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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Magusch, aber doch die besten Freundinnen, waren so mutig gewesen und so hoffnungsfroh und hatten seit diesem Tag so viel Leid und Elend erlebt – und jetzt waren sie beide fort.
    »Na komm schon«, unterbrach Hargorn sanft ihre Grübeleien. »Es nützt nichts, endlos darüber nachzudenken – ich hätte gar nicht erst damit anfangen dürfen. Die Götter mögen jedem beistehen, der es wagt, sich mit Maya und Aurian einzulassen – und wenn wir noch lange wie eine Horde aufgescheuchter Hühner hier herumstehen, bringt uns das auch nicht weiter. Glücklicherweise sind wir zwei ja hier. Irgendjemand muß sich schließlich um alles kümmern.«
    Dulsina lächelte. Das warme Gefühl der Kameradschaft, das sie mit diesem Mann verband, war ein großer Trost. Sie und der alternde Krieger hatten eine Schwäche füreinander, seit er sie gegen Vannors ausdrückliches Wort mit den übrigen Rebellen ins Tal geschmuggelt hatte.
    Nachdem es ihr endlich gelungen war, sich zusammenzureißen, erklärte die Frau Hargorn die schwierige Lage: »Die Lady Eilin rührt sich nicht von der Stelle, das arme Ding, und die anderen benehmen sich, als hätten sie keinen Funken Verstand im Kopf. Wir müssen vor Einbruch der Nacht ein Lager errichten …«
    »Keine Angst«, beruhigte sie der alte Soldat. »Ich werde unsere Leute schon auf Trab bringen. Ein paar von ihnen sollen notdürftige Unterkünfte für die Nacht bauen, und du gehst am besten mit uns übrigen zurück ins Lager, um uns zu sagen, was wir mitnehmen sollen. Dann sind wir im Handumdrehen mit den Decken und etwas Eßbarem wieder da.«
    Als er mit langen Schritten davoneilte, bemerkte Dulsina, daß sein Schwert immer noch da war, wo er es zurückgelassen hatte – fest in den Schlamm am Seeufer hineingebohrt. So geistesabwesend war Hargorn doch sonst nicht. Ob ihm langsam das Alter zu schaffen machte? Sie rief hinter ihm her. »Hargorn, du hast dein Schwert vergessen!«
    Er sah sie mit trostlosem Blick an und schüttelte den Kopf. »Dieses Schwert war für das ganze Unglück heute verantwortlich. Ich will nicht mehr kämpfen, Dulsina, ich habe nicht mehr den Mut dazu, nicht nach dem heutigen Tag. Ich werde nie wieder ein Schwert anfassen.«
     
    Nach einer Weile riß Parric sich mit Gewalt aus seinen benommenen Tagträumen und stellte zu seinem Entsetzen fest, daß es bereits dämmerte. Es war ihm furchtbar, zu entdecken, wie lange er einfach nur dagestanden hatte, verloren in Angst und Grauen. Er schämte sich, daß Dulsina und Hargorn mit allem allein fertig werden mußten. Sie waren zwar auch ohne ihn recht gut zurechtgekommen, das mußte der Kavalleriehauptmann zugeben – aber es hätte nicht nötig sein dürfen.
    »Mach dir deswegen keine Gedanken«, sagte Dulsina zu ihm. »Sobald wir unsere Sachen aus dem alten Lager geholt hatten, war alles andere ganz einfach. Am Rand des Feuers, wo die Bäume immer noch schwelen, gibt es genug trockenes Brennholz, und wir brauchten auch nicht auf die Jagd zu gehen. Der Rauch hat ungezählte Tiere getötet – wenn du in den Wald blickst, siehst du überall welche.« Ein leises Zittern in ihrer Stimme und ihr bleiches, angestrengtes Gesicht waren die einzigen Hinweise darauf; daß sie heute im Wald Zeugin eines Blutbads geworden war.
    Jetzt, da Dulsina es erwähnt hatte, nahm der Kavalleriehauptmann zum erstenmal den köstlichen Duft von gebratenem Fleisch wahr. Nur ein kleines Stück von ihm entfernt nahm ein provisorisches Lager langsam Gestalt an, mit primitiven Hütten aus Ästen, die mit Decken, Umhängen und Tierfellen behängt waren. Am Ufer des Sees flammte ein gewaltiges Feuer gen Himmel, und ganz in seiner Nähe brannten einige kleinere Kochfeuer.
    »Kann ich denn noch irgend etwas tun?« fragte Parric ein wenig schuldbewußt.
    »Ja«, antwortete Dulsina. »Du kannst versuchen, deine Freundin Sangra ein wenig zu trösten und diesen armen jungen Mann, den ihr aus der Fremde mitgebracht habt.«
    Der Kavalleriehauptmann spähte durch die aufkommende Dunkelheit. Schließlich sah er Sangra und Yazour am Feuer sitzen. Die beiden waren tief in ein Gespräch versunken und hielten einander an den Händen.
    »Sieht so aus, als kämen die zwei auch ohne mich ganz gut zurecht«, brummte er. »Wo steckt Vannor?«
    Eine tiefe Furche erschien zwischen Dulsinas dunklen Augenbrauen. »Mach dir seinetwegen keine Sorgen«, gab sie entschlossen zurück. »Hilf du lieber deinen jungen Freunden da drüben. Ich habe mich selbst um Vannor gekümmert –

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