Die 24 unglaublichsten Ammenmärchen über den Hund (German Edition)

weitem fixiert, ist Vorsicht geboten. Bei Hunden mit grundsätzlich sehr unterschiedlichen Charaktereigenschaften sollte besonders aufgepasst werden. Ein gemobbter Hund wird von seinen Attackierern gemeinschaftlich und klar koordiniert bepöbelt. Wie ein Omega-Wolf wird er umgerannt oder umgeworfen, gejagt, gehetzt, gezwickt, gepackt und ohne Unterlass angebellt. Es wird an ihm penetrant herumgezerrt und nicht losgelassen. Gemobbte Hunde zeigen relativ deutliche Anzeichen von Stress: Sie haben große Pupillen, hecheln, jammern, winseln und schnappen wild um sich herum. Ihr klägliches Jaulen, das kurze Bellen oder Schreien sind klare Beschwichtigungssignale.
                  Wenn in dem Zwist zwischen zwei oder mehreren Hunden eingegriffen werden muss, wird an erster Stelle der "Haupttäter" separiert. Klappt der Rückruf - sofort Anleinen. Anschließend werden auch alle anderen Hunde wieder angeleint. Jeder Hundebesitzer nutzt die Auszeit für besondere Entspannungsmaßnahmen, die er in petto hat.
                  Wollen Hunde miteinander spielen, zeigen sie unübersehbare Spielaufforderungen. Sie bieten eine Vorderkörpertiefstellung an und signalisieren Ausgeglichenheit. Im Rollenspiel wird mal der eine dann der andere Hund gejagt. Sie drehen sich überschwänglich und hüpfen gutgelaunt herum. Weitere Signale sind:
     
              Spielbogen laufen;
              Spiel mit den Vorderpfoten;
              immer wieder kurze Unterbrechungen des Spiels;
              niedrig gehaltene Rute mit schwachem Wedeln.
     
                  Ist ein Hund etwas zu grob, merkt er es sofort und nimmt sich selbst etwas zurück.

Ammenmärchen Nummer VIERZEHN
     
    "Hundesabber macht krank!"
     
                  Jeder Hundebesitzer und Nichthundebesitzer sollte selbst entscheiden, ob er sich abschlecken lässt oder nicht. Es muss auch nicht immer im Gesicht sein. Da der Hund die Menschenhand einer Hundeschnauze gleichsetzt, leckt er auch gern an Händen und Unterarmen. Warum der Hund die Menschenhand einer Hundeschnauze gleichsetzt? Ganz einfach: Alles was der Hund mit der Schnauze macht, macht sein Mensch mit der Hand. Liebkosen, Futter zubereiten, Anpacken, Führen, Spielen, Rangeln, Ziehen, Tragen... usw.
                  Grundsätzlich macht Hundesabber natürlich nicht krank. Vorausgesetzt, der Hund ist gesund. Hat der Hund aber beispielsweise eine Zahnerkrankung oder ein entzündetes Zahnfleisch, tummeln sich oft Bakterien in seinem Speichel. Diese übertragen sich dann auch auf den Menschen.
                  Wie 1986 wissenschaftlich nachgewiesen, ist Hundespeichel antibakteriell und beschleunigt die Heilung von Wunden. Deshalb lecken Hunde auch immer an Wunden. An eigenen Wunden, bei anderen Hunden oder auch beim Menschen.
                  Einerseits dreht sich bei manchen Menschen schon einmal der Magen um, wenn ein Hund seinem Herrchen für Freude quer über das Gesicht schleckt. Andererseits finden genau dieselben Menschen es völlig normal, wenn Eltern von ihrem Baby frisch Durchgekautes, Undefinierbares, Am-Kinn-Runtertropfendes abkratzen und sich selber in den Mund stecken... Jeder Mensch muss für sich selbst entscheiden, was für ihn in Ordnung ist.

Ammenmärchen Nummer FÜNFZEHN
     
    "Hunde können keine Farben sehen!"
     
                  Auch dieses Ammenmärchen stimmt nicht ganz. Hunde sehen sehr wohl Farben, nur eben anders, als die Menschen. Sie sehen alles in zarten Pastelltönen.
                  Hunde sehen Farben ähnlich, wie jemand, der eine Rot-Grün-Schwäche hat. Also alles, was im Farbspektrum des Menschen als Rot, Orange, Gelb oder Grün angelegt ist, sieht der Hund als gleichmäßig hellgelb. Für den Hund eines Menschen mit übertriebenem Hang zu ampelfarbener Kleidung eine recht langweilige Angelegenheit. Er sieht seinen Menschen stets senffarben. Blau erkennt ein Hund als zartes Hellblau und Lila als helles Grau.
                  Aber warum ist das so? Warum sieht das Hundeauge so anders als das menschliche Auge? Nun, das liegt nicht zuletzt an der Funktion des Auges. Blicken wir zurück in unser Wolfsrudel. Ehe der Wolf sein Jagdverhalten dem Beuteverhalten anpassen musste, war er ein dämmerungsaktiver Jäger. Seine Jagdzeit war in den frühen Morgen- und späten Abendstunden. Er musste binnen Sekunden die leisesten Bewegungen erkennen und richtig