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Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt

Titel: Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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er. »Das tobt ganz schön.«
    »Das konnte ich nicht ahnen«, sagte Alistair kleinlaut. »Ich habe nicht auf das Wetter geachtet. Sobald ich wieder Empfang habe, könnt ihr Nellie anrufen. Hier ist genug Platz, dass ihr beide hier übernachten könnt.«
    Alistair hatte sie in das einzige fertiggestellte Haus auf der Insel gebracht, das am Rande der Baustelle lag. Ursprünglich sollte hier eine Ferienanlage entstehen, doch die Ekaterina hatten die ganze Insel als mögliche Festung gekauft und noch nicht entschieden, ob sie die Bauwerke fertigstellen wollten. Alistair kam hin und wieder auf die Insel, um dort Ruhe zu finden.
    Im Erdgeschoss des Hauses lag ein großer Saal, der nach allen Seiten offen war und doppelte Raumhöhe hatte. Als sie vom Strand gekommen waren, hatte Alistair die massiven Läden aus Holz geschlossen. Im Obergeschoss befanden sich zwei vollständig eingerichtete Schlafzimmer, ein Wohnzimmer und eine kleine Küche.

    Als sie mit dem Abendessen, das aus Gemüse und Reis bestand, fertig waren, prasselte der Regen noch immer gegen die Holzläden. Alistair rief Nellie an. Als sie das Gespräch annahm, stellte er auf Lautsprecher.
    »Wer ist da?«, blaffte sie.
    »Ich bin es, Alistair Oh, Miss Gomez. Ich will Ihnen nur sagen, dass Dan und Amy bei mir sind und …«
    »Sind sie in Sicherheit?«
    »Uns geht’s super, Nellie!«, rief Amy.
    »Ich komme und hole sie.«
    »Nicht nötig. Das Wetter …«
    »Das Wetter ist mir egal! Wo seid ihr?«
    »Nellie, wir sind auf einer Insel. Aber morgen sind wir wieder zurück«, sagte Amy. Nellie hörte sich wirklich besorgt an. »Es tut mir leid, dass wir keine Nachricht hinterlassen haben.«
    »Ihr habt es mal wieder geschafft, dass ich den ganzen Tag wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend gelaufen bin. Ich komme jetzt und hole euch ab.«
    »Miss Gomez – Nellie – es tut mir leid, aber Sie werden warten müssen bis morgen früh«, sagte Alistair widerstrebend. »Ich schwöre, ich werde Ihnen die Kinder höchstpersönlich zurückbringen.«
    Nachdem Alistair ihr alles erklärt und ihr versichert hatte, dass sie zu Abend gegessen hatten – Dan beschwerte sich aus dem Hintergrund darüber, dass es keinen Nachtisch gegeben hatte –, wünschte Nellie ihnen widerstrebend eine gute Nacht.
    »Ich finde, es war ein langer Tag und wir sollten uns jetzt alle ein wenig ausruhen «, sagte Alistair. »Heute Abend seid ihr hier sicher.«

    Wenige Minuten später kuschelte sich Amy unter der Baumwoll-Steppdecke zusammen. Alistair hatte ihnen T-Shirts geliehen, damit sie nicht in ihren nach Fisch und Salzwasser stinkenden Kleidern schlafen mussten. Wind und Regen hatten nachgelassen und eine frische Brise wehte durchs Fenster. Amy war so müde, dass sie auf eine traumlose Nacht hoffte, und während sie noch dem Rauschen der Palmblätter lauschte, schlief sie ein.
    In weiter Ferne hörte man leise einen Motor tuckern.
    Zuerst glaubte sie noch immer das Flüstern der Blätter zu hören. Das Geräusch war ganz leise. Sie drehte sich um und glitt langsam in den Schlaf zurück. Sie meinte noch einen leicht angesengten Geruch vom Abendessen in der Nase zu haben …
    Ruckartig setzte sich Amy auf. Jetzt roch sie es. Sie sah eine Rauchwolke im Mondlicht aufsteigen.
    Panik erfüllte sie, doch sie konnte sich nicht rühren. Sie sah eine andere Nacht vor sich, aus einer anderen Zeit.
    Feuer. Amy hält sich an der Hand ihrer Mutter fest. Sie weint, als sie die Treppen zum Erdgeschoss hinunterlaufen.
    »Bring die Kinder raus!«, ruft ihr Vater. Er ist im Arbeitszimmer und reißt Bücher aus den Regalen. Er sucht nach etwas …
    »Papa!«, schreit sie. Sie streckt die Arme aus und er hält eine Sekunde inne.
    »Engel«, sagt er, »geh mit Mami.«
    »Nein!« Sie schluchzt, als ihre Mutter sie wegzieht. »Nein! Papa!«
    »Arthur!«, ruft ihre Mutter. Doch sie läuft mit Amy und Dan weiter.

    Kühle Nachtluft, nasses Gras an ihren nackten Beinen. Ihre Mutter beugt sich über sie. Sie nimmt Amys Gesicht zwischen die Hände.
    »Sieh mich an«, sagt ihre Mutter, so, wie sie es immer tut, wenn sie möchte, dass Amy genau zuhört. »Pass auf deinen Bruder auf. Ich liebe dich.«
    Amy kreischt, bettelt sie an, zurückzukommen, während ihre Mutter in das brennende Haus läuft …
    Amy war tief in ihre Erinnerung eingetaucht. Erst als sie zu husten begann, merkte sie, dass sie gar nicht träumte. Das Haus brannte!
    Alistair erschien in der Tür. Sie sah die Schatten von Flammen auf seinem

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