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Die Achse Des Blöden

Die Achse Des Blöden

Titel: Die Achse Des Blöden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Barry
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Mittlere Osten liegt im Ausland und ist voll von Ausländern.
    - Die Leute im Mittleren Osten sind keine Amerikaner!
    - Die amerikanischen Farmer hingegen sind Amerikaner, das dürfen wir nie vergessen!
    - Der Kandidat wird, sobald er Präsident ist, dafür sorgen, daß die Amerikaner nur noch Ätha nol aus Iowa tanken, denn Iowa liegt mitten in Amerika, und das Rückgrat von Amerika sind die Farmer.
    - Außerdem verspricht der Kandidat Milliarden von Dollars aus dem Staatshaushalt, um Programme zur Entwicklung und Verbreitung von Maisprodukten zu finanzieren, wie Eiskrem mit Maisgeschmack, Dachziegel aus Mais, maisbetriebene
    Computer etc.
    - Ferner wird der Kandidat im Oval Office einen Maisschrein errichten, vor dem er täglich in frommer Andacht verweilen wird.
    Und so weiter und so fort. Alle Kandidaten - egal wo im politischen Spektrum sie stehen - kriechen den Farmern in Iowa in den Hintern, wenn es um die Mais/Äthanol-Frage geht. Sowie die Vorwahlen beendet sind, rückt der Mais wieder an den Platz, den er vorher auf ihrer Prioritätenliste innehatte: Er verschwindet. Dann ziehen sie weiter nach New Hampshire und tun so, als lägen ihnen Fragen am Herzen, die für die Wähler von New Hampshire wichtig sind, wie etwa die
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    Bundesbürgschaft für Schäden durch Schneematsch.
    Jetzt stellen Sie sich nur mal vor, wie diese Fragen behandelt würden, wenn die Kandidaten bis zu den Ohrläppchen voll mit Natriumpentathol wären! Stellen Sie sich vor, der Kandidat würde die rituelle Farmersfrage nach Äthanol ehrlich
    beantworten! Das klänge wahrscheinlich so:
    FARMER: Ich baue Mais an und will gern mal wissen, wie Sie zu Äthanol stehen.
    KANDIDAT: Hey, Gomer, ich sag dir jetzt mal, wohin du dir deinen Mais stecken kannst!
    Zuerst wären die Leute in Iowa natürlich schockiert. Sie würden sich sofort für einen anderen Kandidaten entscheiden.
    Aber wenn alle Kandidaten ehrlich wären, würde es den
    Farmern allmählich dämmern, daß sich trotz aller Lügen, die ihnen immer wieder von ehrgeizigen Möchtegern-Präsidentschaftsbewerbern aufgetischt wurden, kein Mensch außer Maisfarmern für das Thema Äthanol interessiert.
    Irgendwann würden sie sich sagen: »Nun ja, wahrscheinlich hat der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Wichtigeres zu tun.« Und damit wäre unserem Land sehr geholfen.
    Es geht mir gar nicht darum, auf Iowa herumzuhacken. Ich glaube, das ganze amerikanische Wählervolk besteht aus lamentierenden Interessengruppen, die erwarten, daß man ihnen in den Hintern kriecht, und von klaren, offenen Worten der voll unter Wahrheitsdroge gesetzten Kandidaten würden alle
    profitieren.

    Ich kann mir folgende Szene vorstellen: Der Kandidat spricht auf einer dieser verlogenen Kleinstadt-Versammlungen, und der unvermeidliche ernste Jugendliche steht auf und fragt den Kandidaten, wie er das Bildungssystem zu verbessern gedenkt.
    Der Kandidat antwortet, das Hauptproblem mit dem
    Bildungssystem, so wie er es sehe, sei doch, daß man eine
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    Jugend zu bilden versuche, die, nach ihrer Musik zu urteilen, vollkommen verblödet sei. Der Kandidat begeistert sich für das Thema und sagt, wenn unsere Jugend zu wenig Grips habe, um bessere Schulabschlüsse zu schaffen, solle man sie vielleicht ins Ausland schaffen und dafür ausländische Schüler ins Land holen, die mehr auf dem Kasten haben.
    Dann steht der unvermeidliche Polizist auf und fragt, was der Kandidat gegen die Kriminalität zu tun gedenke. Der Kandidat antwortet, er sei dafür, das Jurastudium bei Todesstrafe zu verbieten.
    Dann steht der unvermeidliche Rentner auf und fragt, was der Kandidat für die Rentner zu tun gedenke. Der Kandidat
    antwortet, daß er ihre Rent e kürzt, wenn sie sich nicht angewöhnen, schneller zu fahren und ihre verdammten Blinker auszuschalten.
    Dann stehen ein paar Abtreibungsgegner und -befürworter auf und halten simultan ihre Predigten, und der Kandidat sagt:
    »Warum geht ihr nicht einfach raus und schlagt euch draußen eure Parolen um die Ohren, statt uns damit vollzulabern?«
    Dann steht die unvermeidliche besorgte Mutter auf und fragt, wie der Kandidat zu Drogen steht. Und der Kandidat antwortet, danke, aber im Moment brauche er keine, er habe genug Natriumpentathol intus.

    Wäre das nicht wunderbar? Würden Sie als Wähler nicht viel aufmerksamer einem Kandidaten zuhören, der außerstande ist zu lügen? Stellen Sie sich vor, wie lustig eine Debatte mit mehreren Kandidaten wäre, die alle nicht

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