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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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ausschaltete. Sie trampelten
blindlings übereinander hinweg, während sie durch die radial verlaufenden
Straßen hetzten, die vom Platz wegführten. Bei einigen verwandelte sich die
Angst in Gewalt, da sie eigene Waffen zückten, mit denen sie vergebens
versuchten, sich eine Schneise durch den kollektiven Wahnsinn zu schlagen.
    Koyne ließ sich von der
entsetzten Menge so mitziehen wie jemand, der auf einer stürmischen See trieb,
dabei aber nicht versuchte, gegen die Strömung anzukämpfen, sondern ihr zu
folgen. Als die Straßen in breitere Boulevards übergingen, ließ das Gedränge
ein wenig nach, und die Leute begannen zu rennen.
    Manche von ihnen rannten dabei
geradewegs in den Beschuss durch die ersten Stormbirds, die im Tiefflug durch
die Häuserschluchten jagten.
    Die Callidus wurde von der
Menge bis an den Straßenrand getragen, dort bot sich ihr ein Fluchtweg durch
ein Schaufenster, das in den ersten Tagen des Aufstands eingeschlagen worden
war.
    Nachdem sie Schutz vor der
kreischenden Menge gefunden hatte, wagte sie es, eine kleine Holo-Karte der
Stadt aufzurufen, um nach einer Straße zu suchen, auf der die Assassine
geradewegs an den Rand der Metropole gelangen konnte. Aber egal, welchen Weg sie
sich auch ansah, überall rückten Astartes in kleinen Gruppen vor und erschossen
die Bürger, ganz gleich, ob die vor ihnen davonliefen oder vor ihnen
kapitulierten und um Gnade flehten.
    Als sie einen Blick über die
Unterkante des zertrümmerten Fensters warf, sah sie, dass der größte Teil der
Menschenmenge vorbeigezogen war und nur noch Nachzügler in südliche Richtung
davonrannten. Ihnen folgte in einem gemächlichen Tempo, als würde er einen
Spaziergang unternehmen, ein einzelner Astartes in grauem Keramit, der seinen
Bolter über der Schulter trug. Hin und wieder nahm er die Waffe herunter und
erschoss eher beiläufig seine willkürlich ausgesuchten Opfer.
    Das hier war nicht bloß die
Absicht, ein Exempel zu statuieren, das war Geißelung.
    »Das ist alles Ihre Schuld!«,
rief plötzlich eine entsetzte und wütende Stimme.
    Koyne drehte sich um und sah,
dass hinter ihr ein Mann mitten in dem verwüsteten Geschäft stand und seinen zitternden
Zeigefinger auf sie gerichtet hielt. Seine Kleidung war zerrissen, und auf der Stirn
klaffte eine frische, blutende Schnittwunde.
    Es war die Uniform, auf die er
zeigte. Die graubraune Uniform der planetaren Verteidigungsstreitkräfte, die
mittlerweile nicht mehr so korrekt saß, war Teil der falschen Identität, die
Koyne angenommen hatte.
    Der Mann kam näher und trat auf
dem Boden liegende Scherben aus dem Weg, ohne sich darum zu kümmern, wie viel
Lärm er damit verursachte. »Sie haben die hergeholt!« Nun zeigte er auf die
Straße. »Das ist nicht Horus! Ich weiß nicht, was das da draußen ist! Warum
haben Sie sie herkommen lassen, wenn sie nur hier sind, um uns alle zu töten?«
Ihr wurde deutlich, dass der Mann nicht wusste, was sich da draußen abgespielt
hatte. Vermutlich war ihm von dem Attentat nichts bekannt, und er sah nur, dass
eine monströse Tötungsmaschine in einer unwetterwolkengrauen Panzerung durch
die Straßen marschierte und auf alles schoss, was sich bewegte.
    »Hören Sie auf zu reden«, sagte
Koyne und öffnete den Waffenrock, um nach der Tasche in ihrem Fleisch zu
tasten, in der die Waffe des Mannes steckte, den sie imitierte. Erschrocken
tastete die Callidus nach der Öffnung, aber die Muskeln der Assassine waren so
angespannt, dass sie Mühe hatte, sich zu lockern und die Hautmaterie zu teilen.
»Seien Sie einfach nur ruhig.«
    Draußen war Bewegung zu
beobachten. Jemand in einem der oberen Stockwerke des gegenüberliegenden
Gebäudes — vermutlich ein mutiger Angehöriger von Capras Rebellentruppe oder
einfach nur ein Dagoneti, der genug davon hatte, das Opfer zu sein —
schleuderte eine improvisierte Brandbombe auf den Astartes, deren Inhalt sich
auf dessen Helm und Schulter verteilte.
    Der Krieger blieb stehen und
schlug mit der Hand nach den Flammen, die auf dem Keramit vergeblich Nahrung
suchten, und dann hatte er sie auch schon weitestgehend erstickt. Obwohl hier
und da immer noch kleine Flammen züngelten, drehte sich der Astartes zur Seite
um und richtete seine Waffe nach oben.
    Ein dröhnender Schuss wurde
abgefeuert, und dann platzte das Mauerwerk aus dem dritten Stock des Gebäudes
heraus Zusammen mit den Trümmern wurde ein blutüberströmter Mann aus dem Haus geschleudert
der durch die Wucht des Treffers auf der

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