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Die Ameisen

Die Ameisen

Titel: Die Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Werber
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an dem Krieg teilgenommen haben, ziehen sie zur Seite.
    Antennenkontakt.
    Keine Probleme hier?
    Nein, die Kriegerinnen mit dem Felsenduft waren alle in der Schlacht. Wir waren in der Verbotenen Stadt eingesperrt, für den Fall, daß die Zwerginnen hierherkommen. Und dort? Hast du die Geheimwaffe der Zwerginnen gesehen?
    Nein.
    Nein? Es war doch von einem beweglichen Akazienzweig die Rede …
    Nr. 103 683 erklärt, die einzige neuartige Waffe, mit der sie konfrontiert waren, sei die schreckliche alternaria gewesen, sie hätten jedoch ein Abwehrmittel gefunden.
    Das kann es nicht gewesen sein, was die erste Expedition getötet hat, stellt Nr. 327 fest. Er ist ganz sicher: Keiner der Kadaver, die er untersucht hat, wies die geringste Spur dieser tödlichen Sporen auf.
    Also?
    Verunsichert beschließen sie, ihre AK zu verlängern. Sie würden gern klarer sehen. Erneuter Austausch von Gedanken und Meinungen:
    Warum haben die Zwerginnen nicht zu dieser Waffe gegriffen, die die achtundzwanzig Kundschafterinnens o gründlich aufgerieben hat? Sie haben doch nichts unversucht gelassen, um zu siegen. Hätten sie eine solche Waffe in den Klauen gehabt, hätten sie wohl kaum gezögert, sie einzusetzen!
    Und wenn sie sie gar nicht haben? Vielleicht sind sie vorbeigekommen, bevor oder nachdem die Geheimwaffe zugeschlagen hat, vielleicht war das purer Zufall …
    Diese Hypothese würde ganz gut mit dem Angriff auf Lacholakan übereinstimmen. Man kann durchaus die Duftmarken der Zwerginnen bei den Kadavern der ersten Expedition hinterlassen haben, um die Belokanerinnen auf eine falsche Fährte zu locken. Und wer hätte ein Interesse daran?
    Wenn die Zwerginnen nicht für sämtliche Anschläge verantwortlich zu machen sind, wer dann? Die anderen! Der zweite unerbittliche Widersacher, der Erzfeind: die Termiten!
    Der Verdacht ist nicht abwegig. Seit einiger Zeit überqueren vereinzelt Soldatinnen aus dem großen Termitenhügel des Ostens den Fluß und fallen immer häufiger in die föderierten Jagdgründe ein. Ja, das waren bestimmt die Termiten. Sie haben die Zwerginnen und die roten Ameisen gegeneinander aufgehetzt. Auf diese Weise können sie sich beider mühelos entledigen. Wenn sich ihre Feindinnen gegenseitig geschwächt haben, brauchen sie die Ameisenstädte nur noch einzusammeln.
    Und die Kriegerinnen mit dem Felsenduft? Das wären Spioninnen im Sold der Termiten, das ist alles.
    Je mehr ihr gemeinsames Denken durch ihre drei Gehirne kreist, um so mehr verfeinert es sich und um so klarer erscheint es ihnen, daß die Termiten des Ostens im Besitz der
    »Geheimwaffe« sind.
    Aber sie werden von den allgemeinen Düften des Volkes gestört und aus ihrer Unterhaltung gerissen. Die Stadt hat beschlossen, die Kriegspause auszunutzen und das Fest der Wiedergeburt vorzuverlegen: es wird morgen stattfinden.
    Sämtliche Kasten an ihre Plätze! Die Weibchen und
    Männchen in die Verpflegungssäle, um sich mit Zucker vollzustopfen! Die Artilleristinnen laden ihre Hinterleiber in den Sälen der organischen Chemie auf!
    Bevor sie sich von ihren Gefährten trennt, scheidet die
    103 683. Soldatin ein Pheromon aus:
    Paart euch schön! Keine Sorge, ich führe die Ermittlungen weiter. Wenn ihr im Himmel seid, mache ich mich auf den Weg zu dem großen Termitenhügel des Ostens.
    Kaum sind sie aufgebrochen, erscheinen die beiden Killerinnen, die brutale Dicke und die kleine Hinkende. Sie schaben die Wände ab und bemächtigen sich der flüchtigen Pheromone der Unterhaltung, die gerade stattgefunden hat.
     
    Nachdem Inspektor Galin und die Feuerwehrleute gescheitert waren, wurde Nicolas in ein Waisenhaus gebracht, das nur ein paar hundert Meter von der Rue des Sybarites entfernt war.
    Neben den richtigen Waisen wurden dort auch Kinder zusammengepfercht, die von ihren Eltern verstoßen oder geschlagen worden waren. Der Mensch gehört nämlich zu den wenigen Arten auf Erden, die fähig sind, ihren Nachwuchs zu verlassen oder zu mißhandeln. Die jungen Menschen verbrachten dort schwere Jahre, ihre Erziehung war von zahlreichen Fußtritten in den Hintern geprägt. Sie wurden größer, und sie wurden härter. Die meisten von ihnen wurden anschließend Berufssoldaten.
    Den ersten Tag blieb Nicolas niedergeschlagen auf dem Balkon und betrachtete den Wald. Erst am nächsten Tag fand er zu der wohltuenden Routine des Fernsehens zurück. Das Gerät stand im Speisesaal, und die Aufpasser, froh, die »Rotznasen« für eine Weile los zu sein, ließen sie dort

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