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Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Titel: Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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auf dem Schoß hielten. Darunter war eine lange Reihe von Hieroglyphen zu sehen. Aber es blieb keine Zeit zum längeren Betrachten. Der Junge vor ihnen schritt kräftig aus, und die Lehrlinge eilten ihm nach.
    Nach einiger Zeit, die Rufus im Nachhinein nicht hätte schätzen können, so fasziniert war er von dem glühenden Abendrot, das die ganze Welt zu erfüllen schien, betrat Nauri durch ein Tor die Siedlung. Genau wie die Einbalsamierungsstätte war auch diese von einer Mauer umgeben. Sie folgten ihm. Der Unterschied vor und hinter dem Stadttor hätte größer nicht sein können. Waren sie bis eben noch in der heißen, menschenleeren Wüste unterwegs gewesen, gerieten sie jetzt ins reinste Menschengewimmel.
    Hinter der Stadtmauer lag ein länglicher Platz, an dem sich ein Haus an das nächste reihte. Zwischen einigen Gebäuden führten enge Gassen weiter in die Stadt hinein. Auf dem Platz selbst boten zahllose Händler an Ständen und auf Teppichen Früchte, Gemüse und Vieh feil. Tier-und Menschenstimmen schallten durcheinander.
    Der Junge schob sich an einigen Männern vorbei, die große Amphoren trugen. Wieder fiel es den Lehrlingen schwer, sich auf Nauri zu konzentrieren. Die Männer blieben stehen und stellten ihre Krüge zwischen zusammengemauerte Steine, die dazu zu dienen schienen, diese aufrecht zu halten, wie viele andere Amphoren zeigten, die dort bereits in einer langen Reihe standen. Etwas entfernt davon schöpfte eine Frau Wasser aus einem der Gefäße.
    »Das ist Wasser«, sagte Filine erstaunt. »Es scheint hier in der Stadt keinen eigenen Brunnen zu geben. Sie müssen es in den Amphoren bis hierher tragen. Was für eine Anstrengung!«
    »Aber woher kommt das Wasser?«, fragte Rufus. »Ich habe auf dem Weg hierher keinen Brunnen bemerkt.«
    »Damals konnte man doch bestimmt das Nilwasser noch trinken«, meinte No.
    Aber ihnen blieb auch jetzt keine Zeit für weitere Überlegungen, denn der Junge lief gerade in eine der Gassen, und sie sausten hinterher.
    Auch hier waren Menschen unterwegs. Mit dem Rücken an eine Mauer gelehnt, saß ein Flötenspieler auf der Erde und gab seine Kunst zum Besten. Der helle, ein wenig schrille Klang des Instruments fing sich zwischen den weißen Häusern. Rund um den Flötenspieler hockten Kinder und Erwachsene und hörten seinem Spiel zu. Dazwischen liefen Frauen mit Tonkrügen und Schalen auf dem Kopf durch die Gasse. Und auch ein Mutterschwein mit zwei Jungen schnüffelte auf dem festgetretenen Boden. Nauri ging weiter, ohne sich von all dem ablenken zu lassen.
    Filine rümpfte die Nase. Über dem Treiben hing der Gestank von fauligem Fleisch, der sich mit der letzten Hitze des Tages mischte. Dazu kam mitunter ein gewaltiger Hitzeschwall aus den türlosen Öffnungen, die in die niedrigen Häuser führten.
    Rufus riskierte beim Laufen den ein oder anderen Blick ins Innere. Er sah einen bollernden Lehmofen, vor dem ein Mann Glas zu blasen schien. Im nächsten Haus drang schwarzer Rauch aus einem großen Ofen, neben dem mehrere getöpferte Krüge standen. Rufus staunte. Das waren offenbar alles Wohnungen von Handwerkern. Die meisten Teile der Inneneinrichtung schienen aus Lehmziegeln gebaut zu sein. Es gab kleine Podeste, die wie Bänke und Tische angeordnet waren, Wasserbecken und Herdstellen. Hinter einem Eingang waren übereinandergestapelte Stoffballen zu sehen.
    »Seht mal, die Dächer sind mit dreckigen Palmenwedeln gedeckt!«, rief No. »Das trockene Zeug rieselt einem doch bei der Hitze hier bestimmt dauernd auf den Kopf. Und wie soll man sich dann ohne Wasser die Haare waschen?«
    »Das ist kein Dreck, eher Lehm«, gab Rufus zurück. »Das ist eine uralte Methode, Dächer und Wände abzudichten. Lehm ist einer der ersten natürlichen Baustoffe.«
    »Verstehe!« No wich in dem Gedränge immer wieder Entgegenkommenden aus, obwohl diese, wenn sie ihn eigentlich hätten berühren müssen, einfach weitergingen und ihn nicht zu bemerken schienen.
    Dennoch schien keiner der Lehrlinge körperlos zu sein. Sie konnten jede Hausecke, den Boden und alle Dinge um sie herum, wie Rufus feststellte, als er gegen einen kleinen Tisch stieß, deutlich fühlen und anfassen. Nur die Menschen schienen sie nicht wahrzunehmen.
    In diesem Moment bog Nauri in einen Hauseingang ein. Filine blieb stehen.
    »Er ist dort hineingegangen.«
    Rufus, Filine und No folgten ihm langsam. Aus dem Hausinneren drang ein mahlendes Geräusch.
    »Was ist das?«
    No steckte den Kopf durch die Tür

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