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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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konnte. Xaphen, wie er etwas aus dem Buch
Lorgar sang.
    Wie eine kreischende Astropathin
vor ihm stand, die ausgeweidet wurde, aber nicht schnell und möglichst
schmerzlos, sondern langsam, ganz langsam, weil ihr Schmerz als Fokus diente, während
man sie an die Wand dieses Raums kettete.
    Colchisianische Symbole, die
man eine Stunde zuvor in ihr Fleisch eintätowiert hatte, bluteten noch immer wie
frisch geschlagene Wunden. Die von einem Apothecarius der Legion überwachten Lebensmaschinen
sollten sie für viele Monate am Leben erhalten.
    Der von Xaphen beschworene
Dämon sollte in ihren Geist übergehen und ihn unterwerfen, damit sie sich nur
auf eine einzige, simple Aufgabe konzentrierte: nämlich jedwede psionische
Kommunikation eines in ihrer Nähe befindlichen Verstands in sich aufzunehmen
und zu verdauen.
    Keine derartige Kommunikation
würde jemals Terra erreichen, ausgenommen die von den Word Bearers persönlich
gefälschten Mitteilungen. Unterwerfungen erzielt.
    Die perfekte Legion. Lorgar, der
Siebzehnte Sohn, so loyal, wie es sich ein Vater nur wünschen konnte.
    »Ich werfe Ihnen vor«, sagte
Xaphen und lachte ebenfalls, »dass Sie ein Narr sind. Ihr kostbarer Astropath
hat vier Jahrzehnte lang Ihre Verdächtigungen geradewegs in die Münder lauschender
Dämonen geheult. Und jedes Mal, wenn Sie sich hinsetzten, um sich die Worte des
Imperators anzuhören, bekamen Sie nichts anderes zu hören als die Lügen, die
ich in das Ohr eines Dämons geflüstert hatte.« Argel Tal zeigte sich nicht
gehässig und schadenfroh wie Xaphen. Für ihn war dieser Raum kein Grund,
irgendeinen finsteren Stolz zu verspüren. Er hatte dort nicht nur eine Frau zu
einem qualvollen Tod verurteilt, sondern insgesamt einundsechzig Seelen. Die
Strapazen der Besessenheit zermürbten die Astropathen widerwärtig schnell.
    Der Zerfall setzte jedes Mal
schon bald ein, aber er verlief nie gnädig. Stinkende schwarze Krebsgeschwüre
fraßen sich bereits nach wenigen Monaten durch ihre Körper. Die meisten
schieden danach schnell dahin, da ihr Verstand durch die Winde des Warp
abgetragen wurde wie eine Klippe, die unablässig von ungeheuren Stürmen
attackiert wurde. Wenige hielten ein Jahr lang durch, und so wurde es schon
bald wieder nötig, den nächsten hilflosen, schreienden Astropathen an die
Lebenserhaltungsmaschinen anzuschließen und seinem Fleisch mit rituellen
Klingen und glühenden Eisen Unsägliches anzutun.
    Er betrachtete es zum Teil als
Bestrafung, dass er bei jedem dieser Rituale hatte anwesend sein müssen. Jedes Mal
wartete er auf den Moment, da die Augen des Opfers glasig wurden — nicht weil
es starb, sondern weil es sich aufgab. Jedes Mal achtete er auf diese kostbare
Sekunde, wenn sich das Bewusstsein des Dämons in den Verstand des Opfers
hineinfraß. Dann verstummten die Schreie, und wohltuende Stille machte sich
breit.
    Neunzehn hatten sich freiwillig
gemeldet. Neunzehn Angehörige des astropathischen Chors, jahrelang mithilfe von
Xaphens Predigten herangezogen, hatten sich freiwillig für die ehrenvolle
Aufgabe gemeldet, die wichtigsten Geheimnisse der Legion zu wahren. Auffallend
war, dass sie am schnellsten ausbrannten und der biologischen Erosion erlagen.
Da die unfreiwilligen Opfer deutlich länger durchhielten, schien es so zu sein,
dass das Leiden für das Ritual eine Art Kraftquelle darstellte. Xaphen hatte das
notiert und es an Erebus weitergegeben, der ihm dafür seinen Dank zukommen ließ
und dafür sorgte, dass das Ritual im Buch Lorgar entsprechend angepasst
wurde.
    Anschließend war Xaphen
wochenlang vor Stolz fast geplatzt.
    Die Custodes hatten die Kammer
im Herzen des Ordensdecks gefunden, aber irgendwer war ihnen zuvorgekommen.
Aquillon war zu diesem Raum geführt worden, davon war Argel Tal überzeugt. Er
schwor sich insgeheim, sich auf die Suche nach dieser verräterischen Seele zu machen,
sie zu finden und in Stücke zu reißen, um sich an ihrem Fleisch zu laben.
    »Wir waren niemals Menschen.«
Er sprach die Worte aus, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass sie ihm laut
über die Lippen gekommen waren. Raum übernahm in diesem Augenblick melancholischer
Wut die Kontrolle, dann ließ er den Körper losrennen, den sie beide teilten.
    »Für den Imperator!«, rief
Aquillon.
    Die Gal Vorbak antworteten mit
dem Gelächter von Dämonen.
     
    In den kommenden Jahren
erinnerte sich Argel Tal nur an wenige Details dieses Kampfs. Manchmal schrieb
er das Raums Präsenz in seinem Verstand zu,

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