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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Wiederholt hatte sie sich an ihn gepresst, ihre harten, faltigen Brüste gegen ihn gedrückt und sich lustvoll an ihm gerieben.
    Wäre ich nicht schon schwul gewesen, allein dieses Erlebnis hätte mich sicherlich auf immer dazu bekehrt, dachte er schaudernd.  
    Das winzige Zittern reichte aus, um die Dämonen grinsend näherkommen zu lassen.
    „So ein köstlich duftendes Menschlein“, zischte sie und drängte sich von hinten gegen ihn. Ihre schlaffen Brüste drückten gegen Finns Rücken, die Haut war eiskalt. Finns Hals zog sich zusammen und der Würgereiz wurde nahezu übermächtig. Wie kalte Spinnenbeine wanderten die Finger der Dogai über seine Seiten höher. Ihr Kichern klang in seinem Ohr, ihre Zunge schnellte hervor und kitzelte seinen Nacken.
    „Dein Schweiß ist wirklich lecker“, wisperte sie, „Köstlich. Willst du mir nicht mehr von dir geben?“ Ihre Hände legten sich fest auf seinen Bauch, der nur unzureichend von den letzten Fetzen seines Hemdes bedeckt war, und drückten darauf herum.
    Wimmernd krümmte sich Finn. Was auch immer sie ihm antun würden, er würde sich nicht in die Hose machen, schwor er sich. Wobei die Jeans ohnehin nicht mehr als solche zu bezeichnen war. Lediglich einige dünne Streifen des Stoffes hingen ihm um die Hüfte, bildeten die Karikatur eines Lendenschurzes.
    Die rauen Finger trippelten über seine Arme höher und schoben sich unter die Stoffreste seines Hemdes. Der Brechreiz wurde stärker und bittere Galle sammelte sich zwischen Finns fest zusammengebissenen Zähnen.
    Dogais ernähren sich von Unrat, lieben Urin und andere Körperflüssigkeiten, flüsterte der Dämonensinn. Du tätest ihr sogar einen Gefallen, wenn du dich erleichtern würdest.  
    Nie im Leben, zischte Finn zurück, dessen Verstand sich in Fragen unsinnigen Stolzes dezent zurückhielt.  
    Die Finger krabbelten insektengleich unter den kläglichen Stoffrest und schoben ihn von Finns verletzter Schulter. Ein weiterer, wimmernder Laut entkam dessen Lippen, als die Zunge das getrocknete Blut ableckte. Die Dogai kicherte erneut. Der Kynokephalos knurrte auf und kam ebenfalls näher. Frisches Blut rann über Finns Rücken und der hundsköpfige Dämon zerrte mit einem Ruck den letzten Stofffetzen  herunter.
    Finn schloss die Augen. Der Geruch frischen Blutes lag in der Luft. Gewiss würde ihn dieser Dämon trotz Thubals Anweisung im Rausch einfach zerfleischen.
    Ergeben erwartete Finn spitze Zähne in seinem Hals, stattdessen vernahm er ein erschrockenes Knurren, gefolgt von einem zischenden Aufkeuchen der Dogai, die augenblicklich von ihm abließ.
    Überrascht öffnete Finn die Augen. Der Kynokephalos war zurückgewichen. Ebenso die Dogai und beide starrten ihn entsetzt an.
    Nicht dich, deine Narbe, korrigierte Finns Dämonensinn. Das Mal eines Dämons. Davor fürchten sie sich. Du bist das Eigentum eines mächtigen, alten Dämons. Er hat dich gezeichnet.  
    Wunderbar. Wäre das nicht eine frühere Erwähnung wert gewesen? Finn beobachtete die beiden Dämonen, die sich gegenseitig entsetzt ansahen.  
    „Sein Mal“, zischte die Dogai betroffen, deren steingraue Haut wahrhaftig blasser geworden war. Die gelblichen Augen waren riesig aufgerissen und sie schlang die Arme fest um ihren Körper. Zitterte sie? Finn war sich nicht sicher. Der Kynokephalos hingegen fletschte die Zähne, wirkte, wie ein in die Enge getriebenes Tier. Ein leises Winseln entkam seinem Maul.
    Anscheinend fürchten sie deinen Dämon, flüsterte hoffnungsvoll die innere Stimme, auch wenn Finn sich nicht sicher war, warum sie deshalb hoffnungsvoll klang. Nichts ließ drauf schließen, dass dieser, „sein“ Dämon, ihm wohlgesonnen war.  
    Vermutlich hatten die beiden Dämonen genug mit ihm gespielt, denn zumindest vorläufig schienen sie das Interesse an ihm verloren zu haben.
    Zum Glück, seufzte Finns innere Stimme. Wenn die Dämonen ihr „Spiel“ mit ihm weitertrieben wie bisher, würde sein Verstand ohnehin nicht mehr lange mitmachen. Vielleicht wäre es leichter zu ertragen, wenn der Wahnsinn vollständig von ihm Besitz ergriff? Finn wusste nicht recht, was ihm lieber war.  
    Mühsam unterdrückte er ein weiteres Zittern, welches seine Peiniger womöglich erneut auf ihn aufmerksam machen würde. Er wagte es nicht, die Augen abermals zu öffnen. Allerdings war es beinahe noch schlimmer, nur auf die Geräusche zu lauschen. Er wusste sehr wohl, dass die Dämonen noch immer da waren, sowohl die beiden in seiner Zelle als

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