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Die Augen der Ueberwelt

Die Augen der Ueberwelt

Titel: Die Augen der Ueberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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übereinander zu stapeln.
    Bald schon warfen die Nager sich dagegen, da stieß Cugel die Klinge durch einen Zwischenraum, und ein gellender Schmerzensschrei erklang.
    »Cugel, komm heraus«, rief ein Rattenmensch.
    »Wir haben ein gütiges Wesen und sind nicht nachtragend. Du hast uns bereits eine Person geliefert und wirst zweifellos bald eine zweite beschaffen, dann bekommst du deine Freiheit wieder. Warum also willst du uns allen solche Ungelegenheiten machen? Es besteht kein Grund, weshalb wir trotz der durch die Umstände bedingten, gespannten Beziehungen nicht eine kameradschaftliche Haltung einnehmen sollten. Also, komm heraus, dafür erhältst du zum Frühstück auch Fleisch.«
    Cugel antwortete höflich: »Im Augenblick bin ich zu erregt, um klar denken zu können. Habt ihr gesagt, daß ihr mich ohne weitere Bedingungen freilassen werdet?«
    Im Gang fand offenbar eine Beratung statt – Cugel hörte nur ein unverständliches Flüstern. »Das sagten wir tatsächlich. Du bist hiermit frei und kannst nach Belieben kommen und gehen. Also, schieb die Kisten zur Seite, leg dein Schwert nieder und komm heraus!«
    »Welche Garantie bietet ihr mir?« erkundigte sich Cugel und lauschte angespannt.
    Wieder vernahm er ein unverständliches, leises Quieken, dann die Antwort: »Eine Garantie ist unnötig. Wir ziehen uns nun zurück. Komm heraus, und geh durch den Gang in die Freiheit.«
    Cugel schwieg. Er hob die Feuerkugel, um sich in dem Lager umzusehen. Es gab hier eine Menge Kleidungsstücke, Waffen und Werkzeuge. In einer der Kisten, die er an den Eingang geschoben hatte, entdeckte er ledergebundene Bücher. Gleich auf dem obersten Werk stand in Goldprägung:
    VORSICHT!
GEHEIMAUFZEICHNUNGEN DES ZAUBERERS
ZARAIDES
    Sanften Tones riefen die Rattenleute: »Cugel, lieber Cugel, warum bist du nicht herausgekommen?«
    »Ich ruhe mich aus, um zu frischen Kräften zu kommen«, erwiderte Cugel. Er nahm das Buch aus der Kiste, schlug es auf und fand die Inhaltsangabe.
    »Komm heraus, Cugel!« befahl eine etwas strengere Stimme. »Wir haben hier einen Topf mit schädlichen Dämpfen, die wir in den Raum zu leiten gedenken, in dem du dich so eigensinnig verschanzt. Komm lieber heraus, sonst wird es dir schlimm ergehen!«
    »Geduld!« rief Cugel. »Laßt mir Zeit, zur Besinnung zu kommen!«
    »Während du dich bemühst, zur Besinnung zu kommen, richten wir den Topf mit Säure her, in den wir deinen Kopf stecken werden.«
    »Schon gut, schon gut«, entgegnete Cugel abwesend, denn er war bereits völlig in das Buch vertieft. Ein Scharren wurde laut, dessen Cugel sich nun doch bewußt wurde, und ein Schlauch zwischen den Kisten hindurchgeschoben. Cugel griff nach dem Schlauch und bog ihn um, so daß das Ende wieder in den Gang hinauswies.
    »Sprich Cugel!« befahl eine unheildrohende Stimme. »Wirst du jetzt herauskommen, oder sollen wir giftiges Gas in den Lagerraum blasen?«
    »Dazu seid ihr gar nicht imstande«, antwortete Cugel spöttisch. »Ich komme nicht!«
    »Nun, dann hast du es dir selbst zuzuschreiben! Blast!«
    Der Schlauch schwoll an, ein Zischen war zu hören und alsbald ein mehrstimmiges Schreckensquieken. Das Zischen verstummte. Cugel, der in dem Band mit Aufzeichnungen nicht fand, was er suchte, holte ein anderes Buch hervor. Auf seinem Deckel stand:
    VORSICHT!
LEHRBUCH DES ZAUBERERS ZARAIDES
    Cugel blätterte darin und fand einen passenden Zauber. Er hielt den Feuerball näher heran, um ihn besser lesen zu können. Er umfaßte vier Zeilen und hatte insgesamt einunddreißig Silben. Cugel prägte ihn sich ein, bis er ihm wie Steine im Gehirn zu liegen schien.
    War da nicht ein Geräusch hinter ihm? Wahrhaftig!Durch eine andere Öffnung schlichen die Rattenwesen – geduckt, mit zuckenden weißen Gesichtern, die Ohren angelegt und die Dreizacken ausgestreckt – in den Lagerraum.
    Cugel hielt sie mit dem Schwert in Schach und sagte den auswendiggelernten Wendewirbelspruch auf. Die Nager starrten ihn verschreckt an, und schon begann ein gewaltiges Reißen, ein Heben und Drehen, als die Höhlengänge sich nach außen stülpten und alles durch den Wald spuckten. Rattenmenschen liefen quietschend hin und her, und da sah Cugel weiße Kreaturen herumrennen, die er im Sternenlicht jedoch nicht deutlich erkennen konnte. Nager und Weißlinge stürzten sich aufeinander, und im zuvor so stillen Wald wurden schrille Schreie, Knirschen, Knurren und Wimmern laut.
    Unbemerkt verzog sich Cugel und verbrachte den Rest der Nacht

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