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Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Finns schlaffen Körper und betrachtete dessen blasses, starres Gesicht. Alles klar und einfach, der Weg, den er selbst gehen musste, lag offen vor ihm. Langsam senkte er den Kopf und berührte Finns Lippen mit den seinen. Seine Zunge benetzte sie, strich zärtlich über die kühle Haut, dann öffnete er seinen Mund und ließ die Energie zurück in den leblosen Körper fließen, gab ihm Kraft, ließ das Leben zurückkehren. Lebensenergie, die Essenz jeder Energie.
    Finns Herz begann kräftiger zu schlagen, nahm rasch an Kraft zu, begann zu pulsieren, ließ das Blut wieder schneller zu fließen und die Energie erfüllte den menschlichen Körper mit der Form Leben, die er kannte.
    Langsam und schwerfällig schloss sich das Tor, ließ das wütende Zischen und traurige Kreischen auch in Daves Kopf verstummen. Gleichzeitig fühlte Dave genau, wie Finns Bewusstsein den Weg zurückfand. Zu ihm. Der Schmerz verwandelte sich in heiße Glut, die fast ebenso schmerzte, sein Herz zwischen harten Fäusten zusammenpresste und wild losrasen ließ. Zögerlich löste er den Kuss.
    Noch immer rann ihm diese merkwürdige, salzige Flüssigkeit aus den Augen, tropfte von seinem Kinn auf Finns Gesicht. Irritiert strich er sie von der bleichen Wange.
    „Finn?“, hauchte Dave leise. Dessen Nervenbahnen reagierten, sandten ein feines Schaudern über die Haut. Finns Brust begann sich wieder stärker zu heben und zu senken, ein Zittern schüttelte seinen Körper.
    Der junge Mensch schlug die Augen auf, blinzelte verwirrt. „Dave?“, flüsterte er fast unhörbar, der Blick noch verschleiert, sein Geist schien weit weg zu sein. Daves Brust drohte zu zerspringen. Das überwältigende Gefühl der Erleichterung war fast ebenso schmerzhaft wie zuvor die Furcht vor Verlust.
    „Ich bin hier, Finn“, raunte Dave und seine Stimme klang merkwürdig erstickt, drang kaum an einem schmerzhaft harten Kloß in seiner Kehle vorbei, der sich dort gebildet hatte. Betroffen schluckte er, bemüht, das befremdliche Gefühl loszuwerden, welches ihm den Atem nahm.
    „Was ...?“, flüsterte Finn und versuchte eine Hand zu heben, aber er fühlte sich völlig schlaff, vermochte keinen Muskel anzuspannen. „Was ist denn passiert?“
    Dave lächelte beruhigend und seine Hand streifte zart die Spuren des Wassers von Finns Gesicht.
    „Du warst weg“, erklärte Dave viel zu leise und fügte nach kurzem Zögern hinzu: „Du warst ... ohnmächtig.“ Finns braune Augen blickten ihn irritiert an, sein Blick huschte unsicher über Daves Gesicht. „Ohnmächtig?“, fragte er ungläubig nach. Mühsam versuchte Finn, sich zu erinnern. War da nicht dieser Dämon gewesen …
    „Es war ... ich ... es war wie in einem Traum“, stammelte Finn benommen. „Du ... du bist zurückgekommen. Und dann ...“ Er stockte und suchte nach den entsprechenden Erinnerungen. Es war so unwirklich. Was war passiert? Dave war zurückgekommen, oder doch nicht? Irgendwie auch der Dämon. War das real gewesen? Der Dämon, der ihn berührt, der über ihm gehockt hatte, der … Finn versuchte, seine wirren Erinnerungen zu sortieren. War das nur ein Traum gewesen? Dave war zumindest jetzt hier. Hier bei ihm. Dave und kein Dämon. Hatte er denn nur wirr geträumt?
    „Da war alles dunkel. Alles leer und schwarz. Und ich war alleine. Ganz alleine“, kamen die Worte zögernd über Finns Lippen. Sein Verstand war noch weit weg, hing irgendwo zwischen den Realitäten, seine innere Stimme stammelte Unsinniges, beharrte darauf, dass ein Teil des Traumes real gewesen war.
    „So schwarz und ich hatte solche Angst“, flüsterte Finn und hob seine Hand mühsam, legte sie an Daves Arm. Dave war echt, aus Fleisch und Blut und hatte keine Reißzähne oder Flügel. Definitiv nicht.
    „Ich weiß“, flüsterte Dave, einen sonderbar gequälten Unterton in der Stimme und fügte für Finn hörbar hinzu: „Ich weiß, wie es sich anfühlt.“ Irritiert blickte ihn Finn an, denn Daves Gesicht wirkte abwesend. Für einen Menschen musste die Schwarze Leere ungleich schlimmer sein. Ein Wunder, dass Finn noch bei Verstand war. Mehr oder weniger. Dave zog den erschöpften Körper fest an sich. Beinahe hätte er ihn verloren. Er fühlte die Wärme an seinem Körper, Finns pulsierendes Herz unter der Haut, welches sanft gegen seine Brust schlug. So zerbrechlich, so menschlich.
    „Du bist in Sicherheit“, beschwor Dave ihn und presste abrupt Finns Kopf an seine Brust. „Es wird nicht noch einmal passieren. Nie

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