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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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von höchstens fünfzehn Jahren
unterwegs, der sich zum ersten Mal in seinem Leben in den wilden Agri-Parks von
Albia aufhielt und zum Nachthimmel hinaufsah, um staunend die unglaubliche
Fülle an Sternen zu betrachten.
    Irgendwo dort unter ihm lagen
sein Geburtsort und all die Orte, an denen er seine Kindheit und Jugend
verbracht hatte. Dort unten befand sich das Herz des Imperiums, riesige
Komplexe von unendlicher Erhabenheit, Errungenschaften wie der Rote Berg, die
Libraria Ultima, die Stadt der Antragsteller und der Imperiale Palast selbst, wo
in diesem Augenblick der Imperator residierte. Es war alles so nah, dass Garro
das Gefühl hatte, er müsse nur den Arm ausstrecken, um diese Welt in seiner
Hand zu halten. Er drückte seinen Panzerhandschuh gegen die Scheibe, so dass
der Planet komplett in seiner Handfläche verschwand.
    »Wenn es bloß so einfach wäre,
sie zu beschützen«, sagte Hakur und stellte sich zu ihm an das Sichtfenster.
    Trotz der widrigen Umstände
verspürte Garro beim Anblick seiner Heimatwelt seltsame Freude. Gleichzeitig fühlte
er Melancholie. »Solange noch ein Astartes atmet, alter Freund, ist Terra nicht
verloren.«
    »Es wäre mir lieber, wenn nicht
ich dieser Astartes wäre«, erwiderte Hakur. »Mit jedem weiteren Tag werden wir
ein Stück mehr isoliert.«
    »Ja«, sagte der Death Guard
nachdenklich. Die Zeit verging tatsächlich schneller als erwartet. Während der Zeitraum
von der Flucht mit der Eisenstein bis hin zur Rettung aus der Leere
denjenigen an Bord wie nur wenige Wochen vorgekommen war, musste Garro schon bald
feststellen, dass sich dieser subjektive Eindruck nicht damit deckte, wie
anderswo die Zeit verging. Nach dem zentralen Chronometer-Signal aus der
imperialen Hauptstadt war seit dem Angriff auf Isstvan III mehr als doppelt so
viel Zeit verstrichen. Zum wiederholten Mal musste Garro an die Loyalisten
denken, die sich Horus' Waffen hatten stellen müssen.
    Der Stormbird wendete und
richtete seine Nase auf den Mond, der nun die Sichtfenster ausfüllte. Seine
Oberfläche wies die gleiche Farbgebung auf wie Garros Rüstung. Sie bewegten
sich auf das Rhetia-Tal und auf das dahinter gelegene Mare Crisium zu — das
Meer der Gefahren, wo sich die geschützte Mondzitadelle der Sororitas Silentum
befand.
    Aus dem Augenwinkel machte
Garro eine Bewegung aus, es war das Gelb eines Imperial Fist, der aus dem hinteren
Abteil nach vorn kam. Hakur sah, dass er den Mann bemerkt hatte. »Es gefällt
mir gar nicht, dass ich behandelt werde wie ein Novize, der zum ersten Mal seine
Heimatwelt verlässt«, sagte er leise. »Wir benötigen keine Eskorten, schon gar
nicht von diesen humorlosen Langeweilern.«
    »So lauten Dorns Befehle«, gab
Garro zurück, klang jedoch nicht sehr überzeugend.
    »Sind wir jetzt Gefangene,
Hauptmann? Stehen wir kurz davor, in Eisen gelegt und in ein Verlies auf dem Mond
geworfen zu werden?«
    Garro musterte ihn. »Wir sind
keine Gefangenen, Sergeant Hakur. Wir besitzen immer noch unsere Rüstungen und
Waffen.«
    Der Veteran schnaubte. »Aber
nur, weil Dorns Männer glauben, wir stellen für sie keine Bedrohung dar. Sehen
Sie dort, mein Herr.«
    Er deutete auf die Krieger am anderen
Ende des Abteils. »Sie tun so, als seien sie ganz locker, dabei sind sie viel
zu steif, um das hinzubekommen. Ich beobachte, nach welchem Muster sie sich
durch das Schiff bewegen. Sie benehmen sich wie Gefängniswärter auf
Patrouillengang, und wir sind ihre Schützlinge.«
    »Das mag sein«, lenkte Garro
ein. »Aber ich glaube, dass Hauptmann Halbrecht sich weniger vor uns fürchtet,
sondern vielmehr vor dem, was wir darstellen. Ich sah sein Gesicht, als Dorn
die Wahrheit über die List des Kriegsmeisters verkündete. Er konnte einfach
nicht begreifen, was er da zu hören bekam.«
    »Das ist durchaus möglich,
Lord, aber die Anspannung zerrt an meinen Nerven.« Er schaute sich um. »Es ist
uns gegenüber eine Beleidigung. Sie haben uns getrennt, der Luna Wolf, Voyen
und Decius sind in einem anderen Shuttle untergebracht, und was aus dem
Iterator und den Frauen wurde, weiß ich überhaupt nicht.«
    Garro zeigte aus dem
Sichtfenster. »Wir sind alle mit dem gleichen Ziel unterwegs, Andus. Sehen Sie
nur.«
    Draußen drehte sich der
Messingturm der Somnus-Zitadelle zu dem im Sinkflug befindlichen Raumschiff um.
Als sie näher kamen, konnte Garro erkennen, dass das Gebäude aus Hunderten
Toren bestand, die angeordnet waren wie der Gesichtsschutz der goldenen Helme
der Sororitas

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