tisch saßen zwei weitere Memoratoren, dazu
ein Deckunteroffizier, ein Sergeant der Militärpolizei und ein Kanonier-Oberst.
Zum Bieten benutzten sie Goldspäne, die jemand fröhlich von den vergoldeten
Säulen der Galerie abgekratzt hatten. Karkasy musste zugeben, dass die
Memoratoren ihre Einrichtungen furchtbar verunstaltet hatten. Nicht nur waren
die Säulen bis auf das eiserne Gitterwerk entblößt, auch waren die Wandgemälde
beschrieben und übermalt worden. Verse waren auf Flecken von Himmel zwischen
den Schultern alter Heroen gekritzelt worden, und diese alten Heroen trugen nun
auf ewig komische Bärte und Augenklappen. An manchen Stellen waren Wände und
Decken weiß gestrichen oder mit Klebefolie tapeziert und dann mit neuen
Kompositionen beschriftet worden.
       »Ich setze ein Spiel aus«,
verkündete Karkasy, indem er seinen Stuhl zurückschob und die magere Handvoll
abgekratzter Goldspäne einsammelte, die er noch besaß. »Ich hole uns allen was
zu trinken.«
       Die anderen Spieler
murmelten zustimmend, während der MP-Sergeant für das nächste Spiel austeilte.
Der Deckunteroffizier ließ den Kopf hängen und hatte die Augen halb
geschlossen, während er in spöttischem Applaus die Handballen zusammenklatschte,
die Ellbogen auf den Tisch gestützt und die Hände hoch über dem schwankenden
Kopf.
       Karkasy schritt durch die
Menge, um Zinkman zu suchen.
       Zinkman, ein Bildhauer,
hatte zu trinken, eine scheinbar unerschöpfliche Reserve, obwohl niemand
wusste, wie er

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