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0409 - Raissas Raubtier-Horror

0409 - Raissas Raubtier-Horror

Titel: 0409 - Raissas Raubtier-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Okay, ich komme!«
    »Nein, du bleibst, wo du bist. Ich habe gewonnen.«
    »Wie lange soll ich warten?«
    »Halbe Stunde.«
    Ike lachte so laut, dass Tobe es durch die dicken Wände hörte.
    »Schnauze, Mann. Die Süße hier muss man genießen.« Er nickte dem Mädchen mit den langen, dunkelbraunen Haaren zu. »Ist doch so – oder?«
    Sie gab ihm keine Antwort, und das ärgerte Tobe. »Du sprichst wohl nicht mit jedem, wie?«
    »Bitte, Mister, ich…« Sie sprach sehr langsam und betont. Man hörte es, dass sie aus einem fremden Land kam. »Lassen Sie mich doch gehen!«
    »Nein.«
    Ihr Gesicht zeigte einen verzweifelten Ausdruck. »Weshalb nicht? Sie tun sich keinen Gefallen damit. Glauben Sie mir!« Ihre Stimme klang sehr ernst, und für einen Moment hatte sie auch Hoffnung, denn Tobe Tanner nickte. Sein flächiges Gesicht veränderte sich dabei. Es zeigte ein sprödes Lächeln.
    »Wie heißt du eigentlich?«
    »Raissa!«
    »Ein irrer Name, Süße, wirklich. Ein toller Name. Er gefällt mir. Ich will dir mal etwas sagen. Ich hänge hier in diesembeschissenen Land. Man hat mich in die Miliz gezwängt. Ich rieche nur Pulver und Waffenöl. Hin und wieder auch Whisky, wenn wir davon träumen, heiße Weiber im Arm zu halten. Verstehst du das?«
    »Nicht ganz.«
    Er lachte knarrend. »Das kannst du auch nicht, Raissa. Das wirst du nie können.« Er streckte seine freie Hand aus. »Und dann läuft mir so etwas wie du über den Weg. Einfach so. Glaubst du denn, dass ich dich laufen lasse?«
    Sie hob die Schultern. »Ich würde es an Ihrer Stelle tun.«
    »Und wenn nicht?«
    »Werden Sie es schrecklich zu büßen haben!« erklärte sie. Und es war kein Bluff.
    Das spürte auch Tobe Tanner. Trotzdem ging er von seinem einmal gefassten Vorsatz nicht ab. »Nein, Raissa, nein! Ich habe mich entschieden, und ich werde es durchziehen.« Er musterte sie von oben bis unten. Sie trug das Haar offen, sodass es fächerartig auf ihren Schultern lag.
    Auf dem Kopf hatte sie eine seltsame Krone. Sie schimmerte gelbgold. Das Gesicht wirkte unter dem langen Haar etwas gedrungen.
    Die Augen standen schräg. Das wies auf ihre mongolische Abstammung hin.
    Ihr Alter schätzte Tobe auf zweiundzwanzig, möglicherweise auch zwei, drei Jahre jünger. Und wenn er genauer in dieses Gesicht mit dem etwas ordinären Ausdruck schaute, entdeckte er das, vor dem er sich in seinem tiefsten Innern fürchtete.
    Die Gier und das Tierische.
    Dennoch ließ der Mann nicht seinen Verstand sprechen. Er wollte dieses Weib, dieses exotische Sexsymbol, dessen Körper noch unter einem langen Mantel versteckt war.
    Er nickte ihr zu. »Genug geredet, Raissa. Ich will nur etwas Spaß haben, und du wirst ihn auch bekommen. Weg mit dem Mantel!« Er hatte sehr hart gesprochen, und Raissa zuckte zusammen. Tobe verstand die Reaktion richtig. »Willst du nicht?«
    »Lassen Sie es bleiben!«
    »Nein!«
    »Dann gut!« Sie blickte ihn an und auch das Gewehr. Widerstand war zwecklos. Zögernd zog sie sich den Mantel aus.
    Tobe stöhnte auf, als er sah, was unter dem Mantel für Kleidungsstücke zum Vorschein kamen.
    Da war so gut wie nichts. Er war voll auf diesen Körper konzentriert, der gar nicht mal schlank war, sondern ziemlich muskulös, aber mit Proportionen versehen, die einen Mann um den Verstand bringen konnten.
    Die prallen Brüste waren notdürftig von einem goldschimmernden Oberteil verhüllt. Und das Stückchen Stoff, das sie als Slip trug, war nicht der Rede wert. Um den Hals trug sie eine Kette, wie Tobe sie noch nie gesehen hatte. Er konnte nicht mehr länger warten.
    »Leg deinen Mantel dahin – und dich drauf!«
    Sie schaute ihn noch einmal an. Diesmal länger. Tobe hatte das Gefühl, plötzlich in ein völlig anderes Augenpaar zu schauen. Es leuchtete kalt wie Gletschereis.
    Raissa gehorchte. Sie drehte sich und breitete den Mantel aus. So konnte er nicht erkennen, dass sie etwas darunter hervorholte.
    Erst als sich das Mädchen wieder umwandte, sah er, was es in der rechten Hand hielt.
    Es war ein Speer.
    Zuerst wollte er wütend werden, dann dachte er an sein Gewehr, das er bei sich trug, und begann lauthals zu lachen.
    »Was willst du denn damit?« fragte er erstaunt. »Sag mal, bist du verrückt? Willst du mit dem Zahnstocher gegen mein Gewehr ankommen? Mach dich nicht lächerlich.«
    »Zum letzten Mal, geh! Du hast mich gesehen, du hast meinen Körper gesehen, das muss dir reichen!«
    »Ich kann ihn sehen, aber ich will ihn fühlen.« Er spreizte die

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