Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer
Qualitätsstandards und regelmäßigen Kontrollen. Besonders hochwertige Pflanzen bieten Gärtnereien, die mit den Gütesiegeln »Qualitätszeichen Stauden« oder »Deutsche Markenbaumschule»ausgezeichnet
wurden. In Gärtnereien können Sie zudem mit guter, kompetenter Beratung rechnen. Ähnliches gilt für die »Fach-Garten-Center«, die allerdings nicht ganz so strenge Gütekriterien haben. Wenn schließlich alles so grünt, blüht und gedeiht wie erhofft – dann haben sich die paar Euro mehr, die Sie in Fachbetrieben ausgeben, in jedem Fall gelohnt.
Beim Pflanzen bloß keine Lücken lassen
Ein Beet, einen Gartenbereich oder sogar den kompletten Garten neu anlegen: So wird der Traum vom grünen, blühenden Paradies zur Wirklichkeit. Doch wenn man schließlich daran geht, die jungen Sträucher, Bäume und Stauden auf der Fläche zu verteilen, sieht das noch wenig traumhaft aus: Hier ein Pflänzchen, da ein Pflänzchen und jede Menge Zwischenraum. Da braucht man schon viel Fantasie, um sich das spätere Aussehen vorzustellen. Wenn Sie deshalb die Pflanzen »ein bisschen dichter« setzen als empfohlen und »hier und da« noch etwas in die Lücken pflanzen – dann begehen Sie einen allzu menschlichen, sehr verbreiteten Gärtnerirrtum.
Bei den Stauden und Kleinsträuchern zeigt er sich schon nach wenigen Jahren: Sie bedrängen sich gegenseitig, manche werden überwuchert und verschwinden
nach kurzer Zeit ganz, Prachtstauden, wie Rittersporn und Phlox, können sich nicht richtig entfalten. Mit der Zeit kommen sich dann auch die größeren Gehölze ins Gehege. Bei breit ausladendem Wuchs oder kräftigem Wurzelwerk kann unter ihnen kaum noch etwas anderes gedeihen. Und die anfangs so zierlichen Bäumchen tauchen irgendwann alles in den Schatten.
Sicher kann man später vieles noch umpflanzen, sogar Bäume. Nur stellt sich dann die Frage: wohin, wenn alles schon dicht bewachsen ist? Zudem wird es lästig, wenn man den Garten immer wieder »umkrempeln« muss. Da hilft nur eins: eine von vornherein gut durchdachte Bepflanzung, die die nötigen Abstände und späteren Größen und Breiten der Gewächse berücksichtigt – und ausreichend Geduld. Die anfänglichen Lücken in einer jungen Bepflanzung lassen sich hervorragend mit kurzlebigen, reich blühenden Sommerblumen wie Studentenblumen (Tagetes), Ringelblumen und Zinnien füllen.
Grenzabstand zum Nachbarn: 1 Meter reicht
Dass man Hecken, Sträucher und Bäume nicht direkt auf die Gartengrenze zum Nachbarn pflanzen sollte, weiß und versteht jeder. Schließlich würde einem das selbst nicht gefallen, wenn sich vom Nachbargarten aus Zweige, Äste und Wurzeln weit ins eigene Grundstück hinein ausdehnen und immer mehr Schatten werfen. In solchen Fällen drohen Streitereien, schlimmstenfalls müssen die Gehölze komplett entfernt werden. Bei den nötigen Mindestabständen verlassen sich viele auf Faustzahlen, die sie irgendwo aufgeschnappt haben, beispielsweise »0,5 m für Hecken« oder »1 m für Bäume«. Ganz so einfach ist es nicht.
Die Nachbarrechtsgesetze, die z. B. auch Vorschriften für Einfriedungen und Baulichkeiten im Garten umfassen, sind Sache der Bundesländer. Entsprechend unterscheiden sich die festgelegten Grenzabstände für Gehölze je nach Bundesland. Die meisten Bundesländer haben detaillierte Regelungen für verschiedene Gehölzgrößen und Wuchstypen (Hecke, Strauch oder Baum); oft gelten auch für Obstbäume und -sträucher besondere Vorschriften. Für Hecken beispielsweise sind je nach Bundesland und Wuchshöhe zwischen 0,25 und 1 m Abstand nötig, für Bäume zwischen 2 und 8 m. Mit Höhe ist dabei jeweils die Endhöhe gemeint, die Abstände werden von der Mitte des Stamms oder Strauchs gemessen.
Bayern, Bremen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern haben zwar auf Nachbarrechtsgesetze mit ausführlichen Angaben verzichtet, aber auch hier gibt es teils konkrete Regelungen, die sich aus anderen Gesetzen oder Bebauungsplänen ergeben. Wenn Sie unnötigen Ärger vermeiden möchten, erkundigen Sie sich am besten bei der zuständigen Orts- bzw. Kreisverwaltung oder Baubehörde
nach den vor Ort geltenden Regelungen. Am besten ist es natürlich, wenn man seine Pflanzpläne vorher auch mit den Nachbarn abspricht – z. B. bei einem kühlen Bier am Gartenzaun.
In die Pflanzlöcher kommt nur allerfeinste Erde
Ganz klar, die Wurzeln junger Blumen, Stauden, Gemüsepflänzchen, Rosen und anderer Gehölze sollten im Boden möglichst optimale
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