Die Achse Des Blöden
- wörtlich: »Alles, was ich über
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Vibratoren weiß, hab ich von ihm.«
In puncto Eloquenz stand ihm sein späterer Vizepräsidenten, der legendäre J. Danforth Quayle jedoch in nichts nach. Nie wußte man, was Dan als nächstes sagen würde, und das Schöne war: Dan wußte es selber nicht. Wenn man ihm eine Frage
stellte, hatte er immer sofort eine Antwort parat, und während er
sprach, konnte man an seinen Augen ablesen, was er dabei dachte. Er dachte: O mein Gott, ich rede ja! Und dabei hab ich nicht den geringsten Schimmer, worüber! SOGAR GERADE
JETZT, IN DIESEM MOMENT, HABE ICH KEINE AHNUNG,
WAS ICH SAGE! Das ist die einzig mögliche Erklärung für so manche Äußerung, die Vizepräsident Quayle im Laufe seiner Amtszeit von sich gab, etwa:
Über die Wahrscheinlichkeit, daß es Leben auf dem Mars gibt: »Wir haben Fotos gesehen, auf denen man Kanäle
erkennen kann, und, wie wir glauben, Wasser. Wenn es dort Wasser gibt, muß es dort auch Sauerstoff geben.
Wenn es dort Sauerstoff gibt, bedeutet das: Man kann
atmen.«48
Über den Verstand: »Was für eine Verschwendung, wenn
jemand den Verstand verliert oder überhaupt keinen bat... ja, das ist wohl wahr.«
Über Erfolg: »Wenn wir keinen Erfolg haben, riskieren wir einen Mißerfolg.«
Über das Amt des Vizepräsidenten: »Die Verantwortung, die ein Vizepräsident trägt, läßt sich mit einem Wort ausdrücken.
48 Als Quayle dieses Statement machte, hatte er den Vorsitz des Nationalen Raumfahrtausschusses inne.
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Dieses Wort lautet: Sei auf alles gefaßt.«
Ja, die Bush-Quayle-Administration war ein einziges
Schlaraffenland für uns Humoristen. Dennoch übertraf keiner der Clowns im Weißen Haus den Lachfaktor, den uns die acht himmlischen Jahre der Clinton-Administration bescherten.
Solange dieser Mann das Sagen hatte, passierten ständig komische Sachen. Und jedesmal verwandelte sich Washington dann in die Kulisse einer Sitcom-Episode mit liebgewonnenen Darstellern und einem vorhersehbaren Plot in drei Akten: Erster Akt: Etwas Skandalöses passierte, sagen wir: Ein Praktikant wurde zum Essenholen geschickt und klaute dem Präsidenten die Pepperoni von der Pizza. Oder verschwundene Akten, die im Zuge polizeilicher Ermittlungen gesucht wurden, fanden sich im Wohnbereich des Weißen Hauses wieder an, und kein Mensch wußte, wie sie dahin gelangt waren, als sei der Wohnbereich des Weißen Hauses ein überwachungsfreier,
öffentlicher Tummelplatz, wo jedermann Zutritt hat und seine Sachen unbemerkt herumliegen lassen kann.
Zweiter Akt: Wenn der Skandal publik geworden war, wurde der Präsident ganz still und ernst, fing fast an zu weinen, biß sich auf die Lippen und erklärte, die ganze Sache sei ein Mißverständnis oder ein Mißverhältnis oder eine Miß Lewinsky, aber rechtlich gesehen habe er sich nichts zuschulden kommen lassen, und wenn die Republikaner diese Sache zum Anlaß für eine Hexenjagd nehmen wollten, um einen Massiven Rechtsruck auszulösen, dann sollten sie es nur versuchen, er jedoch, der Präsident, werde jetzt einfach den Job weitermachen, in den ihn das amerikanische Volk gewählt habe, nämlich weiter im Land herumreisen, Gelder für die Demokratische Partei einsammeln und jeden, der zufällig in seine Nähe kommt, ganz herzlich
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umarmen.
Dritter Akt: Die Republikaner witterten eine Chance, endlich diesen Präsidenten loszuwerden, den sie mehr haßten als alles andere, ausgenommen vielleicht Rap-Musik, freuten sich darüber, daß sie das Gesetz und eine klare Beweislage auf ihrer Seite hatten, zogen sich zum Nachdenken zurück und traten dann mit einer politischen Strategie an die Öffentlichkeit, die garantiert nach hinten losging. Am Ende standen sie dann als noch wichtigtuerischer, verlogener und ratloser da als vorher und erinnerten an den Comic-Kojoten: Als die Show zu Ende war, bekamen sie den Amboß auf den Kopf, und der Präsident flitzte mit einem fröhlichen
meep-meep
in den
Sonnenuntergang.
Ja, es waren acht unterhaltsame Jahre, und sie gipfelten in einem furiosen Finale. Bill mußte die ganze Nacht aufbleiben und sich bei allen und jedem - außer Charles Mason -
entschuldigen. Und dann der Auszug der Clintons aus dem Weißen Haus, bei dem sie jede Menge Abschiedsgeschenke mitnahmen, wie die Kuratoren des Hauses hinterher feststellten (»Hey! Wo, zum Teufel, ist Lincolns Schlafzimmer
geblieben?«)
Als Humorkolumnist vermisse ich Bill Clinton sehr. Ich begann ihn schon
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