Die Achse Des Blöden
phantasievollen Namen
auszeichnet:
Das Weiße Haus
Die Adresse des Weißen Hauses lautet: 1600 Pennsylvania Avenue. Ich weise extra so ausdrücklich darauf hin, damit Sie keinen Fehler machen, denn die Leute im Nachbarhaus, 1598
Pennsylvania Avenue, haben einen sehr bissigen Hund.
Das Weiße Haus wurde 1929 fertiggestellt, und mittlerweile stehen nur noch 127 Raten aus, bis die Hypothek voll abbezahlt ist. Das Weiße Haus stellt Amts- und Wohnsitz des Präsidenten der Vereinigten Staaten und ist deswegen mit Premiere World und dem kompletten Vorzugspaket der Kabelanbieter
ausgestattet. Die Präsidentenfamilie wohnt im ersten Stock, und im zweiten liegt eine Filiale von Kinko's.
Es gibt viel zu sehen im Weißen Haus: das Oval Office, Lincolns Schlafzimmer, den Papierkorb von Chester A. Arthur, die Kommode Mit Den Staatspapieren von Lyndon B. Johnson, der Extragroße Topf Vaseline von Richard M. Nixon, die Zwillingsdellen Im Teppich von Monica Lewinsky und den Saal Mit Dem Riesigen Konferenztisch, Den Sie Immer In Filmen Zeigen, Wo Die Generäle Den Präsidenten Darüber Informieren, Daß Der Feind Die Ersten Marschflugkörper In Bewegung
Gesetzt Hat. Leider bekommt man all diese Dinge nicht zu sehen, es sei denn, man hat die Wahlkampagne des Präsidenten mit einer enormen Spende mitfinanziert. Als ganz normaler
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Drecksack von Bürger sieht man bei den Führungen nur ein paar Räume mit historischen, aber häßlichen Möbeln. (Um die ansehnlicheren Möbel des Weißen Hauses zu besichtigen, müßte man sich heutzutage wohl in einer der verschiedenen Clinton-Residenzen umsehen.)
Das Weiße Haus ist täglich geöffnet, außer wenn dort gerade Dreharbeiten für die Fernsehserie West Wing im Gange sind.
Wenn Sie an einer Führung teilnehmen möchten, klettern Sie einfach über den Zaun und bleiben Sie stehen. Ein paar Männer werden angesprintet kommen, um Ihnen zu helfen.
Wenn Sie aus der Haft entlassen werden, können Sie die Besichtigungstour fortsetzen. Sie überqueren den Potomac, befinden sich nun in Virginia und besichtigen:
Das Pentagon
Dieses erstaunliche Gebäude, das Hauptquartier des
amerikanischen Militärs, ist ein Wunderwerk der Technik: 1943
wurde es für 50 Millionen Dollar von den Gebrüdern Avocado, Bauunternehmer und Automatenaufsteller, errichtet. Die hauten das ganze Ding im Laufe eines einzigen Wochendes hin und ließen sich in bar bezahlen. Eigentlich sollte es ein ganz normales Gebäude mit vier Wänden werden, aber jemand hatte Senf auf den Bauplänen verschmiert.
Heute ist das Pentagon das größte Bürogebäude der Welt. 685
Wasserspender befinden sich in seinem Gemäuer, an die täglich 12.000 alte Kaugummis geklebt werden. Die Korridore im Pentagon sind gut siebzehn Kilometer lang; noch heute wandern Leute darin herum, die dringende Befehle für die Invasion in der Normandie zuzustellen versuchen.
Der Besucher bekommt eine neunzigminütige Führung
angeboten, und jeder Teilnehmer, der verspricht, daß er kein ausländischer Spion ist, erhält als Souvenir eine Kopie des Codes für den Marschbefehl der amerikanischen Nuklearwaffen.
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Am Ende der Führung müssen alle ein paar Liegestütze machen und massive Anwerbungsversuche durch die Armee ertragen.
So weit unser Rundgang durch die Hauptstadt der Nation. Ich hoffe, Sie begreifen jetzt, daß Sie, der Bürger, der wahre »Boß«
der Bundesregierung sind, und zwar in jeder Beziehung, außer was Macht, Status und Eintrittserlaubnis zu den meisten Gebäuden angeht. Trotzdem bin ich mir sicher, daß Sie nun ein tieferes Verständnis von der Regierungsarbeit haben und sie besser zu würdigen wissen. Das nächste Mal, wenn Sie Ihre Steuern zahlen, werden Sie freudig dabei lächeln. Aber vielleicht irre ich mich da auch.
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5. KAPITEL:
Das Prozedere der Präsidentenwahlen
Oder: Muppets in Maßanzügen
In den Vereinigten Staaten sind früher bedeutende Männer zum Präsidenten gewählt geworden, Männer wie George
Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Thomas Edison. Aber im Laufe der Jahre scheint es, als habe das Holz, aus dem diese Männer geschnitzt sind, arge Astlöcher
bekommen; heute können wir schon zufrieden sein, wenn unser Präsident nicht in den Knast muß und gelegentlich einen vollständigen Satz von sich gibt.
In gewisser Hinsicht ist das gut. Es beweist, daß wir nicht lügen, wenn wir sagen, daß in den Vereinigten Staaten jeder Präsident werden kann, ungeachtet seiner
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