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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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Anwesen der
Adelsclans ausgelöscht wurden.
    Was am Boden wie willkürliche
Verwüstungen wirkte, folgte in Wahrheit einer ausgeklügelten, methodischen
Taktik.
    Koyne und der Garantine hielten
sich von den Hauptstraßen und Boulevards fern und mieden alle Wege, auf denen
die verängstigten Bewohner versuchten, aus der Stadt zu gelangen. Seit dem
Attentat auf dem Platz der Befreiung waren Stunden vergangen, und den Leuten
war der Wille abhandengekommen, immer weiter und weiter zu rennen, da sie von
ihrem eigenen Entsetzen wie betäubt waren. Jetzt trotteten sie nur noch voran,
manche von ihnen schoben Karren vor sich her, auf denen sich das stapelte, was
sie irgendwo geplündert hatten.
    Andere waren in hoffnungslos
überladenen Fahrzeugen unterwegs. Wenn sie sich unterhielten, dann geschah das
im Flüsterton, als fürchteten sie, die Adeptus Astartes könnten sie in einem
anderen Stadtteil hören, sobald sie normal redeten.
    Die Callidus lauschte aus dem
Schatten einer Seitengasse gegenüber einer geschlossenen Haltestelle der
Einschienenbahn und hörte die Leute über die Sons of Horus reden. Manche
behaupteten, sie hätten auf dem Platz der Befreiung eine Art Einsatzleitstelle
eingerichtet, wo nun Dutzende Stormbirds parkten, aus denen minütlich Scharen
von Astartes hervorquollen.
    Andere sprachen von gepanzerten
Fahrzeugen auf den Straßen, sogar von Titanen und monströsen Kriegskreaturen
war die Rede.
    Die einzige Erkenntnis, die
Koyne aus dem Ganzen ziehen konnte, war die, dass die Sons ot Horus offenbar
entschlossen waren, den Befehl von Devram Korda wortwörtlich zu erfüllen, was
bedeutete, dass bis zum Anbruch der Nacht von Dagonet-Stadt nicht viel mehr
übrig sein würde als ein schwelender Scheiterhaufen.
    Die Assassine sah nach oben zu
einem großen Straßenmonitor, der im schrägen Winkel an der Fassade des
Haltestellengebäudes hing. Das Display war geborsten fleckiges statisches
Rauschen huschte über das Bild. Eine Texttafel aus erstarrten Pixeln
informierte darüber, dass das Einschienen-Netzwerk der Stadt vorübergehend
außer Betrieb war. Aufmerksam betrachtete Koyne die Monitorwand. Rund um diese
Anzeigetafeln fand sich eine ganze Reihe von separaten Bildern, die von Kameras
des städtischen Überwachungsnetzwerks gespeist wurden. Die Callidus war von der
für eine Spionin typischen Abneigung gegenüber Kameras geprägt und wollte nach
Möglichkeit nirgends erfasst sein.
    Als hätte einer der Monitore
ihre Gedanken gelesen, drehte er sich auf einmal in seiner Halterung um und
zeigte die endlose Reihe aus Flüchtlingen, woraufhin sich die rasch in den
Schatten zurückzog, aber nicht mit Gewissheit sagen konnte, ob sie erfasst
worden war oder nicht.
    Ein paar Meter weiter hatte
sich der Garantine auf einen Abfallcontainer gesetzt, sein Körper bebte immer
noch von den Nachwirkungen der Reflex-Beschleuniger. Er war beschäftigt, mit
einem Sanitätspack die diversen Wunden zu verschließen, die der Son of Horus
ihm im vorausgegangenen Nahkampf beigebracht hatte.
    Koyne verzog das Gesicht, als
sie das schmatzende Geräusch eines Dermalhefters hörte, der Fleisch wieder mit
Fleisch verband.
    Der Garantine hob den Kopf. Er
hatte seine Maske abgelegt, eines seiner Augen war verletzt worden, eine klare
Flüssigkeit lief hinaus. Als er grinste, waren blutverschmierte Zähne zu sehen.
    »Bin im Nu bei dir, Freak.«
    Sie ging über die Beleidigung
hinweg und streifte die zerlumpten Reste der Militäruniform ab, um sie durch
eine Brokatjacke zu ersetzen, die sie einer Schaufensterpuppe abgenommen hatte.
    »So viel Zeit bleibt uns vielleicht
gar nicht mehr.«
    Die Callidus zog sich wieder
dicht an die Mauer zurück und ließ das Gesicht des stämmigen Offiziers seine
Form verlieren. Es, war schmerzhaft, eine Veränderung auf diese Weise
vorzunehmen ganz ohne Meditation und vor allem ohne genügend Vorbereitungszeit,
doch die Umstände machten das erforderlich. Koynes Aussehen wandelte sich zu
dem eines jungen Mannes mit einem knabenhaften Ausdruck und einer zerzausten
Frisur aus feinem, dünnem Haar.
    »Weißt du eigentlich noch, wie
du ursprünglich mal ausgesehen hast?« wollte der Eversor mit unverhollenem
Abscheu wissen.
    Koyne sah den anderen
Assassinen an und achtete gezielt auf die Topografie seiner Narben und die
unzähligen Implantate unter und auf der Haut. »Wissen Sie es denn noch?«
    Der Garantine lachte leise.
»Wir beide sind jeder auf seine Weise hübsch«, meinte er und widmete sich

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