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Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt

Titel: Die 39 Zeichen 06 - Gefahr am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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er die Insel erst in der allerletzten Sekunde verließ, in der Nacht vor der größten Eruption. Er kam gerade noch mit dem Leben davon, doch sein Labor explodierte bereits während einem der ersten Ausbrüche. Da hat er sich auch seine Verbrennungen zugezogen. Am nächsten Morgen überquerte er die Meerenge, und als der Tsunami kam, befand er sich in der Küstenstadt Anyer. Die Bevölkerung versuchte, der über 30 Meter hohen, alles verschlingenden Welle zu entkommen, und auch Henderson flüchtete sich in die Berge. Könnt ihr euch vorstellen, wie schrecklich das gewesen sein muss? Tausende von Menschen wurden vom Meer verschlungen oder gegen die Felsküste geschleudert. Henderson sah das Entsetzen und das Leid, doch er selbst kam mit dem Leben davon. Wir wissen, dass er danach nach Jakarta ging und Wochen später die Schiffspassage nach Sydney buchte. Dort haben wir seine Spur verloren. Wir glauben, dass er den Verstand verlor. Er ist einfach … verschwunden. « Alistair sah die beiden fragend an. »Also. Habt ihr ihn aufgespürt?«
    »Wir haben herausgefunden, dass er im Gefängnis war«, erzählte Amy. »Man nannte ihn Bob Troppo. Wir haben seine Spur bis zu einem Ort namens Coober Pedy verfolgt, wo er eine Opalmine hatte und Fossie genannt wurde. Er starb in den 1950er-Jahren. Aber er sprach nie wieder ein Wort. Und er hinterließ keine Spuren. Nichts als Gekritzel an einer Bergwerkswand. «
    »Aber er hat einen Hinweis hinterlassen«, sagte Alistair. »Ich weiß es, denn ich habe ihn.«

    »Woher hast du ihn?«
    »Ah«, seufzte Alistair. Sein Blick schweifte ab. »Vielleicht sollte ich mir diese Offenbarung für ein andermal aufsparen.«
    »Dürfen wir ihn sehen?«
    Alistair nahm ein altes Stück Papier aus seiner Hemdtasche. »Wenn ihr das entschlüsselt, teilen wir uns das Zeichen. Einverstanden? « Sie nickten, und er reichte Dan und Amy den Zettel.

    »Na, das erklärt alles«, spottete Dan.
    »Ich glaube, einen Teil davon verstehe ich«, meinte Amy.
    »Er hat alles, was ihm wichtig war, zurückgelassen, hat sein Leben riskiert, und das alles nur, um die 39 Zeichen richtig zusammenzusetzen. Er war kurz davor, die Lösung zu finden, es fehlte nur noch ein Zeichen. Ein übel grausam Los versagte mir das eine Zeichen bloß .«
    »Da hat er sich getäuscht«, bemerkte Alistair. »Er hatte gar keine 38 Zeichen. Aber er war nah dran. Sehr nah.«
    »Aber was bedeutet das mit den Wellen und dem Lied, das bekannt war und doch fremd?«
    »Das bedeutet, dass er schon ein bisschen troppo war«, sagte Dan. Er stöhnte. »Ich fühle mich, als wäre ich plötzlich wieder in Mrs Malarkeys Englischstunde, und das ist alles andere als nett. Was ist ›Gestade‹?«
    »Das ist ein altes Wort für Strand«, erklärte Alistair ihm. »Aber was ich nicht verstehe, sind die Zeilen danach. Er war so verzweifelt, dass er sich am liebsten im Meer ertränkt hätte. Aber dann redet er plötzlich über Newton. Hatte Newton etwas entdeckt, das er brauchte? Ich weiß, dass er die Schwerkraft erforscht hat, aber was hat das mit den 39 Zeichen zu tun?«
    » Welch Preis zu zahlen war? Die Krone feucht«, las Amy. »Was soll das denn bedeuten? Dass er sich schon als Herrscher über die Welt sah?«
    »Die Krone könnte auch eine Baumkrone sein«, rätselte Alistair. »Aber das erklärt es auch noch nicht. Ich glaube, das mit Newton bezieht sich auf eine Geschichte, die man sich über ihn erzählt: Als er über die Schwerkraft nachdachte, lag er gerade im Garten, also ›im Gras‹, unter einem Baum, und ein Apfel
fiel ihm auf den Kopf. Man könnte also sagen, dass er eine plötzliche Erleuchtung hatte. Aber warum sagt er nicht einfach, was es ist?«, seufzte Alistair. »Vielleicht war er schon nicht mehr ganz bei Sinnen.«
    »Ach was?«, fragte Dan.
    Eine plötzliche Windbö erfasste den Zettel. Es war dunkel geworden. Die Palmen neigten sich im Wind.
    »Ein Gewitter zieht auf«, sagte Alistair. »Wir gehen besser hinein. Keine Angst, diese tropischen Stürme gehen schnell vorüber. Ich kann ein Boot bestellen, dann seid ihr zum Abendessen wieder zu Hause.«

Fünfundzwanzigstes Kapitel
    Stunden später, starrte Dan hinaus in den prasselnden Regen. Die Palmen bogen sich wie wild hin und her. Dort, wo Dan stand, konnte er gerade noch die weiße Gischt der Brandung ausmachen. Die Sonne war schon vor langer Zeit untergegangen. Sie saßen für die Nacht hier fest.
    »Sieht nicht so aus, als würde sich das Gewitter so schnell verziehen«, meinte

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