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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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Geschick geschaffen worden war. In jede Platte
hatte man Blitze und Adler eingraviert.
    Offenbarung war verschwunden,
an seiner Stelle stand nun dieser riesige, prachtvolle Krieger, ein
Musterbeispiel für alles, was an der Menschheit majestätisch und inspirierend
war. Die Rüstung betonte den Körper über alle Maßen, und Uriah spürte, wie ihm
die Tränen kamen, als er erkannte, dass er dieses atemberaubende, vollkommene Gesicht
schon einmal gesehen hatte ... auf dem Schlachtfeld von Gaduaré.
    »Sie ...«, hauchte Uriah,
stolperte rückwärts und ging in die Hocke. Schmerzen schossen ihm durch Hüfte
und Becken, doch davon nahm er kaum etwas wahr.
    »Verstehst du jetzt, wieso das
so sinnlos ist, was du hier machst?«, fragte der goldene Riese.
    Langes dunkles Haar umrahmte
das Gesicht des Kriegers, ein Gesicht, das Uriah nur durch die trübe Linse der Erinnerung
sehen konnte. Er erkannte, wie die unscheinbaren Gesichtszüge von Offenbarung
in die des Kriegers übergegangen waren, dessen Antlitz so anbetungswürdig war,
dass sich Uriah zwingen musste, nicht auf die Knie zu sinken und sein Leben in
die Hände dieses Wesens zu legen.
    »Sie ...«, begann Uriah, dessen
schmerzende Knochen nichts im Vergleich zu dem Schmerz war, der ihm wie ein Stich
durch sein Herz ging. »Sie sind ... der ... der Imperator.«
    »Der bin ich, und es wird Zeit
zu gehen, Uriah«, sagte der Imperator.
    »Gehen? Wohin?«, fragte Uriah,
nachdem er sich in seiner hell erleuchteten Kirche umgesehen hatte. »In Ihrer gottlosen
Welt gibt es keinen Platz für mich.«
    »Aber natürlich gibt es den«,
sprach der Imperator. »Öffne dich für den neuen Weg, und du wirst Teil von
etwas Unglaublichem werden. Eine Welt und eine Zeit, in der wir unmittelbar
davorstehen, all das zu erreichen, was wir uns jemals erträumt haben.«
    Uriah nickte benommen und
spürte, wie eine kraftvolle Hand ihn sanft am Arm fasste und ihm hochhalf.
Kraft strömte von den Fingern des Imperators auf ihn über, und Uriah merkte,
wie all die Schmerzen, die ihn jahrzehntelang geplagt hatten, schwächer und
schwächer wurden, bis sie kaum noch mehr waren als unschöne Erinnerungen.
    Er sah hinauf zu Isandula
Veronas prachtvollem Fresko, und ihm stockte der Atem. Farben, die in der
Düsternis matt und schwach erschienen waren, leuchteten nun kraftvoll, da sie
vom Licht des Imperators erfasst wurden. Die Haut der gemalten Figuren glänzte
vor Vitalität, und die kräftigen Blau- und Rottöne strahlten energisch.
    »Veronas Arbeit war nie für die
Dunkelheit bestimmt gewesen«, sagte der Imperator. »Nur im Licht kann sie ihr ganzes
Potenzial entfalten. Und so ist es auch mit der Menschheit. Nur wenn die erstickenden
Schatten der Religion verschwinden, die uns lehren, dass wir keine Fragen stellen
sollen, werden wir die wahre Brillanz der Menschheit sehen können.«
    Nur widerstrebend löste Uriah
den Blick von dem unglaublichen schönen Fresko und sah sich erneut in seiner Kirche
um. Auch die Bleiglasfenster waren von frischem Leben erfüllt worden, und die
komplexe Architektur des Bauwerks ließ das ganze Geschick der Erbauer erkennen.
    »Mir wird dieser Ort fehlen«,
erklärte Uriah.
    »Im Lauf der Zeit werde ich ein
so großartiges und prachtvolles Imperium errichten, dass diese Kirche daneben
wie die Behausung eines Bettlers wirken wird«, ließ ihn der Imperator wissen.
    »Und jetzt lass uns gehen.«
    Uriah ließ es zu, den
Mittelgang entlanggeführt zu werden, während sich das Wissen schwer auf sein
Herz legte, dass sein Lebensweg optimistisch betrachtet durch ein Missverständnis
und pessimistisch gesehen durch eine Lüge beeinflusst worden war.
    Während er dem Imperator zu den
Narthextüren folgte, betrachtete er noch einmal die Decke und dachte an die
Predigten, die er hier gehalten hatte, an die Menschen, die jedem seiner Worte
andächtig gelauscht hatten, und an all das Gute, das von diesem Ort in die Welt
hinausgeschickt worden war.
    Plötzlich musste er lächeln, da
er erkannte, dass es nicht wichtig war, ob sein Lebensweg und sein Glaube
womöglich Folge eines Irrtums waren. Er hatte an das geglaubt, was er gesehen
hatte, und er war mit offenem Herzen und frei von Trauer an diesen Ort
gekommen. Diese Offenheit hatte es dem Geist seines Gottes möglich gemacht, in
seine Seele vorzudringen und die dortige Leere mit Leben zu erfüllen.
    Was den Glauben so mächtig
macht, ist die Tatsache, dass er keinen Beweis benötigt. Der Glaube ist sich
selbst genug.
    Er

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