Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
Vom Netzwerk:
kaum etwas tun«,
gestand Voyen ihm. »Das Virus ist in den letzten Tagen auf die Luft
übergesprungen, daher können wir den Raum nicht mehr betreten und ihn
behandeln. Nicht mal eine komplett versiegelte Rüstung hilft da noch. Ich habe
getan, was ich konnte, um seine Schmerzen zu lindern, aber er ist auf sich
gestellt.«
    »Der Imperator wird ihn
beschützen«, murmelte Garro.
    »Das können wir nur hoffen.
Hauptmann Sigismund hat den Befehl gegeben, dass jeder Aspekt von Decius' Erkrankung
umfassend analysiert und dokumentiert wird, damit der medizinische Stab der Phalanx gewappnet ist, wenn die ... diese Eindringlinge noch einmal auftauchen
sollten, denen wir auf der Eisenstein begegnet sind. Ich habe ihnen
alles berichtet, was ich beobachtet habe.«
    »Gut, machen Sie weiter so.«
Garro wandte sich zum Gehen.
    »Lord.« Voyen stellte sich ihm
in den Weg, dabei hielt er den Kopf gesenkt. »Wir müssen uns unterhalten.« Er hielt
dem Gefechtshauptmann sein Kampfmesser hin. »Auf der Brücke, bevor Sie das
Warp-Leuchtfeuer auslösten, da habe ich mich gegen Sie gestellt, und jetzt sehe
ich, es war falsch von mir, das zu tun. Sie versprachen, Sie würden Hilfe
holen, und diese Hilfe kam dann auch. Mein Verhalten kann nicht ungestraft
bleiben.« Er sah hoch.
    »Ich habe Ihr Vertrauen zweimal
enttäuscht. Ich werde jede Bestrafung akzeptieren, die Sie für angemessen
halten. Mein Leben liegt in Ihren Händen.«
    Garro nahm das Messer entgegen
und hielt es nachdenklich fest.
    »Was Sie getan haben, Meric — was
die Logen und Ihr Verhalten auf der Eisenstein angeht —, das geschah
nicht mit böser Absicht. Sie handelten aus Angst, der Angst vor dem
Unbekannten.« Er gab ihm die Waffe zurück. »Dafür werde ich Sie nicht
bestrafen. Sie sind mein Schlachtenbruder, und ich habe Sie an meiner Seite, weil
Sie mich herausfordern.« Er legte eine Hand auf Voyens Schulter.
    »Fürchten Sie sich nie wieder,
Meric. Wenden Sie sich dem Imperator zu, so wie ich es getan habe, und Sie
werden nie mehr Angst empfinden.« Spontan zog er Kalebs Schriften aus der
Tasche und drückte sie Voyen in die Hand. »Lesen Sie das. Ich habe darin
Bedeutsames gefunden, und Ihnen wird es vielleicht auch so ergehen.«
     
    Kodierte astropathische Signale
waren der Phalanx vorausgeschickt worden, um die höchsten Ebenen der
imperialen Streitkräfte im Sol-System zu alarmieren. Dorn besaß genug
Autorität, dass sich Schiffe in Bewegung setzten und Truppen in erhöhte Alarmbereitschaft
versetzt wurden. Außerdem waren noch andere Kräfte am Werk, die die Ankunft der
Sternenfestung mit ihrer kostbaren Fracht wahrgenommen hatten.
    Mehrere Lichtminuten innerhalb
des Orbits von Eris schoss die Phalanx mit brutaler Wucht aus dem Warpportal
hervor, während exotische Blitze in alle Richtungen durch die Leere zuckten.
    Hochempfindliche Sensoranlagen
auf der Oberfläche des zehnten Planeten registrierten den Neuankömmling und
leiteten umgehend Berichte an Relaisstationen auf dem Pluto und dem Uranus
weiter, von wo sie von Astropathen nach Terra geschickt wurden. Die Rückkehr
der Imperial Fists ins Nest der Menschheit war schon lange überfällig.
Eigentlich hätte es aus diesem Anlass auf den äußeren Kolonien des Sol-Systems
Feierlichkeiten und eine große Zeremonie geben sollen, stattdessen jedoch flog die Phalanx schnell und zielstrebig ins System ein.
    Die gewaltige fliegende Festung
stellte nicht jene Wimpel und Banner zur Schau, die man mit der triumphalen Rückkehr
einer heldenhaften Crew verband. Vielmehr gaben die Farben am Mast und die
Laserlampen rings um das Schiff zu erkennen, dass es in Eile war.
Patrouillenschiffe machten ihm Platz, kein Kapitän wagte es, dem Meister der
Imperial Fists seinen Grund zur Hast in Abrede zu stellen. Die
Antriebsaggregate flammten auf wie gefangene Sterne, das Festungsschiff
passierte den zerklüfteten Rand der Oort-Wolke mit drei Viertel
Lichtgeschwindigkeit, um in die ekliptische Ebene einzutauchen, und kreuzte den
Orbit des Neptun in einem Aufflackern blendender Strahlung.
     
    Ein weiteres Mal wurde Garro in
Dorns Quartier bestellt. Im hinteren Teil des großen Saals hatte man Paneele
aus massivem Eisen in die schmuckvollen Wände zurückfahren lassen, hinter denen
eine Glaskuppel zum Vorschein kam. Durch sie konnte man nach unten in den
Kommandonexus der Festung blicken, der dem gleichen Zweck diente wie die Brücke
auf einem Raumschiff, nur dass hier alles hundertmal größer und gewaltiger
ausfiel.

Weitere Kostenlose Bücher