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Phillips Susan Elizabeth

Phillips Susan Elizabeth

Titel: Phillips Susan Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aus Versehen verliebt
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1

    Die Schakale umschwärmten sie, als sie ins Freie trat. Als Georgie in der Parfümerie am Beverly Boulevard abgetaucht war, waren ihr nur drei davon auf den Fersen gewesen, jetzt waren es schon fünfzehn – zwanzig – vielleicht auch mehr – eine heulende, wilde Meute, die man in L.A. mit gezückten Kameras losgelassen hatte und die nur darauf wartete, ihr den letzten Fetzen Fleisch von den Knochen zu reißen.
    Ihre Blitzlichter blendeten sie, als sie in den späten Aprilnachmittag eintauchte. Sie redete sich ein, mit allem fertig werden zu können, was sie ihr entgegenschleuderten. Hatte sie das nicht das ganze vergangene Jahr über getan? Sie fingen an, sie mit unverschämten Fragen zu bombardieren – zu vielen Fragen, zu schnell, zu laut, Worte, die miteinander verschmolzen, bis nichts mehr einen Sinn ergab. Einer von ihnen drückte ihr etwas in die Hand – eine Illustrierte – und brüllte ihr ins Ohr. »Das wird gerade frisch ausgeliefert, Georgie. Was sagen Sie dazu?«
    Automatisch warf Georgie einen Blick darauf und sah auf der Titelseite von Flash das Sonogramm eines Babys. Das Baby von Lance und Jade. Das Baby, das ihres hätte sein sollen.
    Sie verlor alle Farbe im Gesicht. Die Blitzlichter blitzten, die Kameras klickten, und ihr Handrücken flog an ihren Mund. Nachdem sie sich so viele Monate lang beherrscht hatte, verlor sie jetzt die Kontrolle, ihr schossen die Tränen in die Augen.
    Die Kameras fingen alles ein – die Hand an ihrem Mund,
die Tränen in ihren Augen. Endlich hatte sie den Schakalen gegeben, worauf sie das ganze vergangene Jahr über gelauert hatten – Fotos der lustigen, einunddreißigjährigen Georgie York inmitten der Trümmer ihres Lebens.
    Sie ließ die Illustrierte fallen und wandte sich zur Flucht, aber sie hatten sie eingekesselt. Sie versuchte, nach hinten zu entkommen, aber sie waren überall mit ihren heißen Blitzlichtern und dem herzlosen Geschrei. Ihr Geruch verstopfte ihre Nasenlöcher – Schweiß, Zigaretten, aufdringliches Eau de Cologne. Jemand trat ihr auf den Fuß. Ein Ellbogen rammte sich in ihre Seite. Sie rückten dichter an sie heran, raubten ihr den Atem, erstickten sie …
     
    Bramwell Shepard verfolgte die widerliche Szene, die sich vor ihm abspielte, von den Stufen des nebenan gelegenen Restaurants. Er kam gerade vom Mittagessen, als das Spektakel losging, er blieb auf dem Treppenabsatz stehen, um es auf sich wirken zu lassen. Er hatte Georgie York schon ein paar Jahre lang nicht mehr gesehen, und dann auch nur im Vorbeigehen. Aber als er nun den Angriff der Paparazzi beobachtete, kehrte die Verbitterung zurück.
    Von seinem erhöhten Standpunkt aus hatte er einen guten Überblick auf das Chaos. Einige der Paparazzi hielten ihre Kameras hoch über den Köpfen, andere schoben ihr die Linsen ins Gesicht. Sie hatte seit ihrer Kindheit mit der Presse zu tun gehabt, aber auf das Pandämonium dieses letzten Jahres war sie gewiss nicht vorbereitet. Nur zu schade, dass keine Helden da waren, die darauf warteten, sie retten zu dürfen.
    Bram hatte acht elende Jahre damit zugebracht, Georgie aus brenzligen Situationen zu befreien, aber seine Tage in der Rolle des galanten Skip Scofield an der Seite von Georgie, alias der unerschrockenen Scooter Brown, lagen schon lange hinter ihm. Sollte Scooter Brown doch zusehen,
wie sie ihren Arsch diesmal selbst rettete – oder, was wahrscheinlicher war, warten, damit Daddy das für sie erledigte.
    Die Paparazzi hatten ihn nicht bemerkt. Er befand sich derzeit nicht auf deren Radarschirmen, was aber nicht heißen musste, dass er nicht sofort darauf gewesen wäre, wenn sie ihn zusammen mit Georgie hätten ablichten können. Skip und Scooter war eine der erfolgreichsten Sitcoms der Fernsehgeschichte gewesen. Acht Jahre lang ausgestrahlt, jetzt bereits seit acht Jahren nicht mehr auf Sendung, hatte die Öffentlichkeit sie dennoch nicht vergessen, vor allem nicht, wenn es um Amerikas gutes Mädchen Nummer eins ging, um Scooter Brown, im richtigen Leben gespielt von Georgie York.
    Einem besseren Menschen hätte sie vielleicht in ihrem momentanen Dilemma leid getan, aber den Helden-Button hatte er nur auf der Leinwand getragen. Sein Mund zuckte, als er auf sie herabschaute. Na, wie funktioniert deine mutige Ich-schaff-das-Haltung in letzter Zeit, Scooter?
    Plötzlich nahmen die Dinge eine hässliche Wendung. Zwei der Paparazzi fingen eine Rempelei an, einer von beiden schubste sie kräftig. Sie verlor das Gleichgewicht und

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