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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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entsetzlich. »Warum im Namen
des Allvaters haben Sie sich nicht gegen sie zur Wehr gesetzt?«, presste er
heraus.
    »Das haben wir!«, rief Andras.
»Anfangs bekämpften die Armiger sie mit allen Waffen, die sie zur Verfügung hatten.
Es gab sogar eine große Schlacht, als die Armiger sie in einen Hinterhalt
lockten und zahlreiche Gegner töteten, darunter auch deren Anführer. Als
Reaktion kehrten die Peiniger auf ihre Schiffe zurück und ließen sieben Tage und
sieben Nächte lang den Tod vom Himmel herabregnen. Der größte Teil unserer Welt
wurde in Schutt und Asche gelegt, Hunderte Millionen kamen ums Leben. Daraufhin
löste der Senat die Armiger auf und erließ ein Verbot, damit sich niemand mehr
gegen den Feind erhebt.«
    Bulveye ballte die Fäuste.
»Dann hat Ihr Senat Sie alle verraten«, knurrte er. »Ein Leben, für das es sich
nicht zu kämpfen lohnt, ist kein Leben.« Mit Mühe überwand er den dringenden
Wunsch, Andras Vorhaltungen zu machen. Dabei konnte der nicht für die
Entscheidungen seiner Vorfahren zur Verantwortung gezogen werden. »Wie lange
suchen die Peiniger Ihre Welt schon heim?«
    Mit einer Hand wischte Andras
ein paar Tränen weg, die ihm vor Wut in die Augen gestiegen waren. »Seit
zweihundert Jahren, jedenfalls besagen das die Geschichten über sie. Woher sie
gekommen sind, weiß niemand, und genauso unklar ist, warum sie uns nach einer
Weile wieder verlassen. Niemand, der von den Peinigern entführt wurde, ist je
wieder lebend aufgetaucht.«
    Nachdenklich nickte Bulveye.
Allmählich fügten sich die Mosaiksteine zu einem Bild zusammen. Die Peiniger waren
auf Antimon gestoßen, nachdem die galaxisweiten Warpstürme nachgelassen hatten.
Offenbar war es in dieser Region etwas turbulenter zugegangen, immerhin war das
Imperium auf einige Gebiete gestoßen, in denen es zeitweise immer wieder zu
Warpsturm-Aktivitäten kam. Die Fremden machten dieser Welt zu schaffen, solange
es möglich war, dann zogen sie sich zurück, bevor die Stürme wieder aufkamen,
die ihnen den Rückweg abgeschnitten hätten. Vermutlich terrorisierten sie in
der Zwischenzeit andere Welten.
    »Ich nehme an, diese Teufel
haben nach dem Bombardement auch die schwarzen Türme errichtet«, überlegte Bulveye
laut.
    Andras nickte. »Ihre
Technologie grenzt an Hexerei«, antwortete er mit einem Hauch von Ehrfurcht.
»Sie landen mit ihren Himmelsschiffen auf Terrassen, die sie seitlich in die
Türme gebaut haben, und von dort begeben sie sich auf die Jagd, wenn ihnen
danach ist.«
    Im Geiste begann Bulveye ein
Profil dieser Fremden zu entwickeln, indem er ihr Handeln analysierte und
daraus Schlüsse zog. Hoch über ihnen zogen sich lange, breite Feuerspuren über
den Nachthimmel und schossen wie brennende Pfeile auf die Oberfläche von
Antimon herab.
    »Was geschieht als Nächstes?«, wollte
er wissen.
    Andras atmete tief durch. »Die
Peiniger fliegen zu ihren Türmen und lassen sich dort nieder. Dann warten sie
etwa einen Tag, ehe sie kleinere Gruppen losschicken, damit die unsere
Opfergaben abholen.« Verbittert schüttelte der junge Mann den Kopf. »Aber wir
sind noch nicht bereit. Sie sind diesmal zu früh gekommen. Wir haben in den Bunkern
noch nicht genügend Vorräte angelegt, und wir haben noch nicht genügend Leute
zusammen, um die Quote zu erfüllen.«

Bei dieser Bemerkung dachte
Bulveye an den anderen Begriff, den er gehört hatte. »Hat das etwas mit dieser
Lotterie zu tun, über die die Senatoren sich gestritten haben?«
    Schuldbewusst schaute Andras
dem Wolfslord in die Augen und nickte. »Alle sieben Jahre bricht die
Verbrechensrate drastisch ein. In unseren Gefängnissen sitzen nicht annähernd
genug Kriminelle, um die Fremden zufriedenzustellen. Also findet eine Lotterie
statt, die darüber entscheidet, wer ebenfalls geopfert werden muss.« Sein Blick
wanderte nach unten, bis Andras auf den Steinboden der Rampe sah. »Das ist
früher auch schon vorgekommen, wie ich von meinem Vater gehört habe. Reiche Familien
versuchen jetzt schon, mit hohen Bestechungsgeldern ihre Kinder freizukaufen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Was
diesmal passieren wird, weiß ich nicht. Natürlich wird der Senat alle Häftlinge
aus den Gefängnissen holen, aber mehr wohl auch nicht. Ich glaube nicht, dass
es irgendeine Familie gibt, die für mehr als ein paar Monate Vorräte angelegt
hat. Wenn sie aus ihren Bunkern kommen, um Nachschub zu holen, werden die
Peiniger bereits auf sie warten.«
    Der Wolfslord blickte zum
Himmel und

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