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DGB 06 - Gefallene Engel

DGB 06 - Gefallene Engel

Titel: DGB 06 - Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mitchel Scanlon
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Harmonistin
     
    Designierter
Lord-Gouverneur     Statthalter der Saroshi-Territorien
    Harlad
Furst                                                
     
    Kapitän
Stenius                                Kapitän der Unbezwingbare
    Vernunft
    Mistress
Argenta                              Flotten-Astropathin der
    Unbezwingbare
Vernunft
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Vorspiel
     
     
    ES BEGINNT AUF CALIBAN.
    Es beginnt noch bevor der
Imperator auf unseren Planeten kam, sogar bevor zum ersten Mal über Engel
geredet wurde. Caliban war da noch eine andere Welt. Wir wussten nichts über
das Imperium und den Großen Kreuzzug. Terra war ein Mythos ... nein, es war
nicht mal das. Terra war der Mythos eines Hauchs einer Erinnerung, die unsere
seit langer Zeit toten Vorväter zu uns gebracht hatten. Es war etwas Flüchtiges
und Halbvergessenes, dem jegliche Bedeutung für unser Leben fehlte.
    Es war die Zeit der Alten
Nacht. Warpstürme hatten die Reise zwischen den Sternen unmöglich gemacht, und
jede von Menschen besiedelte Welt musste sich allein durchschlagen. Wir hatten
über fünftausend Jahre in völliger Isolation von der Menschheit verbracht.
    Fünftausend Jahre. Können Sie
sich vorstellen, wie lange das ist? Für die Menschen auf Caliban war das Zeit
genug, eine eigene Kultur zu entwickeln, auf unsere eigene Art, die sich zwar
an der Vergangenheit orientierte, aber von allem abgeschieden war, was sich
davor zugetragen hatte. Von Terras Einfluss befreit, hatte sich eine
Gesellschaft entwickelt, die mehr im Einklang mit der Welt stand, auf der sie
lebte.
    Wir hatten unsere eigenen
Sitten und Bräuche, und wir hatten sogar unsere eigenen Religionen.
    Natürlich ist heute davon nur
noch wenig übrig. Mit der Ankunft des Imperators wurde das alles weggespült.
    Für mich fast unbegreiflich ist
die Tatsache, dass heute auf Caliban Kinder zur Welt kommen, die noch nie von
den Wächtern gehört haben und nie auf einem mächtigen Streitross geritten sind.
    Sie haben niemals erfahren, was
es bedeutet, die großen Bestien zu jagen. Das ist das Traurige an unserem
Leben. Mit der Zeit gerät alles Alte in Vergessenheit. Natürlich behaupteten
diejenigen, die im Kielwasser des Imperators folgten, dies sei alles nur zu
unserem Nutzen. Wir schaffen eine neue, eine bessere Welt, die für die Zukunft
gewappnet ist.
    Wir schaffen eine bessere Welt.
    Es ist immer das Gleiche, was
Eroberer angeht. Keiner von ihnen sagt, dass sie gekommen sind, um unsere
Traditionen zu zerstören, um das Wissen und die Weisheit unserer Großväter zu
ächten, um die Welt auf den Kopf zu stellen und unseren althergebrachten
Glauben durch einen seltsamen neuen Erlass zu ersetzen, den sie sich selbst ausgedacht
haben. Keiner von ihnen würde zugeben, dass sie die Grundfesten unserer
Gesellschaft unterhöhlen und deren Träume zerstören wollen. Stattdessen reden
sie davon, uns vor unserer eigenen Ignoranz zu bewahren. Vermutlich glauben
sie, so klingt es gefälliger.
    Aber es ändert nichts an ihrem
Handeln.
    Ich presche jedoch schon zu
weit voraus, denn an diesem Punkt in der Geschichte Calibans wussten wir nichts
von diesen Dingen.
    Nicht mehr lange, dann würde
der Imperator mit seinen Engeln vom Himmel herabsteigen, und dann würde alles
anders werden.
    Der Große Kreuzzug war noch nicht
bis zu uns vorgedrungen, und wir waren noch unschuldig. Caliban war die Summe
all unserer Erfahrungen, und wir begnügten uns mit unserer Ignoranz. Wir ahnten
nichts von den Streitmächten, die auf dem Weg zu uns waren, und wir hatten
keine Vorstellung davon, wie sehr sie unser Leben verändern sollten. In jener
Zeit war Caliban ein Planet der Wälder. Von den wenigen Orten abgesehen, an
denen sich Siedlungen befanden oder Landwirtschaft betrieben wurde, war die
gesamte Welt mit urtümlichem, Schatten spendendem Wald überzogen. Der Wald
bestimmte unsere Existenz. Wer nicht gerade in den Bergen oder an der Küste
lebte, konnte sein ganzes Leben auf Caliban verbringen, ohne ein einziges Mal den
Horizont zu sehen. Auf unserem Planeten waren zudem die Monster zu Hause.
    In den Wäldern wimmelte es von
Raubtieren, von den zahllosen anderen Gefahren ganz zu schweigen. Um es mit einem
Wort zu bezeichnen, das wir damals noch nicht kannten und das im Lexikon der
Imperialen Kartografie steht: Caliban ist eine Todeswelt. Hier existiert

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