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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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Gesicht sah wie eine leblose Maske aus. »Diese Frau verschwendet meine Zeit. Schaffen Sie sie weg.«
    Mr. Kelling umfasste schmerzhaft Miss Temples verletzten Arm und zerrte sie aus dem Raum hinaus ins Freie zu einem hölzernen Außengebäude. Er öffnete den Riegel mit einer Hand, schob mit dem Fuß die zweiflüglige Tür auf – war es ein Stall? – und stieß sie hinein. Einen Augenblick später hatte er den Riegel wieder vorgeschoben, und seine Schritte entfernten sich. Sie hielt ihren Arm fest, froh, dass die Wunde sich nicht geöffnet hatte, ging zur Tür und trat dagegen. Erst da wurde ihr bewusst, dass sie sich die ganze Zeit über, während der sie in den länglichen Kasten und auf die Glaskarten geblickt hatte, nicht krank gefühlt hatte. Aus den Erinnerungen des Comte gab es weder eine Reaktion auf den Kasten noch auf das buntgefärbte Glas. Schoepfil hatte seine Beute vielleicht erlangt, ohne ihre Funktion zu kennen, aber sie wusste selbst nichts über die Karten, und die Wissenschaft dahinter war erst nach dem Ableben des Comte in diesen letzten Monaten zur Anwendung gekommen. Doch dann legte Miss Temple die Stirn in Falten, denn da war etwas … sie schmeckte die Galle auf der Zunge … eine Erinnerung an das riesige Gemälde Die chymische Hochzeit .
    Die verschiedenen Farben des Gemäldes standen in Verbindung mit den verschiedenen Glasfarben. Der Comte hatte damals das alchemistische Potenzial nicht erkannt, aber – im Körper von Robert Vandaariff – nun wohl doch.
    »Wollen Sie einfach nur so herumstehen?«
    Erschrocken drehte sie sich um. Im dämmrigen Licht hatte sie die Gestalt nicht bemerkt, die in der Ecke lag: ein schlanker Mann in einer weißen Husarenjacke und dunkler Hose. Er war geschlagen worden, und sein Gesicht war geschwollen. Nicht einmal beim Sprechen bewegte er seinen Körper.
    »Wer sind Sie?«
    »Michel Gorine. Früher im Old Palace. Jetzt Gast Ihrer Majestät.«
    »Ich bin Miss Temple. Ich bin niemandes Gast.«
    »Verzeihen Sie, wenn ich liegenbleibe.« Er hob die Hände, die mit einem Seil gefesselt waren. »Könnten Sie vielleicht versuchen, mir die Fesseln abzumachen? Mit den Zähnen schaffe ich es nicht – ein paar davon sind locker, und ich bin nicht geneigt, mir das Lächeln abzugewöhnen.«
    Miss Temple rührte sich nicht. »Sind wir jetzt etwa im Old Palace?«
    »Das Old Palace ist ein Bordell. Wir sind in einem Schuppen außerhalb von Bathings.«
    »Was ist Bathings?«
    »So nennen alle die Königliche Therme. Ich wünschte, Sie würden mir die Fesseln abmachen.«
    Miss Temple rüttelte an der Tür und trat dann noch einmal dagegen, jedoch ohne Wut. Sie blickte zu dem Mann in der Ecke. »Ich nehme an, Sie haben ihm alles erzählt?«
    »Wie bitte?«
    »Wenn Sie nicht geredet hätten, wären Sie noch mit Ihnen beschäftigt. Jetzt müssen Sie herausfinden, ob Sie gelogen haben. Haben Sie gelogen?«
    »Über was?«
    »Das würde ich gern wissen. Der Mann, mit dem ich es zu tun hatte, heißt Schoepfil. Ein korpulenter und hinterhältiger Kerl.«
    Gorine setzte sich auf. »Warum sollte Sie jemand befragen?«
    »Worüber haben Sie oder haben Sie nicht gelogen, Mr. Gorine, und wem gegenüber?«
    Gorine berührte vorsichtig seine geplatzte Lippe. »Ein eiserner Gockel namens Bronque.«
    Miss Temple nickte. »Ich habe mir gedacht, dass der grausam ist.«
    »Er hat eine grausame Faust.«
    »Was sollte ihn ein Bordell kümmern?«
    »Wer sind Sie?«
    »Gar niemand. Ich vermute, Sie haben nicht zufällig eine schwarzhaarige Frau in einem dunklen Kleid gesehen?« Gorine schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sie getötet haben – wie könnten sie sie töten und mich am Leben lassen? Nein, die eigentliche Frage ist doch, ob sie ihre Verbündete oder ihre Gefangene ist. Sie ist sehr gut darin, andere Leute dazu zu bringen, bestimmte Dinge zu tun. Haben Sie das tote Mädchen gesehen?«
    »Welches tote Mädchen?«
    »Francesca Trapping. Ein armes blasses Ding mit roten Haaren.«
    Gorine schüttelte vorsichtig den Kopf. »Wie ist sie gestorben?«
    »Das ist ein Rätsel. Diese Bestien haben sie in Stücke geschnitten, um es herauszufinden.«
    »Du liebe Güte«, rief Gorine aus. »Warum?«
    »Weil nicht mehr viel Zeit bleibt – für niemanden.« Sie trat zu Gorine. »Wenn Sie mich anfassen, werde ich Ihnen wehtun.«
    »Ich beuge mich vor.«
    Sie zerrte ohne großen Erfolg an den Knoten. »An dem Seil ist Ihr Blut.«
    »Tut mir leid.«
    Miss Temple zog seine

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