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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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Krieger in alle Richtungen davoneilen.
    Die Verteidiger der Choralstadt
trugen graubraune Tarnkleidung, die zur Farbe des Morasts passte. Allerdings waren
solch armselige Tarnversuche vergeblich, da die Astartes-Helme über
Bildverstärkerlinsen und Infrarotsuchfunktionen verfügten. Per Zeichensprache
gab er seinen Leuten zu verstehen, dass sie die geschlossene Linie auflösen und
in kleinen Gruppen weiterziehen sollten, was sie auch umgehend befolgten.
    Temeter kannte die meisten
Männer dieser Gruppe ihrem Namen oder ihrem Ruf nach, auch wenn heute einige
Death Guard anwesend waren, die noch nie an seiner Seite gekämpft hatten. Der
Angriffsplan des Kriegsmeisters war zwar schlüssig, aber Temeter wäre niemals auf
eine solche Idee gekommen. Anstatt den traditionellen Weg zu gehen und die
Einheiten aus den kompletten Kompanien zu bilden, hatte Horus die Legionen nach
einzelnen Individuen durchsucht und eine Streitmacht zusammengestellt, die aus
Dutzenden von Kompanien kamen.
    Soweit der Hauptmann wusste,
galt das nicht nur für die Death Guard, sondern auch für die World Eaters, die Emperors
Children und Horus' eigene Legion. Er musste eingestehen, dass die Strategie
einer solchen Auswahl ihm zu hoch war, aber wenn der Kriegsmeister es so angeordnet
hatte, gab es zweifellos einen guten Grund dafür. Insgeheim war der Hauptmann
der Vierten natürlich froh, zur Abwechslung einmal ein ganzes Schlachtfeld für
sich allein zu haben und so kämpfen zu können, wie es ihm gefiel, ohne hinter
Grulgors Prahlerei und Typhons brutalen Taktiken zurückzustehen.
    Der Feind formierte sich neu,
nachdem er den ersten Schock der über ihn hereinbrechenden Streitmacht
überwunden hatte, und feuerte nicht mehr wahllos auf die Astartes. Über das
Dröhnen der ballistischen Geschosse hinweg vernahm Temeters feines Gehör raue,
atonale Geräusche, die sich wie Gesang anhörten. Er hatte die Berichte vom
Angriff auf Isstvan Extremis gelesen, daher wusste er von dieser sogenannten
Kriegssängerin und deren fremdartiger gesanglicher Hexenkunst. Wie es schien, war
diese besondere Macht auch hier auf dem dritten Planeten anzutreffen. Temeter
nahm den Kombi-Bolter hoch und stimmte eine eigene Symphonie an.
     
    Die Eisenstein war ein
unauffälliges Schiff, ein älteres Modell im Tonnagebereich einer Fregatte, vom
Bug bis zum Heck nur knapp über zwei Kilometer lang. Es besaß eine gewisse
Ähnlichkeit mit den Schiffen der neueren Schwert-Klasse, aber nur, weil die
meisten imperialen Raumfahrzeuge ein ähnliches Design hatten. Fast jedes
Frontschiff im Dienst des Lords von Terra setzte sich aus deckungsgleichen
Elementen zusammen: der dolchartige Bug, der massive Block aus Unterlicht- und
Warpantrieb, und mittschiffs dazwischen Zinnentürme und komplexe Stahlscheiben.
    »Nach etwas Besonderem sieht es
nicht aus«, kommentierte Voyen leise, als er auf dem Flug von der Standhaftigkeit einen Blick auf das andere Schiff werfen konnte. In Garros Gegenwart ließ
er noch immer Zurückhaltung erkennen, und das war auch seiner Stimme
anzumerken.
    »Es ist nur ein Schiff«,
erwiderte der Gefechtshauptmann. »Wir erledigen unsere Pflicht so oder so —
ohne Rücksicht auf die Gegebenheiten.«
    Auf dem Landedeck, das im
Vergleich zur Standhaftigkeit klein und beengt wirkte, wartete der
Kapitän darauf, die Death Guard mit einer förmlichen Brückenabordnung zu
empfangen.
    »Baryk Carya«, stellte er sich
mit abgehacktem Akzent und exaktem Salut vor. »Kommandant Grulgor.
Gefechtshauptmann Garro. Wie vom Primarchen befohlen, gehört dieses Schiff
Ihnen bis zum Tod oder bis zu einem neuen Befehl.«
    Carya war stämmig, sein graues
Haar kurz geschnitten, und er trug einen passenden Bart. Garro bemerkte den
Glanz von karbonbeschichteter Augmetik auf seiner Wange und sah die Kabel, die
an seinem Hinterkopf herunterhingen. Er wirkte angespannt, aber gehorsam.
    Als Kapitän war Carya de facto
der Befehlshaber des Schiffs, wenn sich kein hochrangiger Astartes an Bord
befand, und Garro zweifelte nicht daran, dass es dem Mann missfiel, diese
Funktion für die Dauer des Auftrags abgeben zu müssen. Der Kapitän sah zu der
schlanken Frau mit dem schmalen Gesicht gleich neben ihm.
    Garro erkannte die
Statusabzeichen an ihren Schulterstücken als die eines Exekutivoffiziers. »Mein
Deckoffizier, Racel Vought.«
    Sie verbeugte sich und
beschrieb das Zeichen des Aquila.
    Grulgor nutzte die Gelegenheit,
um abfällig das Gesicht zu verziehen. »Sie können weitermachen

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