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Die 24 unglaublichsten Ammenmärchen über den Hund (German Edition)

Die 24 unglaublichsten Ammenmärchen über den Hund (German Edition)

Titel: Die 24 unglaublichsten Ammenmärchen über den Hund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Winter
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Präambel
     
    Liebe Leserin, lieber Leser,
     
                  alle Lebewesen dieser Erde leben in einem sozialen Gefüge. Ob Wirbeltiere, Insekten, Vögel, Reptilien, Amphibien, Pflanzen oder Pilze. Sie leben miteinander oder füreinander. Einige Säugetiere gehen mit Pflanzen oder artfremden Tieren eine Symbiose ein, andere verlassen sich auf ihre Artgenossen. Wirklich autonome Geschöpfe gibt es nicht. In irgendeiner Weise ist jedes Wesen von irgendjemanden, irgendetwas abhängig. Und wenn es nur von der Energie ist. Ohne irgendeine Energiequelle ist kein Leben möglich. Nirgendwo auf der Welt.
                  Grundsätzlich ist Abhängigkeit nichts Schlimmes, im Gegenteil. Durch eine gewisse Abhängigkeit werden Regeln aufgestellt, wird Vertrauen geschaffen. Viele Dinge werden vorhersehbar und somit planbar. Auf den Punkt gebracht: Abhängigkeit in einem Sozialgefüge jeglicher Art hat sich seit Jahrtausenden bewehrt und hat bis heute absolut ihre Daseinsberechtigung.
                  In der Zoologie bezeichnet das Wort 'Rudel ' eine Gruppe von Säugetieren. Ein Rudel ist kleiner als eine Herde. Eine Rotte ist auch eine Gruppe von Säugetieren, aber eben kein Rudel. Genauso ist es bei einer Meute.
                  Ein Rudel ist eine geschlossene Gruppe. Die Mitglieder erkennen sich untereinander und haben bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Diese Aufgaben entsprechen ihren Fähigkeiten. Infolgedessen sind die Mitglieder eines Rudels nicht beliebig austauschbar. Es herrscht eine Rangordnung, die immer wieder in Frage gestellt und gefestigt wird. Rudel werden von Fleisch- und Pflanzenfressern gebildet. Beispiel: Hunde, Löwen, Hirsche, Gämsen, Hyänen oder Mufflons.
                  Ob Rudel, Herde, Rotte, Meute, Sprung, Staat, Kolonie oder Schwarm: Hat in einem Sozialgefüge ein Tier die Führung übernommen, ist es das Leittier, das Alphatier. Wenn auch in einem zeitlich begrenzten Rahmen. Eine Ameise beispielsweise, die in einem Ameisenstaat als erste den Weg zur Nahrungsquelle findet, ist für einen kurzen Moment die Anführerin. Alle anderen folgen ihr und tragen die Nahrung in den Bau. Obwohl es in einem Ameisenstaat kein Leittier im herkömmlichen Sinne gibt. Außer natürlich die Königin, die den Lebensrhythmus ihres Staates bestimmt.
                  Das Alphatier heißt Alphatier, abgeleitet von Alpha, dem ersten Buchstaben im griechischen Alphabet. Das Alphatier ist also das erste Tier in der Rangordnung. Das am höchsten stehende Tier in der Gruppe. Kommt ein einzelnes Tier einer Art in eine bestehende Gruppe einer anderen Art, wird das bestehende Sozialgefüge erst einmal durcheinandergewirbelt. Missverständnisse und Fehleinschätzungen bleiben nicht aus. Jedes Mitglied dieses Gefüges muss sich erst einmal neu orientieren. An welcher Stelle stehe ich? Wo stehen die anderen? Wer ist der Neuling? An welcher Stelle kommt er? Gewöhnlich werden diese und andere Fragen schnell geklärt und der Alltag nimmt wieder seinen Lauf.
                  Betrachten wir den Neuzugang "Hund" in eine Familie aus der Sicht des Hundes: Das Rudel des Welpen bestand bis dahin aus seiner Mutter und seinen Wurfgeschwistern. Die Welpen sind acht oder neun Wochen alt, wenn sie an die neuen Besitzer abgegeben werden. In dieser Zeit hat sich in diesem kleinen Hunderudel schon eine ziemlich klare Rangordnung herauskristallisiert. Die Chefin, also die Mutter, ist zwar weiterhin fürsorglich und um ihre Jungen bemüht, lässt sich aber bei weitem nicht mehr alles gefallen. Die Kleinen rangeln und kämpfen miteinander, um ihre eigene Position im Rudel zu finden und zu bekräftigen. Es werden Spielzeuge bewacht und verteidigt, Tannenzapfen versteckt und beschützt. Es wird gejagt und gekämpft. Es wird Beute gemacht und in Sicherheit gebracht. Es wird neugierig geschnüffelt und alles mögliche angeknabbert. Und wenn es ums Futter geht, gibt es überhaupt keine Kompromisse. Der Welpe lernt in seinen ersten Lebenswochen sehr viel. Er ist fest mit seinen Geschwistern verbunden und erkennt die Rufe seiner Mutter.
                  Dann plötzlich wird er aus seinem vertrauten Umfeld gerissen. Er zieht um in eine Menschenfamilie mit Mutter, Vater, Kinder. Auch hier kennen sich alle Mitglieder, auch hier gibt es Rangeleien und eine Rangordnung. Aber welchen Platz soll der kleine Welpe einnehmen? Er muss lernen, sich unterzuordnen und zu gehorchen. Das

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